Lilienthal/Grasberg. Weniger Einsätze als befürchtet haben die Feuerwehren in Lilienthal und Grasberg in der Sturmnacht zu Sonnabend verzeichnet.
Laut dem Lilienthaler Gemeindebrandmeister Andreas Hensel rückten die Ortswehren im Gemeindegebiet 49-mal aus. In den meisten Fällen mussten sich die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen beschäftigen. So sei in Seebergen ein Baum auf ein geparktes Autos gefallen. Auch an der Worphauser Landstraße, einer Landesstraße, seien gleich mehrfach Bäume auf die Fahrbahn gestürzt. Verletzt wurde nach bisherigen Informationen aber niemand. Die Straße musste vorübergehend gesperrt werden. "Wir hatten mit Schlimmerem gerechnet", sagte Hensel am Sonnabendmorgen.
Auch Gebäude wurden vom Sturm "Zeynep" beschädigt. In Feldhausen hatte sich den Angaben zufolge das Dach einer Garage gelöst. An einem bereits vom Donnerstagssturm "Ylenia" beschädigten Haus in der Falkenberger Landstraße sollen neue Schäden entstanden sein. Und in Mittelbauer stürzte ein Baum auf ein Wohngebäude. Der Schaden hilet sich den Angaben zufolge aber in Grenzen.
Auch die Grasberger Feuerwehren hatten in der Nacht allerlei zu tun. 30 Einsätze zählte der stellvertretende Gemeindebrandmeister Thorsten Schaffert bis zum Nachmittag. Dabei handelte es sich überwiegend um umgewehte Bäume.
Schon am Freitagabend gegen 22.15 Uhr war es allerdings zu einem Verkehrsunfall auf der Rautendorfer Landstraße gekommen. Ein Auto mit zwei Insassen stieß nach Schafferts Angaben gegen einen auf die Straße gestürzten Baum. Die beiden Personen erlitten leichte Verletzungen und wurden vor Ort rettungsdienstlich behandelt. Das Auto musste abgeschleppt werden.
Mehrere Baumeinsätze hatten die Wehren auch auf der Kreisstraße 10 zwischen Grasberg und Worpswede. In der Eickedorfer Straße flogen Dachpfannen von einem Unterstand einer Bushaltestelle. Und im Wohngebiet am Findorffhof waren die Einsatzkräfte vor die Aufgabe gestellt, ein umherfliegendes Zelt gemeinsam mit den Anwohnern wieder einzufangen.

Auf der Rautendorfer Landstraße ist in der Nacht zu Sonnabend ein Auto in einen umgestürzten Baum gefahren. Zwei Insassen sollen mit leichten Verletzungen davongekommen sein.
Auch Thorsten Schaffert zog am Morgen eine positive Bilanz: "Uns ist nicht langweilig geworden, wir wurden aber auch nicht überfordert. Das, was man von einem solchen Sturm erwartet, ist eingetroffen."
In Worpswede sprach Gemeindebrandmeister Timo Kück am Vormittag von 30 bis 35 Einsätzen, die die Ortswehren bewältigen mussten. Gruppenführer Dennis Menken von der Freiwilligen Feuerwehr Worpswede berichtete, dass es sich in der Mehrzahl um umgestürzte Bäume handelte, schon am Freitagabend seien im Ort zwei Autos durch Baumteile beschädigt worden. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.
Laut Zugführer Andreas Warnken seien viele Schäden aber erst mit Tagesanbruch erkennbar geworden. Die Einsatzkräfte werden am Sonnabend daher sicher noch einige Stunden zu tun haben.
Lokale Einsatzleitungen
Die Koordination der Einsätze oblag in der Nacht in der gesamten Region den jeweiligen Gemeindefeuerwehren. Um die Leitstelle in Bremerhaven im Hinblick auf die Vielzahl der sturmbedingten Einsätze zu entlasten, wurde die sogenannte Einsatzleitung Ort (Elo) ausgerufen. In den Feuerwehrhäusern in Grasberg, Worpswede und Lilienthal waren dazu seit Freitagnachmittag lokale Einsatzzentralen eingerichtet worden. Auf diese Weise sollen die örtlichen Feuerwehren zielgerichtet und schneller agieren können. Den einzelnen Einsatzzentralen wurden auch eigene Funkkanäle zugewiesen, damit sie sich im Funkverkehr nicht gegenseitig behindern. Noch in der Nacht wurden die Elos aber auch schon wieder aufgelöst und die Einsatzkoordination an die Leitstelle zurückgegeben.