Lilienthal. Diese Nachricht dürfte von der Osterholzer Sportgemeinschaft wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk aufgenommen werden: Denn nachdem die Fortsetzung der Lilienthaler Volksbank Open über mehrere Monate in der Schwebe war, steht nun fest: Das große Tennis-Spektakel wird auch in 2024 auf der Anlage des TC Lilienthal stattfinden.
Vom 6. bis zum 8. September wird dann die elfte Auflage des mit 10.500 Euro dotierten A3-Turniers stattfinden, das alljährlich deutsche Spitzenspieler aus dem ganzen Bundesgebiet nach Lilienthal lockt. Zehn Jahre lang hatten Turnierdirektorin Ute Goertz und Eva John die Organisationsleitung des Großevents übernommen, Anfang September, nach dem Finale der Herren, dann aber offiziell verkündet, dass sie zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen würden.
Lange Zeit schien deshalb unsicher, ob dieses Vakuum überhaupt gefüllt werden könnte – was zu einem ziemlich kuriosen Umstand führte. Denn mit dem Titelsponsor Volksbank Osterholz Bremervörde und Hauptsponsor Rhein Group hatten die zwei größten finanziellen Unterstützer frühzeitig ihre Bereitschaft signalisiert, auch künftig dabei zu sein. Doch vereinsintern lief der TC Lilienthal Gefahr, keine geeigneten Nachfolger für Goertz und John zu finden – weshalb dem Vernehmen nach auch das endgültige Ende der LVO ernsthaft diskutiert wurde. Doch dieses Horrorszenario ist nun vom Tisch.
Mit Ann-Christin Tietjen hat sich eine Nachfolgerin gefunden, die künftig die Fäden in der Hand halten und vor allem die vielfältigen und zeitaufwendigen Arbeiten im Vorfeld des Turniers angehen wird. Und diese Lösung scheint ebenso logisch wie sinnvoll zu sein, denn – in der Tennis-Szene wird man es wissen – Ann-Christin Tietjen ist die Tochter von Eva John und hat das Turnier von der ersten Auflage an intensiv begleitet und verfolgt. "Mindestens fünfmal, vielleicht sogar sechsmal", zählt Tietjen zusammen, habe sie selbst als Aktive bei den Lilienthaler Volksbank Open gespielt. Jetzt wäre die Zeit reif gewesen für den Wechsel in die erste Orga-Reihe.
Vorteile für alle Beteiligten
"Dafür bin ich viel zu sehr ein Kind des TCL", sah sich die 28-Jährige auch ein Stück weit in der Pflicht, denn: "Eine Veranstaltung wie die Volksbank Open darf nicht einfach so sterben." Erst recht nicht, wenn der Weg, finanziell wie organisatorisch, so geebnet sei, wie es in Lilienthal der Fall ist. Maßgeblichen Anteil daran hat natürlich auch Eva John, der ein Stein vom Herzen fiel, als ihre Tochter nach einigen Wochen der Bedenkzeit grünes Licht gab: "Ich habe Anni ganz bewusst nicht direkt angesprochen, weil ich da keinen unnötigen Druck aufbauen wollte. Umso stolzer war ich natürlich, als sie sich dann von alleine angeboten hat", berichtet Eva John, für die es in der neuen Konstellation natürlich selbstverständlich ist, dass sie nun auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht. Gleiches gilt für Ute Goertz.
Die familieninterne Staffelstab-Übergabe hat am Ende also vermutlich nur Vorteile. Für den Verein, für die Sponsoren, für die Spielerinnen und Spieler – und am Ende auch für die Osterholzer Tennis-Fans, die auch weiterhin ein Sportereignis der Spitzenklasse geboten bekommen.