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Piepender Rauchmelder Wie eine Postbotin aus Wildeshausen einen schlimmen Brand verhinderte

Es war ein normaler Arbeitstag für Jennifer Boeck, bis sie in Neerstedt einen Rauchmelder piepen hörte. Was damals in ihr vorging und wie sie sich heute fühlt, verrät die Postbotin im Gespräch.
04.09.2025, 08:29 Uhr
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Von Arne Erik Jürgens

Durch ihr beherztes Eingreifen hat eine aufmerksame Postbotin aus Wildeshausen einen möglicherweise schlimmen Brand in einem Einfamilienhaus in Neerstedt in der Gemeinde Dötlingen verhindert. Bereits am Dienstag, 19. August, hatte Jennifer „Jenni“ Boeck beim Zustellen von Briefen an der Straße Beim Schützenhof gegen 13.20 Uhr einen piependen Rauchmelder bemerkt. Statt einfach weiterzufahren, machte sich die engagierte 32-Jährige auf die Suche nach der Ursache – und half damit, einen Brandherd zu entdecken und rechtzeitig zu beseitigen.

Wie die Wildeshauserin den Tag erlebte

„Ich habe an diesem Tag ganz normal meinen Dienst angetreten und mein Fahrzeug beladen. In der Straße habe ich beim Briefaustragen schon ein Piepen wahrgenommen, das nach einem Rauchmelder klang“, erzählt Boeck nun im Gespräch mit unserer Redaktion.

Also lief sie von Haus zu Haus, bis sie fündig wurde. „Ich habe dort dann geklingelt und geklopft. Es hat aber keiner aufgemacht.“ Beim Blick durch den Briefkastenschlitz habe die Postbotin bereits Qualm sehen können und sei in den Garten gerannt – „in der Zeit habe ich schon die 112 gewählt“.

Beim Nachbarn erfuhr sie kurz darauf, dass keiner der Hausbewohner da war. „Ich sollte dann vor Ort bleiben, bis die Feuerwehr eingetroffen war“, so die 32-Jährige. Sie habe sich auch bei ihrem Standortleiter gemeldet und gesagt, dass es etwas dauern könne, bis sie ihre Tour fortsetzt. „Er hat gesagt, ich soll danach erst einmal herunterkommen und durchatmen“, erzählt sie.

Ein Wechselbad der Gefühle

Für Boeck war die nicht alltägliche Situation ein Wechselbad der Gefühle. „Ich war richtig ängstlich und hatte Bauchkribbeln, weil ich befürchtet habe, dass da jemand liegt. Trotzdem habe ich dank des Adrenalinschubs einfach funktioniert“, sagt sie. Auch jetzt sei die 32-Jährige noch immer aufgeregt, wenn sie daran denke: „Aber es fühlt sich gut an, dass wir alle aufeinander aufpassen.“

Grund für den Brand war ein in der Küche auf dem eingeschalteten Herd stehender Kochtopf. Die Feuerwehr, die mit 40 Einsatzkräften aus Neerstedt, Brettorf und Dötlingen angerückt war, löschte den Kochtopf und brachte ihn nach draußen.

Lob gab es auch von der Polizei: Durch das umsichtige Handeln der Postbotin und das schnelle Eingreifen der Feuerwehr seien nur geringe Schäden am Herd und Kochtopf entstanden.

Hausbesitzer: geschockt und dankbar

Das in dem Einfamilienhaus lebende Ehepaar habe sich bereits bei ihr gemeldet, berichtet Boeck. „Sie waren sehr dankbar und wohl auf, aber auch noch sehr aufgeregt“, berichtet sie. Dennoch hätten sie den Schock inzwischen gut verkraftet – dank des beherzten Eingreifens der Postbotin blieben sie immerhin vor einem größeren Schaden bewahrt.

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