7:3 hat der TV Hude in der Tischtennis-Oberliga gegen den SC Hemmingen-Westerfeld gewonnen. "Das Ergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse ganz gut wider", fand Florian Henke. Auch ohne Ryan Farrell, für den Felix Lingenau spielte, müsse man gegen den Tabellen-Zehnten gewinnen, wolle man die Klasse halten, erklärte der Huder Spieler. Es wurde nie ganz knapp für die Gastgeber, dennoch bot die Partie einiges: attraktive Ballwechsel zwischen Angriff und Abwehr, Aufholjagden und eine Kuriosität, als es zwischen den Abwehrer-Routiniers Peter Igel und Guido Hehmann zum sehr seltenen Zeitspiel kam.
Aber der Reihe nach. Im Doppel lief es sehr gut für Hude. Sören Dreier und Felix Lingenau bestimmten die Partie gegen Hehmann und Florian Schimetzek deutlich und gewannen ebenso sicher wie Peter Igel und Florian Henke gegen Stefan Schreiber und Paul Gottschlich. Vor allem der junge Gottschlich hatte dabei große Probleme mit Igels Schnittwechseln. Gegen Routinier Stefan Schreiber konnte Sören Dreier spielerisch nicht so recht überzeugen, zeigte dafür aber immer wieder Kampfgeist. Nach verlorenem ersten Satz holte er im zweiten ein 3:7 auf und gewann per Kantenball 11:9. Im dritten Durchgang wehrte Dreier vier Satzbälle ab, um dann doch 13:15 zu verlieren. Den vierten Satz gewann der 16-Jährige nach einem 4:7-Rückstand, und auch im fünften lag er wieder 4:8 hinten. Dreier glich aus, hatte bei 8:10 aber doch zwei Matchbälle gegen sich. Mit Kampfgeist und Netz-Glück kam er nochmal heran und hatte seinerseits dann dreimal Matchball. Am Ende gewann Schreiber 15:13. "Maximal unglücklich", fand Felix Lingenau.
Wechsel-Methode hilft Igel
Noch kurioser wurde es am Nebentisch bei Peter Igel und Guido Hehmann. Beide Abwehrspieler, beide mit Schnittwechseln – Igel mit Antitop-Belag und Hehmann mit langer Noppe – auf Fehler des Gegners wartend. Die kamen kaum, die Routiniers bewiesen Geduld und Sicherheit, Ballwechsel dauerten teilweise eine Minute. Bei 8:9 im dritten Durchgang war es dann soweit: Zehn Minuten Spielzeit im Satz waren erreicht, der laufende Ballwechsel wurde unterbrochen und die Wechsel-Methode, auch Zeitspiel genannt, eingeführt. Obwohl Igel sich leicht am Oberschenkel verletzt hatte, hatte er nun leichte Vorteile. Als er bei einer 12:11-Führung gerade den 13. Ballkontakt hatte – als Rückschläger musste er damit für den Satzgewinn den Ball nur noch auf den Tisch bringen – flog ein Ball aus der Nebenbox herein: Wiederholung. Doch Igel machte auch jetzt den Punkt und gewann den vierten Durchgang dann sicher mit 11:6.
Schürfwunden erst nach dem Spiel bemerkt
Danach ging es erst einmal weniger spektakulär weiter. Lingenau spielte gegen Gottschlich mit zu viel Risiko, wurde zu oft ausgekontert und musste den zweiten Gegenpunkt zulassen. Doch Florian Henke, Sören Dreier und Peter Igel machten die Zähler zum 6:2 und damit zum Sieg. Igel bewies gegen Schreiber Kampfgeist. Nach einem 0:2 wurde seine Abwehr sicherer und er kam auch an die vielen kurz abgelegten Bälle immer häufiger noch heran. Wie er erst nach dem Spiel bemerkte, zog sich der Huder dabei durch Kontakt zur Tischkante sogar Schürfwunden an Unterarm und Fingerknöcheln zu. Am Nebentisch gewann Henke sicher, Lingenau konnte dann gegen Schimetzek nicht mehr ganz den gewohnten Kampfgeist aufbringen und ließ noch das 7:3 zu. "Einfach war das nicht für uns. Wann sind wir schon mal favorisiert?", sagte Henke, der letztlich zufrieden mit dem Ergebnis war.