Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Dachsanierung hat begonnen Beim Bahnhof geht's voran

Nachdem sich auf der Baustelle wochenlang nichts getan hat, steht das Bahnhofsgebäude in Ganderkesee plötzlich ohne Dach da. Somit ist ein weiterer wichtiger Sanierungsschritt erreicht.
08.12.2022, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Beim Bahnhof geht's voran
Von Jochen Brünner

Viele Wochen lang tat sich nichts auf der Baustelle des Ganderkeseer Bahnhofs. Still ruhte der See. Doch seit dieser Woche geht es dort wieder richtig rund. In den vergangenen Tagen haben Arbeiter den Dachstuhl des Hauptdaches abgerissen, der während des Brandes im Oktober 2020 so stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, dass eine Reparatur aus statischen Gründen nicht mehr möglich war. Zimmerleute waren damit beschäftigt, die verkohlten Dachbalken abzutragen und zur Entsorgung in einen Container zu verfrachten. Am Donnerstag konnte dann bereits der Aufbau des neuen Dachstuhls beginnen.

Während die Zimmerer also schon aktiv sind, werden allerdings noch einige Monate vergehen, bis das Dach neu gedeckt ist. Wie Gemeidesprecher Hauke Gruhn auf Nachfrage mitteilte, sollen diese Arbeiten Anfang Januar beauftragt werden und voraussichtlich Anfang Februar beginnen. Die Ausschreibung hierfür laufe derzeit. Außerdem werde im Zuge der Sanierung auch eine neue Heizung eingebaut. Der Bahnhof ist dabei nur eine von mehreren Liegenschaften der Gemeinde, die bei dieser Gelegenheit von Gas auf Wärmepumpentechnik umgestellt werden. "Hier wird zukünftig eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eingesetzt", präzisiert Gruhn. Die weiteren Pläne der Architekten sehen unter anderem vor, die abgängige Rampe an der Ostseite durch einen Wintergarten zu ersetzen.

Was bisher geschah

Die Sanierung des ehemaligen Bahnhofs läuft inzwischen seit März dieses Jahres. Die ungeklärte Brandursache hatte dazu geführt, dass das Gebäude für die umfangreichen polizeilichen Ermittlungen über ein halbes Jahr lang gesperrt war. Hinzu kamen Versicherungsfragen, statische und bauliche Untersuchungen sowie die Planungsarbeiten und Ausschreibungen zur Wiederherstellung. Schließlich musste die Gemeinde auch noch den Ausgang eines Gerichtsverfahrens abwarten.

In der Zwischenzeit wurden im Obergeschoss sämtliche Wände, Decken und Böden, die durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen worden waren, herausgebaut und entsorgt. Im Erd- und Kellergeschoss reichte es dagegen, Deckenverkleidungen und Bodenbeläge auszutauschen sowie Wände und Decken von den Rückständen des Rauchs und des Löschwassers zu reinigen. Auch Bürgermeister Ralf Wessel hat immer die besondere Bedeutung der Immobilie betont: Aufgrund seiner zentralen Lage bilde das Bahnhofsgebäude "den Eingangsbereich in die gute Stube des Ortes".

Fertigstellung weiter offen

Zu einem möglichen Fertigstellungstermin möchte die Verwaltung auch weiterhin keine konkreten Angaben machen. Der Grund: Weitere Planungen des Innenausbaus, insbesondere hinsichtlich der Gebäudetechnik (Elektro- und Sanitärtechnik), wollen die Verantwortlichen sinnvollerweise mit dem zukünftigen Nutzer abstimmen. Und das ist für die Verwaltung zurzeit offenbar die deutlich kompliziertere Baustelle: "Bei der Suche nach einem Nutzer für das Gebäude können wir derzeit keine neuen Erkenntnisse mitteilen", erklärt Gruhn.

Im Rahmen eines Vergabeverfahrens, das die Verwaltung Anfang 2021 auf den Weg gebracht hatte, hatten sich zunächst vier Gastronomen interessiert gezeigt, die Gastronomie im Bahnhofsgebäude nach dessen Sanierung zu betreiben. Den Zuschlag erhielten damals die ortsbekannten Wirte Ulf und Heike Thiemann ("Zur Jägerklause"), die Verwaltung und Politik mit dem Konzept eines Brauhauses überzeugen konnten. Zwischenzeitlich hat die Familie Thiemann, die in diesem Jahr gerade ein weiteres Hotel an der B 213 in Hoyerswege eröffnet hat, jedoch erklärt, von den Brauhaus-Plänen Abstand zu nehmen. Im Sommer 2022 führte die Wirtschaftsförderung noch einmal Gespräche mit vier Interessenten, vermeldete im Anschluss aber, keiner der Bewerber habe ein überzeugendes Konzept präsentieren können.

Interessierte Gastronomen können sich weiterhin mit Wirtschaftsförderin Christa Linnemann im Ganderkeseer Rathaus in Verbindung setzen. Erreichbar ist sie unter Telefon 0 42 22 / 44 201 oder per E-Mail an c.linnemann@ganderkesee.de.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)