Das war ein Auftakt nach Maß: Die Handballer der HSG LiGra haben das erste Spiel nach dem Aufstieg in die Verbandsliga Nord souverän mit 34:26 (19:8) gegen die HSG Varel II gewonnen. "Das hat einfach Spaß gemacht, ein rundum gelungener Nachmittag", freute sich HSG-Coach Clemens Böschen nach der Partie, allerdings nicht nur aufgrund des Ergebnisses.
Denn auch das Drumherum zum Verbandsliga-Auftakt passte: "Obwohl es in der Halle wirklich noch sehr stickig und heiß war, haben viele Zuschauer den Weg in die Grasberger Sporthalle gefunden, die Kulisse war einfach super." Das schien dann auch der Mannschaft noch einmal einen zusätzlichen Antrieb zu geben, auch wenn das erste Tor der Partie den Gästen aus Varel gehörte, die nach 33 Sekunden zur 1:0-Führung trafen.
Großartig beeindruckt zeigten sich die Hausherren davon nicht, denn dieser Gegentreffer war praktisch der Startschuss für eine furiose Phase der HSG LiGra: Zunächst egalisierte Oliver Link die Vareler Führung, ehe die Hausherren durch Treffer von Kay Rune Ströhmann (2), Sven Schröder, Nils Hansel und Nico Schnaars auf 6:1 davonzogen. "Wir haben insgesamt eine überragende erste Halbzeit gespielt und uns relativ schnell abgesetzt", lobte Böschen die Leistung seiner Mannschaft vor dem Pausentee. Bis zum Halbzeitpfiff erhöhte die HSG noch auf 19:8, besonders Nico Schnaars zeigte sich dabei in Torlaune und legte noch vier weitere Treffer nach.
In der Halbzeitpause gab es dann vor allem ein Thema in der Kabine der Gastgeber. Denn in der vergangenen Saison zeigte sich bei der HSG vor allem immer wieder ein Manko: Nach einem starken ersten Durchgang baute die Mannschaft in Halbzeit zwei ab und verschenkte so den ein oder anderen Punkt. "Ich habe den Jungs gesagt, dass wir nicht wieder in alte Muster fallen dürfen und unsere Leistung jetzt in Durchgang zwei noch mal bestätigen müssen."
Über weite Strecken gelang das der HSG dann auch, ehe doch noch mal ein kleiner Bruch folgte, der allerdings nicht mehr spielentscheidend und der auch ein wenig dem kräftezehrenden Spiel der Böschen-Mannschaft geschuldet war. Lange hielt die HSG den Gast aus Varel in Durchgang zwei auf Abstand, lag zwischenzeitlich sogar mit 16 Treffern vorne (31:15, 51. Minute), musste dann zehn Minuten vor dem Ende allerdings noch einmal ordentlich durchwechseln.
"Einige der Jungs haben gesagt, sie können nicht mehr, außerdem wollte ich auch den Leuten ein wenig Spielzeit geben, die sonst nicht so viel auf dem Feld stehen", so Böschen. Dadurch kamen die Vareler noch einmal wieder in die Partie und verkürzten durch einen 8:0-Lauf innerhalb der letzten zehn Minuten auf 24:32. Treffer von Filip Gojowksy und Nico Schnaars sorgten dann allerdings für den 34:26-Endstand.
Als Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf will Böschen den Auftaktsieg allerdings nicht anerkennen. Zu unbekannt sei dafür der Gegner gewesen, der in der vergangenen Saison aus der Parallelstaffel der HSG ebenfalls mit in die Verbandsliga aufgestiegen war. "Hätte man mir vor der Partie gesagt, dass wir mit acht Toren Unterschied gewinnen, dann hätte ich das aber wohl so unterschrieben", erklärte Böschen nach der Partie.
HSG LiGra: Keller, Wiggers; Schröder (3/2), Buschmann, Schnaars (7), Hansel (6), Ströhmann (5), Gojowsky (1), Link (4), Haider (1), Ohlrogge (3/2), Böttcher (1). Czyz (3)