Viele kennen es. Man wartet an der Bushaltestelle auf seinen Bus und fragt sich, wann dieser denn endlich da ist. Dafür hat der Syker Bürgerbus-Verein nun eine komfortable Lösung entwickelt. Das Angebot "Busradar" auf der erneuerten Internetseite ermöglicht es ab sofort, den Bürgerbus auf einer Karte in Echtzeit zu verfolgen.
Den Entstehungsprozess hinter dem neuen Busradar erklärt Axel Böse, der im Verein als Projektverantwortlicher für dieses Thema fungiert: "In dem Bus ist ein Tracker eingebaut, und die Strecke des Linienbusses ist wiederum auf eine Karte übertragen worden." Fahrdienstleiter Tönjes Heyken fügt hinzu: "Angezeigt werden beide Buslinien und alle Bushaltestellen." Letztere können angeklickt werden, um die genaue Abfahrtzeit der entsprechenden Haltestelle zu erfahren. "Ich weiß also immer, wo der Bus gerade ist." Das funktioniere dank sekündlicher Updates, sodass Fahrgäste das blaue Bus-Symbol bis zur eigenen Haltestelle auf dem Smartphone verfolgen können.
Mögliche Verspätungen frühzeitig einsehen
Böse zeigt sich von dem Radar, das seit einem Monat in Betrieb ist, überzeugt: "Man kann auch verfolgen, ob der Bus langsamer unterwegs ist, weil zum Beispiel auf der B 6 viel los ist." Eine mögliche Verspätung könne von den Fahrgästen somit frühzeitig eingesehen werden. Kurzfristige Umleitungen werden laut Heyken jedoch nicht im Radar angezeigt. "Da verschwindet der Bus dann kurz von der Karte", erläutert er. Denn nur solange der Bus auf der entsprechenden Linie unterwegs ist, kann er verfolgt werden. "Langfristige Umleitungen wie die am Bahnhof werden auf jeden Fall eingerichtet", versichert Heyken weiter. "Axel hat das toll zum Laufen gebracht", zeigt sich auch Carsten-Wilm Müller, der zweite Vorsitzende des Vereins, von dem neuen Angebot überzeugt.
Möglichkeiten und Grenzen der Rollstuhl- und Rollatormitnahme
"Es gibt immer mehr Menschen mit Behinderungen, die mit dem Bürgerbus fahren möchten", erläutert Müller. Jedoch bringe die Mitnahme eines Rollstuhls und Rollators im Bürgerbus im Vergleich zum herkömmlichen Linienbus andere Voraussetzungen mit sich. Da der kleinere Bus, bei dem es sich um einen umgebauten Transporter handelt, über deutlich weniger Platz verfügt, gibt es nur begrenzte Möglichkeiten. So müssen Rollatoren, sofern der Bus voll ist, im vorderen Teil des Busses verstaut werden. Ältere Menschen werden dann zu ihren Sitzplätzen geführt, so Heyken. "Für Rollstühle gibt es ein Festhalte-System mit sechs Gurten", erklärt er weiter. Das Festschnallen werde mit den Busfahrern vorab geübt.
Auch wenn es bisher noch nicht häufig vorgekommen ist, könne es durchaus passieren, dass Rollstuhlfahrer nicht mehr in einen vollen Bürgerbus passen. Denn für einen Rollstuhl müssten die vorderen Sitze entsprechend hochgeklappt werden, teilen die Vereinsmitglieder mit. "Wir geben Rollstuhlfahrern dann eine Visitenkarte für das Taxi-Unternehmen Schweers", lässt Heyken wissen. Mit dieser Karte sowie einer Fahrkarte können sich die Rollstuhlfahrer dann von dem Taxi zu einer der Bürgerbus-Haltestellen fahren lassen. Ein Formular, das alle Informationen beinhaltet, soll künftig im Bus aushängen. Dazu betont Heyken: "Uns ist es wichtig, die Randbedingungen vorab zu nennen." Müller fügt hinzu: "Die Leute sollen wissen, dass sie uns nicht egal sind und wir uns Gedanken gemacht haben."