Ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß – Möglichkeiten, zur Schule zu kommen, gibt es viele. Auch bei schlechtem Wetter, wohlgemerkt. Und doch liegt seit geraumer Zeit vor allem eines im Trend: das Eltern-Taxi. Es kommt einem vor, als würde manch einer sein Kind am liebsten noch mit dem SUV ins Klassenzimmer im vierten Stock bringen beziehungsweise von dort abholen, um sicherzugehen, dass es gesund und munter ankommt.

Wolfgang Sembritzki
An der Grundschule Lahausen samt benachbartem Feuerwehrgerätehaus führt das zu einer unübersichtlichen Verkehrssituation – verstopfte Straße, verstopfter Parkplatz und darüber hinaus auch noch die Behinderung von Rettungskräften im Fall eines Feuerwehreinsatzes. Hier können Politik und Verwaltung Vorkehrungen treffen und tun das auch. Das Problem liegt jedoch aufseiten der Eltern, die meinen, bis auf den letzten Meter ans Schulhaus heranfahren zu müssen. Schulleitung, Feuerwehr, Politik und Verwaltung müssen natürlich Lösungen finden, um die Situation zu entzerren – gleichzeitig müssen sie aber auch Eltern in die Pflicht nehmen.
Denn das Auto öfter einmal stehen zu lassen, ist nicht nur gut für Verkehr und Klima. Gleichzeitig ist das Bestreiten des Schulwegs mit dem Rad oder zu Fuß auch der kindlichen Verkehrserziehung förderlich. Kinder, die auf dem Rücksitz sitzen und sich nur zwischen Auto- und Eingangstür bewegen, bekommen vom Verkehr nur wenig mit. Wer allerdings auf dem Fahrrad oder zu Fuß aktiv die Straße oder den Fußweg nutzt – hier auch in Begleitung der Eltern –, ist gezwungen, sich mit Verkehrslagen auseinanderzusetzen und lernt daraus.