Es war ein Auftakt nach Maß für die Handballer der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg in die Regionalliga Nord. Der Aufsteiger setzte sich in einem engen Match auf dramatische Weise mit 32:31 (13:11) gegen den SV Alfeld durch. "Es war einfach geil. Ich bin sprachlos. Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft", fasste Co-Trainer Werner Dörgeloh zusammen, während die Spieler im Kreis tanzten und jubelten. Die 60 Minuten in der Halle am Ammerweg waren zuvor sehr spannend verlaufen, beide Mannschaften hätten als Sieger vom Feld gehen können, doch am Ende blieben beiden Punkte im Landkreis Oldenburg. "Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen. Aber wir haben nie aufgegeben und immer dran geglaubt. Am Ende war es ein Kampfsieg", bilanzierte Florian Honschopp, der kurz vor dem Ende den entscheidenden Treffer erzielt hatte.
Ein lautstarker Anhang mit Trommeln und Flaggen begleitete die Gäste aus dem Süden Niedersachsen. Die einheimischen Bookholzberger hielten dagegen, sodass von Beginn an eine gute Stimmung herrschte.
Zwei starke Torhüter
Die Anfangsphase gestaltete sich temporeich, aber torarm. Beide Defensiven zeigten sich kampfstark und packten gut zu, sodass es auf beiden Seiten wenig offene Würfe gab. So stand es nach zehn Minuten 3:2 für die Alfelder. Honschopp hielt die Truppe mit zwei Treffern aus schwierigen Winkeln von Linksaußen in Schlagdistanz. In Unterzahl hatten die Hausherren die Chance zum 5:5, doch Honschopp verwarf einen Siebenmeter und scheiterte auch im Nachsetzen am starken SVA-Keeper Bent Ole Krebs. So blieben die Gäste stets knapp in Vorhand und stellten wenig später beim 8:5 erstmals auf drei Tore (18.).
Die Landkreis-HSG war hier bereits zum dritten Mal in Unterzahl. Jan-Bernd Döhle parierte nun seinerseits stark und hielte seine Farben im Spiel. Beim 6:8 nach 20 Minuten zog Coach Stefan Buß die erste Auszeit. Diese fruchtete: Die Landkreis-HSG kam zum 8:8 (24.) und ging danach erstmals seit dem 1:0 mit 9:8 in Führung (24.). Nun nahmen die Gäste ihr Timeout, doch die Buß-Mannen legten erstmals zwei Treffer vor – 12:10 (28.). Zur Pause stand ein 13:11 auf der Anzeigetafel, weil Thies Hermann in der Schlusssekunde über den Block erfolgreich war. Bis hierhin dominierten zwei gute Abwehrreihen mit starken Keepern dahinter.
Alfeld dreht die Partie
Nach Wiederanpfiff brauchten die Gäste nur drei Minuten, um auf 15:13 zu drehen. "Wir haben uns eigentlich vorgenommen, mit Vollgas aus der Kabine zu kommen. Aber wir haben es verpennt", meinte Honschopp. Buß zog direkt die Auszeit. Die Teams drückten aufs Gaspedal und verbesserten ihre Wurfquote. 20:20 stand es nach 40 Minuten. Moritz Schröder hatte nun bei der Landkreis-HSG übernommen und hielt einen Siebenmeter und einen freien Abschluss vom Kreis. "Alfeld hat das Tempo angezogen, damit kamen wir zuerst nicht zurecht", merkte Dörgeloh an. Aber die Heimsieben habe sich reingekämpft und das Spiel angenommen. Gerade der Mittelblock habe es gut gemacht.
Die HSG handelte sich jedoch mehrere Siebenmeter und Zeitstrafen ein und musste so eine Viertelstunde vor dem Ende in doppelter Unterzahl das 23:23 hinnehmen. Die Teams bewegten sich auf Augenhöhe, sodass es unentschieden in die letzten zehn Minuten ging. Auch fünf Minuten vor der Schlusssirene hielt sich die Partie die Waage beim 28:28. In Unterzahl gingen die Hausherren durch Bennet Krix in Führung, Alfeld konterte zum 29:29.
Landkreis-HSG schlägt zurück
90 Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste bei 30:30 das Leder, agierten jedoch ihrerseits nun in Unterzahl. Zwei Treffer später zog der Alfelder Coach bei 31:31 die Auszeit, um den letzten Angriff vorzubereiten. 24 Sekunden waren noch auf der Uhr. Der sonst sehr umsichtig agierende Colin Dorka zog jedoch zu früh zum Kreis und beging ein Offensivfoul. Die HSG schaltete schnell um, Honschopp behielt seinerseits die Nerven und markierte das 32:31. "So lange ein Spiel läuft, probiert man es. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass wir das heute machen", sagte Honschopp. Bei vier Sekunden Restzeit konnten die Gäste nur noch einen harmlosen Notwurf von der Mittellinie abfeuern, den Schröder problemlos fing. "Die Jungs haben bis zum Ende durchgezogen", lobte Dörgeloh.
Weiter geht es am kommenden Sonnabend mit einem Highlight: Die Landkreis-HSG tritt dann beim TvdH Oldenburg in der EWE-Arena an.