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Kulturlandschaften Osterholz Frische Fördermillionen für die Region

Der Landkreis Osterholz und das Bremer Blockland sind vom Land erneut als sogenannte Leader-Region anerkannt worden. Damit stehen in den nächsten fünf Jahren 2,9 Millionen Euro an EU-Fördermitteln bereit.
24.12.2022, 16:00 Uhr
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Frische Fördermillionen für die Region
Von Bernhard Komesker

Landkreis Osterholz. Schöne Bescherung für den Landkreis Osterholz und das Bremer Blockland: Der Gemeinschaftsantrag auf eine weitere EU-Förderung nach dem sogenannten Leader-Programm ist bewilligt worden. Damit stehen für die Region "Kulturlandschaften Osterholz" in den kommenden fünf Jahren rund 2,9 Millionen Euro für die Entwicklung des ländlichen Raums bereit. Die Mittel können von öffentlichen oder privaten Antragstellern mithilfe der Kreisverwaltung beantragt werden; die Zuschussquote liegt zwischen 30 und 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten.

Landrat Bernd Lütjen sprach in einer ersten Stellungnahme von einem guten Tag für den Landkreis Osterholz. Die EU-Mittel, die vom Land verwaltet werden, seien gegenüber der vorigen Förderperiode um eine halbe Million Euro erhöht worden. Darin enthalten ist auch die weitere Finanzierung des sogenannten Regionalmanagements: Im Kreishaus kümmert sich Hendrik Schumacher aus dem Amt für Kreisentwicklung um Anregungen und Projektideen. Interessierte Vorhabenträger erreichen ihn unter Telefon 04791/ 930 34 22 oder per E-Mail an hendrik.schumacher@landkreis-osterholz.de.

Länderübergreifende Arbeit

Offensichtlich, so lässt Landrat Lütjen per Pressemitteilung wissen, habe das Osterholzer Konzept im Landwirtschaftsministerium in Hannover überzeugt. Eine Besonderheit sei dabei zweifelsohne die länderübergreifende Zusammenarbeit mit dem linken Wümme-Ufer, die 2016 begann. Und mit den Vorarbeiten zum Antrag (Öffentlichkeitsbeteiligung, Austauschformate) hätten die Kulturlandschaften ihre Hausaufgaben anscheinend nicht ganz schlecht gemacht.

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Wie das OSTERHOLZER KREISBLATT auf Nachfrage erfuhr, ist mit der Förderzusage auch die Idee zum Bau einer Fußgängerbrücke über die Wümme bei Höftdeich weiterhin lebendig. Für eine aus Leader-Mitteln geförderte Machbarkeitsstudie werde der Landkreis Osterholz im kommenden Jahr erste Gespräche mit der Stadt Bremen sowie dem Wasser- und Schifffahrtsamt führen, so Landkreis-Sprecher Sven Sonström. Das Vorhaben gilt als eines von vier sogenannten Starterprojekten im Regionalen Entwicklungskonzept, dem Herzstück der Leader-Bewerbung. Daneben werde sich die Arbeitsgruppe der Kulturlandschaften Osterholz nun bis zum Jahr 2027 weiteren Ideen und Maßnahmen widmen.

Gefördert werden Projekte aus sechs verschiedenen Handlungsfeldern: Klimaschutz, Klimaanpassung und Energiewende; Regionale Wirtschaftsentwicklung, Wissen, Digitalisierung und Innovation; Tourismus, Kultur, Freizeit und Naherholung, Regionalmarketing; ländliche Entwicklung und Dorfentwicklung; Umwelt-, Natur- und Moorschutz; Generationengerechtigkeit, Inklusion und Integration. Hinzu kommt erstmalig ein Querschnittsthema: Der Bereich "Kinder und Jugend" soll bei der Auswahl der Projekte besonders berücksichtigt werden.

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Vorentscheidungen für die Kulturlandschaften trifft dazu eine lokale Leader-Gruppe, in der Vertreter der aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Dabei wird ein eigenes Scoring-System nach festgelegten Kriterien angewendet. Bei den öffentlichen Projekten, die den Regelfall darstellen, erfolgt die Kofinanzierung grundsätzlich durch die beantragende Gemeinde, in einzelnen Fällen mit Unterstützung durch den Landkreis und gegebenenfalls weitere Gemeinden. Private Antragsteller müssen nicht zwingend gemeinnützig sein; auch Private oder Gewerbetreibende können die Mittel anzapfen.

Geld für Nutria-Monitoring

Das jüngste Beispiel stammt noch aus der alten Förderperiode. So wird nun auch die Landesjägerschaft Bremen beim Kauf einer Drohne unterstützt, die mit einer Wärmebildkamera das Vorkommen und die Verbreitung von Wildtieren im Blockland erkundet. Einerseits sollen in der Mahdsaison versteckte Rehkitze aufgespürt werden, bevor sie womöglich der Grasernte zum Opfer fallen. Andererseits wollen die Jäger auch die Aktivitäten und die Ausbreitung invasiver, nachtaktiver Arten wie Waschbär, Nutria und Marderhund unter die Lupe nehmen. Diese Tiere bedrohen laut Antragsschreiben gleichermaßen die Gelege geschützter Wiesenvogelarten sowie den Hochwasserschutz.

Der Finanzierungsplan sieht einen Leader-Zuschuss von 5600 Euro vor – bei einem Eigenanteil von 5400 Euro sowie 3000 Euro aus Ortsamtsmitteln. Die Jäger wollen Wildsuchgruppen aufbauen und die Landwirte mit Orientierungsdaten aus den Kontrollflügen der Kamera-Drohne versorgen, bevor im kommenden Frühjahr zum ersten Mal gemäht wird.

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