Weyhe-Sudweyhe. Künstlerischer Wechsel in Sudweyhe: Ingeborg Kellermeier hat ihre Ausstellung beendet. Derzeit baut die Französin und Wahl-Bremerin Eliette Guyot in der Wassermühle ihre Ausstellung auf. Unter dem Titel „Memento Atomi“ gewährt sie bis einschließlich Sonntag, 5. November, Einblicke in ihren künstlerischen Kosmos. Die Vernissage findet an diesem Sonnabend statt.
Atmosphärisch, hypnotisch, bisweilen gar psychedelisch, vor allem aber eines: geometrisch. So ließe sich beschreiben, was die Besucherinnen und Besucher in der Sudweyher Wassermühle erwartet. Es ist ein abstraktes Universum, das die Künstlerin darzustellen versucht, heißt es dazu von der Gemeinde Weyhe. Über Poesie und Fotografie fand sie schließlich 2008 zum Zeichnen. Festlegen möchte sie sich in der Kunstrichtung aber nicht: "Ich will immer etwas Neues probieren und bleibe nicht bei einem Stil." Dazu zählen momentan Collagen, eine Technik, zu der sie während ihres Fernstudiums gekommen ist. Ansonsten malt sie gern mit Acryl oder Pastellfarben und Aquarelle ("Das ist meine Lieblingstechnik"), immer abstrakt und keine Figuren. Auch mit Finelinern und Buntstiften arbeitet sie.
Inspiration durch Reisen
"Poesie" ist es, was Eliette Guyot mit ihren Kunstwerken ausdrücken will. Die Künstlerin ist in ihrem Leben bereits viel herumgekommen, lebte zeitweise in England, Italien, Nepal und Indien, ehe es sie 2017 der Liebe wegen nach Bremen verschlug. Dabei sammelte sie Eindrücke, die sich eingebrannt haben. Im Reisen habe sie "Sinn" gefunden und will diesen festhalten. Nach den vielen Ortswechseln gibt ihr die Kunst auch Halt: "Ich habe die Stabilität für mich selbst gefunden", sagt die Französin.
"Memento Atomi" ist derweil ihre erste offizielle Ausstellung. Es ist ein besonderes Gefühl für sie, ihre Bilder erstmals in Rahmen zu sehen. Der Ort, an dem sie ihre Werke ausstellt, könnte für Guyot kaum besser sein: "Ich liebe dieses Gebäude und finde es sehr pittoresk", ist sie von der Sudweyher Wassermühle begeistert. Einer bestimmten Reihenfolge folgten ihre Bilder dabei nicht. "Ich lade die Leute ein, zu kommen und zu sehen, was sie wollen."
Der Titel ihrer Ausstellung ist in Anlehnung an den lateinischen Vergänglichkeitssinnspruch "memento mori" (zu Deutsch: Bedenke, du musst sterben) gewählt. So weit wollte sie zwar nicht gehen und entschied sich für den abgewandelten Spruch aus der Feder eines ihrer Brüder, "Memento Atomi": "Das ist es, wie ich meine Kunst und das Leben sehe. Wir sind alle nur Verbindungen von Atomen", führt Guyot weiter aus. Das sei für sie "ein bisschen Poetik, ein bisschen Geheimnis".
Wie lange sie für ihre Kunstwerke braucht, ist von Werk zu Werk unterschiedlich. Manche Bilder brauchten 70 bis 80 Stunden Arbeitszeit, die Fertigung von Collagen dauere mitunter Monate. Denn eines stellt sie klar: "Am Ende will ich Balance." Die Elemente ihrer einzelnen Bilder sollen für sie ausgeglichen sein. In der Sudweyher Wassermühle stellt sie nun eine Auswahl der Kunstwerke der vergangenen vier Jahre aus: "Was wichtig ist, ist dabei", versichert sie.
Die Eröffnung von „Memento Atomi“ beginnt am Sonnabend, 16. September, um 17 Uhr in der Wassermühle Sudweyhe, Im Mühlengrunde 15. Die Begrüßungsworte bei der Vernissage spricht Weyhes erster stellvertretender Bürgermeister Jürgen Borchers, die thematische Einführung übernimmt dann Eliette Guyot selbst. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet durch Ameel Hotaky mit Gitarre und Gesang.
Bis Sonntag, 5. November, ist die Ausstellung immer sonntags von 12 bis 18 Uhr in der Wassermühle geöffnet. Der Eintritt ist frei.