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Verein stellt sich neu auf Umbruch bei Medienwerkstatt Stuhr: Digitalisierung und Mitgliedersuche

Die Medienwerkstatt Stuhr stellt sich neu auf und will ihre regionalen Fernsehbeiträge künftig auch über Social-Media-Kanäle ausspielen. Außerdem sucht der Verein weitere Mitstreiter für sein Programm.
10.11.2024, 14:52 Uhr
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Von Niklas Golitschek

Die Medienwerkstatt Stuhr stellt sich neu auf. Mit neuer Besetzung und frischer Ambition wollen die regionalen Fernsehmacher ihre Aktivitäten intensivieren und ihr Programm stärken. Eine „Rumpfmannschaft“ von sechs Ehrenamtlichen hat sich vorgenommen, den Umbruch zu gestalten und das Studio an der Jahnstraße mit neuem Leben zu füllen, sagt Lothar Weitzel, zweiter Vorsitzender des Vereins.

Zusätzlich zum linearen Fernsehprogramm bei Radio-Weser-TV bespielt das Team der Medienwerkstatt künftig auch Auftritte auf Facebook und Youtube. „Wir gehen mit der Kamera auf eigene Verantwortung raus und filmen Beiträge“, umreißt Weitzel die Kernaufgabe des Vereins. Jeden dritten Montag im Monat um 20.30 Uhr wird die Sendung mit Themen aus der Region im Kabelfernsehen ausgestrahlt. „Wir können auch Extrazeit bekommen“, merkt der zweite Vorsitzende an.

In der Regel erhalte die Medienwerkstatt Anfragen von anderen Vereinen, Organisationen oder Gruppen, die sich einen Beitrag wünschen. Die Themen seien entsprechend „bunt gemischt“, sagt Weitzel: Das könne etwa der Laternenumzug in Brinkum sein, ein Besuch im Museum, eine Veranstaltung auf dem Gut Varrel oder ein Porträt beziehungsweise Interview. „Wir können überall hin“, unterstreicht er. Zusätzlich zu den zwei Kameras im Studio hält die Medienwerkstatt außerdem eine Kamera zum kostenlosen Verleih bereit, damit Interessierte eigene Beiträge verwirklichen können. „Wir können das hier zusammen bearbeiten oder wir machen einen Beitrag draus“, sagt Weitzel.

Auch das Studio in den Räumen der alten Schule an der Jahnstraße in Brinkum soll künftig wieder reger genutzt werden, um Sendungen mit Gästen aus der Region zu produzieren. Erst vor vier Jahren hat das Team der Medienwerkstatt das Studio in Eigenregie auf den neuesten Stand gebracht und komplett digital ausgestattet. „Das hat viele Wochenenden gedauert“, sagt Weitzel. Neben moderner Technik mit Kameras, Ton-Mischpult, Regieraum und Schnittplatz wurde die Beleuchtung auf LED umgestellt.

Verstärkung gesucht

Um die ambitionierten Pläne umzusetzen, hofft das Team der Medienwerkstatt auf Verstärkung. „Es wäre toll, wenn wir in jeder Kommune im Nordkreis eine Person hätten, die filmt“, sagt Reinhild Olma. Zuletzt habe der Verein Mühe gehabt, den Betrieb aufrechtzuhalten. „Das war wirklich Arbeit bisher“, blickt Olma auf anstrengende Monate zurück. Nach dem Rückzug des langjährigen Vorsitzenden Henri Marquardt im Vorjahr schrumpfte das aktive Team auf nur noch drei Aktive zusammen. Fast ein Jahr lang kümmerte sich Weitzel um sämtliche Beiträge aus der Region. „Jetzt wollen wir sehen, dass wir zusätzliche Gruppenmitglieder bekommen“, bekräftigt er.

Werbung und ein Gesuch bei der Freiwilligenagentur Stuhr brachten bereits weitere Interessierte, sodass sich nun sechs Aktive um den Neustart kümmern. „Wir haben Tausende Ideen“, sagt Olma. Nur aktuell fehle es dem Verein an ehrenamtlich Engagierten, die sie umsetzten. Ob Filmen, Ton, Schnitt, Moderation oder administrative Aufgaben – es gebe viele Möglichkeiten, sich bei der Medienwerkstatt einzubringen. Zudem lockert der Verein die Strukturen. Bislang war strikt eine Mitgliedschaft erforderlich, um aktiv zu sein. Nun sollen sich Interessierte erst einmal ausprobieren können, bevor sie um den Jahresbeitrag von 36 Euro gebeten werden. „Das hat abgeschreckt“, so Olmas Eindruck.

Neue Social-Media-Auftritte

Eine der neuen Aktiven ist Regina Bergfeld. Ihr Partner habe viel Interessantes über die Medienwerkstatt erzählt, da habe sie sich das Studio selbst einmal ansehen wollen, sagt sie. Als begeisterte Fotografin habe sie zunächst nicht mit der Videokamera arbeiten wollen, sich dann aber doch schnell dafür begeistern lassen. „Jetzt kann ich filmen und schneiden“, freut sich Bergfeld über die neuen Kenntnisse. Zudem kümmert sie sich um die neuen Social-Media-Auftritte des Vereins.

Das Engagement in der Medienwerkstatt sei eine Möglichkeit, die Vielfalt des Lebens auf dem Land zu entdecken, sagt Olma, die auch selbst moderiert: „Man lernt interessierte Leute und neue Dinge kennen.“ Zudem achte das neue Team auf flache Hierarchien, Entscheidungen würden gemeinsam in der Gruppe getroffen. Deshalb wollen die Aktiven auch keinen strikten Kurs für die Zukunft vorgeben. „Wir gucken, in welche Richtung wir uns gemeinsam entwickeln“, umreißt Olma. Das entscheide sich auch daran, was künftige Mitglieder wünschen und welche Ideen sie mitbringen.

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Info

Die Mitglieder der Medienwerkstatt treffen sich an jedem zweiten und vierten Montag im Monat, immer um 17.30 Uhr im Studio an der Jahnstraße 21 in Brinkum. Weitere Informationen zum Verein sind online unter www.medienwerkstatt-stuhr.de abrufbar.
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