Alle zwei Jahre widmen sich das Kreismuseum Syke und der Kreisheimatbund (KHB) einem kleinen Part der regionalen Geschichte. Das Thema dieses Mal war: "Raum ist in der kleinsten Hütte – Siedlungen und Siedlungsbauten im Landkreis Diepholz vom 18. Jahrhundert bis 1970“. Ihre Arbeit dazu mündet in eine Ausstellung zu dem gewählten Thema, einen Film und ein Buch. Letzteres wurde jetzt im Kreismuseum vorgestellt. Die Vernissage der Ausstellung findet am Sonntag, 13. Juli, ab 14 Uhr im Kreismuseum statt.
Nils Meyer, Leiter des Kreismuseums, freute sich, zur Buchvorstellung zahlreiche Mitwirkende begrüßen zu können. Mit ihren Beiträgen und Forschungen haben sie zum gesamten Projekt beigetragen. "Sie alle haben mitgewirkt, sie alle werden sich in diesem Buch wiederfinden", sagte er und lud auch zur Vernissage der Ausstellung ein. Diese befinde sich aktuell noch im Aufbau, verriet er. Aber ebenso wie der Film pünktlich fertig geworden sei, werde auch die Ausstellung pünktlich fertig werden.
Viele Mitwirkende
Jürgen Lübbers, Vorsitzender des Kreisheimatbundes, freute sich über die hohe Zahl der Mitwirkenden, die zur Buchvorstellung gekommen waren. Die Vielzahl der Ehrenamtlichen im Landkreis Diepholz, die sich in Sachen Heimatgeschichte engagieren, sei ein "Alleinstellungsmerkmal", merkte er an. Darum werde der Landkreis Diepholz vielerorts beneidet. "Ich finde es toll, dass Ehrenamtliche und Hauptamtliche so zusammenarbeiten", stellte er fest.
Allerdings wollte er auch nicht verhehlen, dass die Finanzierung der Buchveröffentlichung schwierig gewesen sei. Zwar finanzieren der Landschaftsverband Weser-Hunte, das Kreismuseum und der Kreisheimatbund das Projekt, doch das Buch habe "auf der Kippe" gestanden. Gestiegene Kosten und eine sinkende Nachfrage hatten es fraglich gemacht, ob es gelänge, das Buch wirtschaftlich zu produzieren. Schweren Herzens hatte man sich schon dazu entschlossen, darauf zu verzichten, sagte er. Etwas, das er zutiefst bedauert hätte, denn "es ist immer noch etwas Schönes, wenn man ein Buch in der Hand hält, das alle Ergebnisse zusammenfasst".
"Dank Wilfried Meyer", wie Lübbers anmerkte, und der Unterstützung des Energieversorgers Avacon, der Kreissparkasse und des Vereins Rund ums Syker Rathaus gelang die Buchproduktion doch noch. Der Heimatforscher und Weyhes Gemeindearchivar Wilfried Meyer hat sich engagiert um die Abnahme des Buches gekümmert. "Mein Ehrgeiz war, den Verkaufspreis unter 30 Euro zu halten", bekannte er in der Runde mit einem Schmunzeln. Das sei gelungen. Zum Preis von 29,80 Euro ist das 232 Seiten starke Werk nun erhältlich – im Buchhandel, aber natürlich ebenso im Kreismuseum, wie Nils Meyer betonte. Dort können auch die vorherigen Bücher noch erworben werden.
Zeitzeugenberichte sind ein "Pfund"
Wilfried Meyer selbst unterstrich noch einmal, "was für ein Pfund" Zeitzeugen seien. Sie und ihre Berichte und Erinnerungen seien durch nichts zu ersetzen. "Ihre Geschichten machen das Ganze rund", sagte er.
Zudem dankte er Ralf Weber, der es geschafft habe, "das alles zusammenzufassen". Und Dank gebühre auch Heinz Feldmann vom Kreisheimatbund, der unermüdlich alle Ergebnisse in die Datenbank einpflege und Korrektur lese. "Nun haben wir wieder einen kleinen Part der Geschichte der Region vor dem Vergessen bewahrt", freute Meyer sich über die gelungene Zusammenarbeit.
Auch Historiker und Geschichtswerkstättenleiter Ralf Weber ist glücklich, "dass das Gesamtpaket wieder so rund geworden ist". Er verwies zudem auf die Bedeutung ihrer Arbeit. Dieses Projekt habe ihm einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig das Sammeln dieser Geschichte und auch der Erinnerungen von Zeitzeugen sei. "Vieles, was früher alltäglich war, hat sich in den letzten 50 Jahren fundamental geändert", betonte er. Nun bleibe die Erinnerung bewahrt.