An der Spitze des Heimatvereins Heiligenrode gibt es einen Wechsel: Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung wurde Michaela Werner zur Nachfolgerin von Viola Dahnken gewählt. Diese hatte den Verein 15 Jahre geleitet.
In den Vorstand gekommen war Dahnken Anfang der 2000er-Jahre als Beisitzerin für den Festausschuss. In dieser Funktion habe sie sich vor allem um die Organisation des Heiligenroder Erntefestes gekümmert, berichtet sie. 2009 wollte dann der damalige Vorsitzende Werner Leopold aufhören. "Es fand sich kein Nachfolger und der Verein stand kurz vor der Auflösung", blickt Dahnken zurück. Sie ließ sich für das Amt überzeugen und wurde später auf einer außerordentlichen Versammlung des Vereins an dessen Spitze gewählt.
Feste als Höhepunkte
Einer der Höhepunkte ihrer Amtszeit sei das 50-jährige Bestehen des Heimatvereins im Jahr 2011 gewesen. "Da hatten wir ganz unterschiedliche Veranstaltungen. Wir haben das ganze Jahr gefeiert", sagt Dahnken. Rund um den Gründungstag im April gab es dafür unter anderem einen Festball. "Das war ein schönes Jahr", blickt die scheidende Vorsitzende zurück. Auch die Eröffnung des Reisegartens auf der Mühlenwiese und das Ortsteilfest zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Stuhr seien weitere Höhepunkte gewesen. Dahnken lobt in dieser Hinsicht die Zusammenarbeit mit der Stuhrer Gemeindeverwaltung und den anderen Vereinen vor Ort.
Eine andere Herausforderung war dann die Corona-Zeit. Gerade die Organisation von Veranstaltungen mit immer neuen Hygienekonzepten sei eine ordentliche Aufgabe gewesen. Auch ging es darum, die Mitglieder "bei Laune zu halten", so Dahnken. Nichtsdestotrotz seien die Mitgliederzahlen rückläufig. Zurzeit gebe es um die 260 Mitglieder, davon seien rund 30 aktiv. Hinzu kommen immer wieder Beteiligte, die bei den Festen helfen. "Wir könnten aber immer mehr Aktive gebrauchen, gerade auch im handwerklichen Bereich", sagt Dahnken.
Vorstand als Team
"Wir haben viel im Vorstand bewegt. Ich habe das immer als Team gesehen", sagt Dahnken weiter und ergänzt: "Unterschiedliche Leute haben unterschiedliche Ideen. Das macht das Ganze aus. Alleine kann man nichts bewegen. Jeder im Vorstand hat seine Aufgabe, jeder hat seine Stärken." In ihren 15 Jahren an der Spitze seien zum Beispiel Ulrich Brauer, Bernd Bätjer und Angela Wilken wichtige Begleiter gewesen. "Als Vorsitzende ist man eher die Ansprechpartnerin", weiß sie zu berichten.
Jetzt gibt Dahnken das Amt ab. "Nach 15 Jahren muss mal ein anderer Schwung in den Vorstand. Wenn alles beim Alten bleiben soll, muss es sich verändern", sagt sie über ihre Beweggründe. Nach so einer langen Zeit sei alles ein "wenig eingefahren". "Wir waren froh, dass wir Michaela gefunden haben", sagt Dahnken mit Blick auf ihre Nachfolgerin. Sie selbst bleibt dem Verein in "der zweiten Reihe" als Beisitzerin erhalten und kümmert sich weiterhin um die Organisation der Feste.
Erste Erfahrungen
Über diese Unterstützung freut sich auch die neue Vorsitzende Michaela Werner. "Ich bin dankbar, dass Viola einige Sachen noch weitermacht", sagt sie. Werner war seit 2022 schon mit dem Vorstand des Heimatvereins locker verbunden. 2023 wurde sie zum kooptierten Mitglied, konnte also ihr Wissen einbringen, ohne gewählt worden zu sein. In diesen Jahren begleitete sie die Feste oder brachte den Naturlehrpfad in Heiligenrode mit auf den Weg. Nun folgte für Werner, die im Jahr 2003 nach Neukrug gezogen ist und ursprünglich aus der Gemeinde Ganderkesee kommt, die offizielle Wahl an die Spitze.
Eine gewisse Erfahrung in der Führung von Vereinen bringt sie dabei mit. So war die Mutter von drei Kindern von 2013 bis 2019 Vorsitzende des Fördervereins der Heiligenroder Grundschule. In dieser Zeit wurde vor Ort zum Beispiel das Grüne Klassenzimmer eingerichtet, wie Werner berichtet. "Da habe ich das erste Mal gemerkt, dass ich etwas bewirken kann", sagt Werner, die hauptberuflich in einem Steuerbüro in Delmenhorst arbeitet. Der Zweck des Heimatvereins zur Heimat- und Denkmalspflege, aber auch zur Pflege des Landschafts- und Naturschutzes habe sie angesprochen, sagt Werner, die sich auch beim Stuhrer Nabu engagiert und außerdem zu den Naturgarten- und Insektenbeauftragten der Gemeinde Stuhr zählt. Auch jetzt "sprudele sie vor Ideen" für den Heimatverein.
Eine davon ist die stärkere Einbeziehung des Müllerwohnhauses im Ensemble der Heiligenroder Wassermühle. Dort könnten anlässlich des monatlichen Klönschnacks, der immer am zweiten Dienstag im Monat ab 19 Uhr stattfindet, nun auch häufiger Themenabende mit Referenten stattfinden. "Viele kennen das Müllerwohnhaus noch gar nicht", hat Werner beobachtet. Durch diese Öffnung verspricht sie sich auch einen Zuwachs an Mitgliedern für den Verein. "Vielleicht auch jüngere", ergänzt sie. Einen Blick hat Werner auch auf das neugestaltete Klosterhof-Gelände geworfen. "Das ist so ein schöner Platz", sagt sie. Vor Ort könne sie sich zum Beispiel einen Wochenmarkt vorstellen.
Der Heimatverein Heiligenrode veranstaltet am Sonntag, 29. Juni, bereits zum sechsten Mal zusammen mit dem Oldi Club Altkreis Syke einen Backtag mit Oldtimer-Show auf der Mühlenwiese in Heiligenrode. Los geht es um 11 Uhr, wenn sich die Oldtimer auf der Mühlenwiese zur Ausfahrt treffen. Diese startet dann um 11.30 Uhr, die Rückkehr ist für 14 Uhr anberaumt, teilt der Heimatverein mit.
Der Oldi Club Altkreis Syke will nach der Rückkehr auch noch Fahrzeuge mit H-Kennzeichen auf die Mühlenwiese lassen, solange dort Platz ist. Den Einweisern vor Ort sollte entsprechend Folge geleistet werden. Ansprechpartner für die Teilnahme an der Ausfahrt ist Heiko Prigge, der telefonisch unter der Rufnummer 01 72 / 4 26 27 11 erreichbar ist.
Mit der Rückkehr der Oldtimer soll auch der Backtag des Heimatvereins beginnen. Nach der Ankunft aller Teilnehmer wird der Posaunenchor Heiligenrode einen bunten Mix aus modernem Pop und Altbekanntem spielen, heißt es weiter. Der Verkauf von Backwaren, Kaffee und Kuchen sowie Kaltgetränken startet außerdem pünktlich um 14 Uhr auf der Mühlenwiese. Da die Heizer schon um 2 Uhr morgens mit dem Heizen des Backofens beginnen werden, wollen die Bäcker an dem Tag mal wieder das volle Programm backen. Geplant sind laut Ankündigung Butterkuchen, Butter-Apfelkuchen, Roggenmischbrot, Zwiebelbrot (Roggenmisch) sowie Körnerbrot.