Weyhe. Der Feuerwehrbedarfsplan ist am kommenden Mittwoch, 20. Dezember, einmal mehr Thema im Weyher Rathaus. Denn dann soll er vom Gemeinderat verabschiedet werden. Was genau ein Feuerwehrbedarfsplan beinhaltet, erklärt Detlef Plate, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales der Gemeinde Weyhe. "Bereits seit den 1980er-Jahren wird in Weyhe ein mittelfristiger Finanzplan für die Feuerwehr erstellt", sagt er. Darin werde geschaut, was in den kommenden Jahren anstehe, welche Fahrzeuge und Geräte benötigt werden und wie die Feuerwehr personell aufgestellt ist. "Diese Art der Planung wurde in den letzten Jahren modern", so Plate weiter. Die Gemeinde Weyhe hat also schon früh damit angefangen, nicht nur die sogenannte Mindestausrüstungsverordnung zu berücksichtigen. Diese sei vom Land vorgeschrieben und schaue nicht nach den individuellen Bedarfen der einzelnen Feuerwehren, sondern schreibt – wie der Name schon sagt – eine Mindestausrüstung vor.
So sei die Gemeinde Weyhe aufgrund des Gefahrenpotenzials etwa auf größere Löschfahrzeuge angewiesen, als sie in der Mindestausrüstung vorgeschrieben sind. "Die Feuerwehrbedarfsplanung ist in Niedersachsen freiwillig", erläutert Plate. In der Gemeinde Weyhe schaut das externe Büro Lülf+ unter anderem nach Gefahrenpotenzialen – dazu gehört etwa die Nähe der Gemeinde zur Weser. Aber auch der Personalbedarf werde überprüft. Dabei werde nicht nur geschaut, wie viele Feuerwehrleute für die Gemeinde zuständig sind, sondern auch, wie sich deren Verfügbarkeit darstellt. Das sei vor allem tagsüber ein Thema, da viele im angrenzenden Bremen arbeiten, gibt Plate zu bedenken. Gleichzeitig werde überlegt, wie man die personelle Ausstattung verbessern – also mehr Mitglieder gewinnen – kann.
"Der Planer leitet dann Ziele ab, die er den Feuerwehren und der Gemeinde vorschlägt", erklärt Plate. Wichtig sei etwa, dass alles, was benötigt wird, rechtzeitig an der Einsatzstelle ist. Diese Einsatzdaten werden alle fünf Jahre ausgewertet. Dabei wird auch berücksichtigt, wo es besonders viele Einsätze gegeben hat. "Das sind meist die Ballungsgebiete, etwa Leeste und Kirchweyhe", sagt Plate. Es müsse auch beachtet werden, dass in Gebieten, in denen höhere Gebäude stehen, mehr Personal benötigt wird. Denn hier seien die Einsätze komplizierter. Außerdem wird ermittelt, wie weit die Mitglieder von den Standorten der Feuerwehr entfernt wohnen.
Fahrzeuge werden teurer
Alle fünf Jahre überprüft die Feuerwehrbedarfsplanung, ob die gesteckten Ziele erreicht wurden und wo im Zweifel nachgesteuert werden muss. Auch Vorschläge für zu beschaffende Fahrzeuge sind im Plan enthalten. Das seien in der Gemeinde derzeit zehn. "Meist gibt es sehr lange Lieferzeiten", so Plate. In den kommenden fünf Jahren würden die benötigten Fahrzeuge nach und nach ausgetauscht. Acht an der Zahl. Zwei weitere kommen on top. Insgesamt verfügt die Gemeinde Weyhe derzeit über 20 Fahrzeuge. "Aufgrund der gestiegenen Preise gibt es auch einen höheren Bedarf an Finanzmitteln bei der Beschaffung von Fahrzeugen", erläutert Plate. Diese seien jedoch eigentlich immer im Haushalt enthalten.
Im Großen und Ganzen ist der Fachbereichsleiter mit der Situation in der Gemeinde zufrieden: "Wir sind ganz gut aufgestellt", sagt er und gibt zu bedenken: "Es kann auch sein, dass in fünf Jahren die Bedarfe ganz anders aussehen." Dennoch: An sechs der insgesamt sieben Feuerwehrgerätehäusern in der Gemeinde Weyhe besteht Handlungsbedarf (wir berichteten).
Um zu planen, was wann gemacht werden soll, hatte die Gemeinde zudem kürzlich die Arbeitsgruppe Feuerwehrbedarfsplan eingerichtet. "Was an den Gerätehäusern gemacht werden muss, muss im Einzelnen geklärt werden", sagt Plate. Wichtige Themen seien unter anderem die Schwarz-Weiß-Trennung und die Unfallverhütung. Aber: "Es gibt keine gravierenden Mängel, die sofort behoben werden müssen", betont Plate.