Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Ortskern Brinkum Wieder Stillstand: Wie es mit Bremer Tor und Mexikaner weitergeht

Schon vor Monaten ist das frühere Hotel Bremer Tor in Brinkum entkernt worden, um es mit dem ehemaligen Café Zipf zu einem neuen Gebäude zu verbinden. Seither tut sich jedoch nichts. Wie es weitergeht.
23.07.2025, 17:30 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Wieder Stillstand: Wie es mit Bremer Tor und Mexikaner weitergeht
Von Wolfgang Sembritzki

Anfang dieses Jahres hoffte das geschulte Brinkumer Auge, dass sich endlich etwas im Ortskern tut. Im Januar wurden das frühere Hotel Bremer Tor sowie das ehemalige mexikanische Restaurant eingezäunt, kurz darauf ließ die Specht-Gruppe, die mit der Ortskernumgestaltung betraut ist, die ersten Container vorfahren. Daraufhin wurde das Hotel weitgehend entkernt, es sollte endlich sichtbar vorangehen.

Doch es kam anders, seit der Entkernung gingen Monate ins Land. Während die Baugrube hinter dem früheren ZOB immer tiefer wird, um dort das Haus 1 entstehen zu lassen, schimmeln die beiden Gebäude an der Kreuzung Syker Straße/Bassumer Straße/Bremer Straße munter weiter vor sich hin. Hier wurde eine Fensterscheibe eingeschlagen, da ein Graffito an die Fassade gesprüht. Das rosafarbene Haus Bassum sollte eigentlich komplett abgerissen werden, steht aber auch immer noch.

Noch kein Betreiber gefunden

Konkrete Antworten bleibt die Specht-Gruppe auf Anfrage des WESER-KURIER schuldig. "Wir stimmen uns eng mit eventuellen Betreibern ab, um auf deren Wünsche einzugehen. Dieser Planungsprozess läuft aktuell und wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen", teilt Projektleiter Nico Grutzpalk mit. Wer die potenziellen Betreiber sind, will die Specht-Gruppe erst bekannt geben, wenn es einen Namen zu verkünden gibt.

Wann es so weit ist oder sein könnte, ließ das Unternehmen offen. Das Hotel weit vor Beginn des Umbaus zu entkernen, habe jedoch notgetan, "um dem ständigen Vandalismus entgegenzuwirken. Bis auf das bewegliche Inventar war das Haus voll ausgestattet und damit zu einladend für abenteuerlustige Besucher, die sich damit auch in Gefahr brachten", führt Grutzpalk weiter aus.

Der Baufortschritt stehe und falle mit einem neuen Betreiber, die Suche gestaltet sich jedoch offenbar als schwierig: "Unser Erstreben ist es, einen langfristigen Betreiber zu finden, der auch auf die Wünsche der Gemeinde eingeht", erklärt Grutzpalk. Dabei gehe es auch um Veranstaltungsräume, die das Hotel ergänzen sollen. Die bisherigen Gesprächspartner scheint aber genau das abzuschrecken: "Der Zeitgeist vieler Betreiber ist eher, sich auf die Beherbergung zu konzentrieren und Veranstaltungsräume in der Nachbarschaft zu sehen."

Die Vorhaben zum Abriss des Hauses Bassum verkauft die Specht-Gruppe als gute Nachricht: "Wir befinden uns aktuell in der konzeptionellen Flächenbelegung des Neubaus, der an dieser Position umgesetzt werden soll. Die Baugenehmigung liegt bereits vor", so Grutzpalk weiter. Einen Termin nennt das Unternehmen aber auch hier nicht.

Einhaltung des Kostenrahmens nicht mehr sicher

Ebenfalls infrage steht die Einhaltung des Kostenrahmens: "Es hat in den Monaten seit Übernahme der Flächen eine erhebliche Steigerung der Baukosten gegeben und das Thema der Förderungen ist nach wie vor ungeklärt." 75 Millionen Euro hat die Specht-Gruppe für das Gesamtprojekt veranschlagt, doch ob es dabei bleibt, ist nicht sicher: "Wir arbeiten mit Partnern, die ähnlich ticken wie wir und für die die Entwicklung des Ortskerns, wie für uns, ein Herzensprojekt ist. Nur so bekommen wir Kostensicherheit und versuchen, im angestrebten Rahmen zu bleiben", heißt es von der Specht-Gruppe weiter.

Beim Bau des Hauses 1 tut sich dagegen sichtbar etwas. Das Baufeld wurde hergestellt, die Fläche auf Kampfmittel und archäologisch untersucht. "Wir beginnen nun mit der Herstellung der Baugrube und starten kurzfristig mit dem Einbau der Kellersole", kündigt Grutzpalk an. Im Keller würden ein Großteil der Technik, Nebenräume und über 50 Autostellplätze untergebracht. Wie berichtet, sollen im Haus 1 östlich des künftigen Marktplatzes im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Räume für die Kreissparkasse (KSK) Diepholz entstehen. Die KSK will dort die Brinkumer Filiale sowie das Firmenkundencenter Nord unterbringen. Daneben soll es im Erdgeschoss Raum für ein gastronomisches Angebot geben. In den Obergeschossen sollen außerdem Wohnungen entstehen – darunter auch solche mit "preisgedämpften Mieten".

Lesen Sie auch

Der Fläche des alten ZOB, die derzeit zum übergangsweisen Parkplatz umfunktioniert wurde, soll es auch bald an den Kragen gehen. Zumindest, wenn es nach der Gemeinde Stuhr geht, die dort den neuen Marktplatz errichten will. "Die Eröffnung des Marktplatzes ist aktuell für den Spätsommer 2026 vorgesehen", teilt Stuhrs Gemeindepressesprecherin Jeannette Rische auf Anfrage des WESER-KURIER mit.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)