Weyhe-Kirchweyhe. Vom Ort der Trauer hin zu einem grünen Begegnungsplatz – so lässt sich der Wandel auf dem Kirchweyher Friedhof der evangelischen Felicianuskirche zusammenfassen. In den vergangenen Jahren hat sich das rund vier Hektar große Areal sichtlich verändert und gleicht immer mehr einer parkähnlichen Anlage. Genau diesen Wandel hat der Kirchenvorstand um Frauke Wetjen gemeinsam mit dem Friedhofsausschuss nun zum Anlass genommen, um für diesen Sonntag, 24. September, ab 11 Uhr zu einem Tag des offenen Friedhofs einzuladen.
„Den Gedanken, dass wir uns an dem bundesweiten Tag beteiligten, hegen wir schon länger. Jetzt passt alles zusammen und wir freuen uns, der Öffentlichkeit unseren schönen Friedhof vorzustellen“, teilt Frauke Wetjen mit. Ihr ist es – nicht nur an diesem Sonntag – wichtig, die Themen Trauer und Tod zu enttabuisieren. „Ich freue mich immer, wenn ich bei meinem Gang über den Friedhof auf Spaziergänger – mit und ohne Hund – treffe, die sich auf den Sitzbänken niederlassen und miteinander ins Gespräch kommen“, sagt sie. Immerhin ist es der Planungsgruppe schon länger ein Anliegen, die Pforten für die Öffentlichkeit zu öffnen.
Dass sich auf dem Areal zuletzt einiges getan hat, wird bei einem Rundgang mehr als deutlich. „Unser Friedhof ist mittlerweile ein gutes Beispiel für den Wandel in der Bestattungskultur“, berichtet die Kirchenvorsteherin. Dabei verweist sie sowohl auf die unterschiedlichen Bestattungsformen als auch die einzelnen Grabarten. Auf dem Friedhof werden inzwischen neben der klassischen Sarg- und Urnenbestattung auch Baumanlagen und Rasengräber als letzte Ruhestätte angeboten. Frauke Wetjen legt jedem ans Herz, sich selbst vor Ort ein Bild von den unterschiedlichen Möglichkeiten zu machen – entweder allein, mit der Familie oder am Tag des Friedhofs im Zuge einer öffentlichen Führung. „Mit unserem Tag des offenen Friedhofs hoffen wir auch Besucher anzusprechen, die bisher eher einen Bogen um den Friedhof gemacht haben“, so Frauke Wetjen.
Gottesdienst und Führungen
Das Programm beginnt am Sonntag um 11 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Andachtsplatz im hinteren Bereich des Friedhofs. Die Predigt wird Pastor Gerald Meier an dem ehemaligen und restaurierten Altar aus der Felicianuskirche halten und für die musikalische Begleitung ist der Posaunenchor Weyhe zuständig. Neben den öffentlichen Bänken werden weitere Sitzmöglichkeiten aufgestellt. Sollte das Wetter wider Erwarten nicht mitspielen, wird der Gottesdienst in die Kapelle verlegt. Im Anschluss erwartet die Besucher ein kulinarisches Angebot mit kalten Getränken und Bratwurst sowie Kaffee und Kuchen auf dem Platz vor der Kapelle. Dort werden sich an diesem Tag auch das Syker Steinmetzunternehmen Grabowski und die Gärtnerei Bischoff präsentieren und Anregungen hinsichtlich der Grabgestaltung und Grünpflege geben.
Für 13 und 14 Uhr sind die genannten Führungen mit jeweils einem Mitglied aus dem Kirchenvorstand und einem Friedhofsmitarbeitenden geplant. „Auf unserem Rundgang werden wir historische Einblicke geben und Neuerungen wie unsere Baum- und Rasengräber mit Namensplaketten auf Steinen oder Stelen, die Grabstellen für Sternenkinder und die Streuobstwiese neben dem Andachtsplatz vorstellen. Es wird viel zu entdecken geben“, verspricht Frauke Wetjen.
Das Ende der Veranstaltung ist gegen 15 Uhr vorgesehen. Den Besuchern stehen auf dem Parkplatz an der Kapelle und auf dem Parkstreifen an der Kirchweyher Straße ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung, um das Auto abzustellen. Der Zugang zum Friedhof ist barrierefrei.