Großer Jubel beim TV Hude: Der Tischtennis-Oberligist hat sich gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten MTV Jever ein 5:5-Unentschieden erkämpft, das gefeiert wurde wie ein Sieg. "Mit dem Ergebnis wären wir im Vorfeld schon sehr zufrieden gewesen, nach dem Spielverlauf sind wir es umso mehr," erklärte Florian Henke. Er selber war entscheidend an der Wende beteiligt gewesen: 1:4 lagen die Huder zurück, Henke hatte im vierten Satz gegen Janek Hinrichs zwei Matchbälle gegen sich, und am Nebentisch war Sören Dreier gegen Adrian Dugiel auf der Verliererstraße. Die Gäste waren also ganz dicht dran am entscheidenden sechsten Zähler. Doch Henke wehrte die Matchbälle ab und machte vier Punkte in Folge zum Satzausgleich. Nebenan musste Dreier zwar das 1:5 zulassen, Henke aber gewann dann den fünften Satz und hielt die Hoffnungen auf das Unentschieden am Leben.
Zuvor war einiges eher nicht nach Plan gelaufen für die Huder. Zwar hatten sie bei der Aufstellung der Doppel vermeintlich Glück, gerieten aber doch 0:2 in Rückstand. Peter Igel setzte aus, weil sein Abwehrspiel ohne passenden Mitspieler für das Doppel nicht ideal ist. Dafür spielte Felix Lingenau mit Sören Dreier. Die Huder hatten gehofft, dass die beiden gegen Jevers Parade-Doppel Dugiel/Fabian Pfaffe spielen würden. Dann, so die Idee, hätten die vermeintlich stärkeren Ryan Farrell/Florian Henke gegen Hendrik Hicken/Janek Hinrichs aus Jevers unterem Paarkreuz gute Siegchancen. Der Plan ging nur teilweise auf: Die Paarungen passten, aber Hinrichs/Hicken spielten im Gegensatz zu Farrell/Henke am Limit, machten kaum Fehler und gewannen 3:1.
"0:2 im Doppel und beim Gegner eine kaum zu schlagende Nummer eins, das waren einige Parallelen zum Spiel in Lutten", fand Florian Henke. Tatsächlich kam es sogar noch schlimmer als vor zwei Wochen, weil Sören Dreier auch noch gegen Jevers Nummer zwei Fabian Pfaffe verlor. Nebenan gab es eine taktisch hoch interessante Partie der beiden Abwehrspieler Peter Igel und Adrian Dugiel zu sehen: Igel hielt gut mit dem aktuell erfolgreichsten Spieler der Liga (12:0 Siege) mit. Dugiel hatte Probleme, die Schnittwechsel des Huders zu lesen und machte mit seinem eigentlich gefürchteten Rückhand-Topspin anfangs viele direkte Fehler. Danach verlegte sich der Jeveraner darauf, nur noch gelegentlich anzugreifen und ansonsten mitzuschupfen, die Ballwechsel wurden immer länger. Nach einer 2:1-Satzführung für Igel setzte sich dann doch der Gast aufgrund seiner größeren offensiven Möglichkeiten durch.
0:4 - Druck für Hude. Farrel verkürzte gegen Hicken souverän, und Henke schaffte den bereits beschriebenen Comeback-Sieg gegen Hinrichs. Zwar verlor Dreier erwartungsgemäß gegen Dugiel zum 2:5, doch dann lief es plötzlich bei den Hudern, die Stimmung bei Spielern und Zuschauern stieg, die Anfeuerung wurde immer lauter. "Das hat in den letzten Spielen vielleicht den kleinen Unterschied gemacht", meinte auch Jevers Fabian Pfaffe. Gegen Pfaffe zeigte Peter Igel eine ganz starke Leistung und entnervte ihn mit sicherer Abwehr – es stand nur noch 3:5.
Anschließend erfüllten Farrell gegen Hinrichs und Henke gegen Hicken die Huder Hoffnungen, im unteren Paarkreuz Vorteile zu haben. "Durch die Aufholjagd ist der Punkt sicherlich glücklich, aber bei ausgeglichenem Satz-Verhältnis und sogar 20 Bällen mehr für uns wohl auch verdient", fand Florian Henke. Auch bei Jever waren sie letztlich nicht ganz unzufrieden: "Wir wussten, dass es in Hude gegen eine sehr ausgeglichene Mannschaft schwer werden würde und hatten schon Respekt", sagte Fabian Pfaffe, der Kapitän der Friesländer.
