Sie wollten die Chance auf den Sprung in die Viertklassigkeit wahrnehmen, doch am Ende der Regionalliga-Relegation mussten die Handballer der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg anerkennen, dass die Gegner an diesem Tage in Alfeld noch ein Stück besser waren. Die Landkreis-HSG kam nach drei Niederlagen und einem Sieg gegen den TV Oyten auf den vierten Platz in der Qualifikationsgruppe. Aufsteiger sind der SV Alfeld sowie der TV Schiffdorf, die die Ränge eins und zwei belegten.
Es war ein langer Tag für die Bookholzberger in Alfeld im Landkreis Hildesheim mit vier Spielen, jedes dauerte zweimal 15 Minuten. Coach Stefan Buß hatte seine Mannschaft akribisch auf ihre Aufgaben vorbereitet, sah sein Team aber dennoch als krassen Außenseiter in diesem Teilnehmerfeld. Die Landkreis-HSG war erst vor einem Jahr aus der Landesliga in die Verbandsliga Nordsee aufgestiegen und machte dort dann direkt ihr Meisterstück. Der TV Oyten und der TV Schiffdorf aus der Oberliga Nordsee, der SV Alfeld aus der Oberliga Niedersachsen sowie der TuS GW Himmelsthür als Verbandsliga-Niedersachsenmeister brachten mehr Erfahrung mit.
Buß kritisiert die Organisation
Zum Ablauf der Relegationsrunde in Alfeld hatte Stefan Buß eine klare Meinung und äußerte deutliche Kritik: "Die Zeitnehmer sowie Sekretäre waren heillos überfordert mit ihren Aufgaben und sorgten dadurch für viel Unruhe. Das hatte keine Mannschaft verdient. Zudem war vom Handballverband Niedersachsen kein Vertreter vor Ort."
In ihrem ersten Turnierspiel trafen die Buß-Schützlinge auf den TuS GW Himmelsthür, der sein erstes Spiel gegen den späteren Sieger Alfeld knapp mit 18:20 verloren hatte. Nach einem schnellen 1:4-Rückstand nach vier Minuten bekamen die Bookholzberger immer mehr Spielanteile, glichen durch Kian Krause zum 4:4 aus und gingen wenig später durch Helge Voigt mit 8:5 in Führung. Nach dem 11:10 durch Jan Hansel ließ die Landkreis-HSG jedoch zu viele Chancen aus, was der Gegner nutzte, um dem Spiel wieder eine Wendung zu geben. Ein 5:0-Lauf brachte Himmelsthür einen vorentscheidenden 15:11-Vorsprung. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Wenn wir unsere Möglichkeiten besser genutzt hätten, wäre ein Sieg im Bereich des Möglichen gewesen“, sagte Buß.
Leistungsabfall im zweiten Spiel
In der zweiten Partie gegen den TV Schiffdorf erwischten die Bookholzberger einen guten Start und gingen durch drei Treffer von Kian Krause und ein Tor von Norman Lachs mit 4:1 in Front. Nach dem 4:4-Ausgleich blieb das Duell bis zur Pause ausgeglichen (8:9). „Das war schon eine ganz starke erste Halbzeit von uns“, unterstrich Buß. Nach dem Wechsel verlor sein Team allerdings den Faden, sodass sich Schiffdorf mit den Unterschiedsspielern Joel Hoppe, Julian Langwucht und Daniel Brandt Vorteile erspielte. Bennet Krix erzielte vier Minuten vor dem Abpfiff zwar noch das 12:14, doch zu mehr reichte es nicht. „Wir haben im zweiten Durchgang Dinge gemacht, die wir nicht machen sollten. Am Ende war die 12:17-Niederlage auch in der Höhe verdient“, erklärte Buß.
Es folgte die Begegnung gegen den starken Gastgeber Alfeld, der seine ersten beiden Partien gewonnen hatte. Was die Bookholzberger in der ersten Halbzeit boten, stieß dem Trainer sauer auf. „Ich konnte keine Einstellung erkennen. Das Team spielte unmotiviert und hat sich einfach ergeben. So geht das nicht“, ärgerte sich Buß. 4:16 hieß es nach 15 Minuten. Nach dem Wechsel hielten die Bookholzberger zwar etwas dagegen, dennoch war das 13:27 für Buß ein „kleines Debakel".
Versöhnlicher Abschluss
In der letzten Partie gegen den TV Oyten aus der Oberliga Nordsee ging es für beide Teams sportlich um nichts mehr, weil sie ihre drei vorherigen Spiele verloren hatten. Nun ging die Landkreis-HSG aber wieder engagiert zu Werke. Nach dem 5:2 durch Maurice Steffen und dem 8:3 durch Tammo Mehrings hieß es zur Pause 13:9. Im zweiten Durchgang blieben die Bookholzberger überlegen. Den letzten Treffer des Tages erzielte Joel Hafemann zum 23:17-Erfolg.
„Im ersten Spiel wäre sicherlich ein Sieg möglich gewesen. Man hat aber auch gesehen, dass die anderen Teams cleverer sind und auf einem höheren Niveau spielen. Wir freuen uns nun auf die Oberliga, die mit vielen Derbys gespickt ist", resümierte Buß. Unter anderem warten auf Bookholzberg in der neuen Saison zwei Duelle gegen die HSG Delmenhorst.