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Corona-Maßnahmen Lilienthaler Grundschulen machen unterschiedliche Mundschutz-Vorgaben

In einigen Lilienthaler Grundschulen müssen die Kinder einen Mundschutz tragen, wenn sie auf dem Pausenhof spielen. Andere überlassen es den Schülern. Unter den Eltern wird heftig darüber diskutiert.
06.06.2020, 05:00 Uhr
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Von Lutz Rode

Unter Lilienthaler Eltern ist eine lebhafte Debatte darüber entbrannt, wie es die Grundschulen mit dem Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung halten. Teilnehmer von Gruppen in den sozialen Medien diskutieren darüber, dass die Schulen innerhalb der Gemeinde unterschiedliche Regeln aufgestellt haben. In der Grundschule Worphausen und in der Schroeterschule sollen die Kinder eine Maske tragen, sobald sie das Schulgelände betreten. Auch in den Pausen und beim Toben auf dem Schulhof gilt diese Vorgabe. In Trupermoor und Falkenberg ist es den Kindern ausdrücklich überlassen, ob sie auf dem Pausenhof die Bedeckung aufsetzen oder nicht. Im Unterricht selbst gilt generell eine Masken-Befreiung, weil dort die Mindestabstände durch die Sitzordnung problemlos eingehalten werden können.

Eine grundsätzliche Pflicht zum Tragen von Masken an den Schulen gibt es in Niedersachsen nicht, allerdings hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne den Schulen in Rundbriefen empfohlen, dass die Schüler außerhalb der Klassenzimmer zum Schutz vor möglichen Corona-Viren davon Gebrauch machen sollen. Im Rahmenhygieneplan der Landesschulbehörde findet sich eine „Kann-Regelung“, so dass es den Schulen überlassen bleibt, ob sie in ihren eigenen Hygieneplänen das Maskentragen vorsehen. Das Wort „Pflicht“ wird sich darin nicht finden. Wer sich widersetzt, kann rein rechtlich nicht gezwungen werden – unabhängig von der Frage, wie sinnvoll das wäre.

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Die Worphauser Schulleiterin Juliane Buder plädiert dafür, auf Nummer sicher zu gehen: Gerade kleinere Kinder würden es kaum schaffen, sich beim Spielen in den Pausen immer an den Mindestabstand zu halten und keine Aufsicht sei in der Lage, alle Kinder gleichzeitig im Blick zu haben. Ziel aller Bemühungen sei es, zu verhindern, dass sich Kinder an der Schule anstecken.

„Die Masken in den Pausen sind da hilfreich. Wir hoffen, dass wir die Lage dadurch besser im Griff haben“, sagt Buder. Dabei gehe es auch um den Schutz von Eltern oder Lehrern, die zur Risikogruppe gehören. Auch betroffene Kinder sollten die Möglichkeit haben, mit einem guten Gefühl wieder zur Schule gehen zu können. Nichts wäre aus Sicht der Schule schlimmer, als wenn sich das Virus ausbreitet und die Schule dann womöglich komplett geschlossen werden müsste. Sollte ein Kind auf dem Schulhof in Worphausen partout keine Maske aufsetzen wollen, werde das akzeptiert, sagt Buder. Allerdings reagiere die Schule dann mit individuellen Absprachen, so zum Beispiel, dass sich die Kinder in den Pausen nur in unmittelbarer Nähe zu den Aufsichtskräften aufhalten dürfen. Die Masken-Regelung finde große Akzeptanz bei den Eltern.

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Teilnehmer aus Facebook- und Whats-App-Gruppen berichten, dass das Thema unter den Lilienthaler Eltern gleichwohl höchst umstritten ist: Manche machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder und plädieren dafür, die Masken zum Schutz vor einer Tröpfchen-Übertragung überall und durchgängig zu tragen. Andere schätzen die Gefahr, dass sich die Kinder auf dem Schulhof mit dem Corona-Virus anstecken könnten, als gering ein und verweisen unter anderem auf die vergleichsweise kleine Zahl an Infizierten im Landkreis Osterholz. Sie wären dafür, dass die Kinder den Mundschutz in den Pausen ablegen dürfen, um ihnen das ungehemmte Spielen mit den Mitschülern zu erleichtern. Auch bliebe ihnen so gerade bei sommerlichen Temperaturen der Hitzestau und die Atemnot unter den Masken erspart.

Der Lilienthaler Ratsherr Ingo Wendelken hat die Debatte unter den Eltern ebenfalls verfolgt und wirbt dafür, dass die Grundschulen einheitlich vorgehen sollten. Dies würde seiner Ansicht nach der Akzeptanz der Hygienemaßnahmen insgesamt dienen und auch den Kindern helfen, die Schutzmaßnahmen besser zu verstehen. Vertreter der Schulen geben unter anderem zu bedenken, dass die räumliche Situation an den Grundschulen verschieden ist, weshalb die Hygienekonzepte an die jeweiligen Bedingungen angepasst sind. Und dies sei auch gut so.

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