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Fußball-Saison im Rückblick Vom Pech verfolgt und doch gefangen: Ritterhudes Weg zum Klassenerhalt

Die TuSG Ritterhude hatte es in der abgelaufenen Saison nicht leicht. Viel lief gegen die Mannschaft von Coach Sascha Steinbusch, am Ende stand jedoch unter dem Strich der Klassenerhalt.
14.06.2024, 19:30 Uhr
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Vom Pech verfolgt und doch gefangen: Ritterhudes Weg zum Klassenerhalt
Von Lennart Möller

Wenn Sascha Steinbusch, Coach der TuSG Ritterhude, von der abgelaufenen Bezirksliga-Saison berichtet, dauert es nicht lange, bis ein bestimmtes Wort fällt: Verletzungspech. "Wir hatten über das gesamte Jahr mit so vielen Verletzungen zu kämpfen. Gerade von Spielern, die enorm wichtig für uns waren", so Steinbusch. Wichtige Stützen der Mannschaft brachen über weite Phasen der Saison komplett weg: Calvin Vrampe absolvierte aufgrund einer hartnäckigen Knöchelverletzung lediglich 13 Spiele, Mittelfeld-Mann Kevin Zilke kommt wegen anhaltender Knieprobleme sogar nur auf acht Einsätze. Auch Christian Barth fiel zu Beginn der Saison lange aus, ebenso wie Keanu Marks. Kapitän Janluca Grove kam lediglich auf elf Einsätze, ob er in dieser Saison allerdings überhaupt auf dem Platz stehen konnte, war lange fraglich. Bei ihm wurde im vergangenen Jahr eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung festgestellt, erst in der Rückrunde konnte er so richtig mit ins Geschehen eingreifen.

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Verkorkster Saisonstart

Zu diesem Verletzungspech über die gesamte Spielzeit gesellte sich ein völlig verkorkster Saisonstart, wie auch Steinbusch betont: "Wir haben die ersten Spiele komplett verpennt." Der einzige Lichtblick in dieser Phase war ein 4:0-Erfolg beim späteren Absteiger VfL Visselhövede. Ansonsten hagelte es zu Saisonbeginn nur Niederlagen, unter anderem eine empfindliche 1:3-Derbyniederlage gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck. Und plötzlich fand sich die TuSG dort wieder, wo sie nach der vergangenen Saison eigentlich nicht wieder hinwollte – im Tabellenkeller. In der Vorsaison waren die Hammestädter lediglich wegen des besseren Torverhältnisses in der Bezirksliga geblieben. "Die ersten Spiele haben uns in der Endabrechnung ordentlich Plätze gekostet. Wir haben uns ja im Laufe der Saison gefangen, wer weiß, was möglich gewesen wäre, wenn wir nicht so einen schlechten Start hingelegt hätten", so Steinbusch.

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Stattdessen befanden sich die Ritterhuder im freien Fall, der erst auf Tabellenrang zwölf abgefangen werden konnte. Den frühen Tiefpunkt eines schwachen Saisonstarts markiert eine Niederlage, die Steinbusch dann nach lediglich sechs Spieltagen ins Grübeln brachte. Mit 3:8 wurde seine Mannschaft im heimischen Jahnstadion vom SV Vorwärts Hülsen förmlich überrollt und stand dabei komplett neben sich, bereits zur Pause lagen die Gäste mit 5:1 in Führung. "Ich habe dann zwar nach dem Spiel nicht an mir gezweifelt, aber ich habe mir schon die Frage gestellt, ob wir noch rechtzeitig den Turnaround schaffen, wenn wir so weitermachen", erklärt Steinbusch.

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Ippensen-Spiel als Höhepunkt

Aber die TuSG schaffte den Turnaround: Nur eine Woche nach dem Debakel gegen Hülsen gab es einen 2:0-Auswärtssieg beim Heeslinger SC II, es folgten Siege gegen den SV Ippensen (3:1), den TSV Fischerhude-Quelkhorn (3:2) und den TSV Etelsen II (4:1). Und schon fand sich die TuSG im gesicherten Mittelfeld der Tabelle wieder. "Am Ende müssen wir festhalten: Wir haben frühzeitig den Klassenerhalt festgemacht. Und das ist das Einzige, was zählt." Obwohl die Ritterhuder noch einmal in der Tabelle nach unten rutschten, mussten sie sich im weiteren Saisonverlauf keine Sorgen mehr machen, noch einmal in Abstiegsgefahr zu geraten. Dafür war das Polster auf die Abstiegsränge am Ende zu groß. Der TSV Dannenberg, der in der Endabrechnung den Relegationsrang belegte, hatte mit 24 Punkten immerhin noch satte 16 Zähler Rückstand auf den SV Ippensen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Auf den letzten beiden Rängen lagen darüber hinaus mit dem TSV Fischerhude-Quelkhorn (11 Punkte) und dem TSV Etelsen II (10) zwei Mannschaften, die bereits früh in der Saison die Zeichen auf Abstieg gestellt hatten.

Das Gegenstück zur Partie gegen den SVV Hülsen, also das eine Spiel, in der Steinbusch klar wurde, dass der verkorkste Saisonstart nun endgültig hinter dem Team liegt und der Blick nur noch nach oben gehen kann, war der 3:2-Sieg beim SV Ippensen Mitte November. "Da lagen wir zweimal zurück, kriegen in der 72. Minute eine Rote Karte und gewinnen das Ding am Ende trotzdem noch. Da hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt." In Sachen Mentalität habe seine Mannschaft da noch einmal völlig neue Maßstäbe gesetzt.

Tor-Spektakel im Saison-Endspurt

"Ein wichtiger Faktor für den Klassenerhalt war außerdem, dass wir so gut wie keine Abgänge zu verzeichnen hatten. Auch nicht im Winter, als es ja noch eher mau aussah", freute sich Steinbusch. Nach der abgelaufenen Saison haben sich lediglich zwei Spieler dazu entschieden, den Verein zu verlassen: Mehmet Kut wechselt zum FC Worpswede, Mirco Dressler zum VSK Osterholz-Scharmbeck. Aus gesundheitlichen Gründen hat zudem Torhüter Meik Jeschin seine aktive Laufbahn beendet, bleibt der TuSG jedoch als Torwarttrainer erhalten. Gleichzeitig bekommen die Hammestädter allerhand neue Leute dazu: "Wir sind für die kommende Saison auf jeder Position doppelt besetzt. Das zeigt, dass wir in der abgelaufenen Saison gute Arbeit geleistet haben und eine attraktive Adresse geworden sind", so Steinbusch.

Zum Saisonende bot die TuSG dann nochmal ein echtes Spektakel: In den letzten acht Partien der Bezirksliga-Saison mit Ritterhuder Beteiligung gab es insgesamt satte 38 Treffer. Zwölf Zähler holte die Steinbusch-Elf so im Saison-Endspurt und beendete die Spielzeit mit 42 Punkten auf Rang elf. Eine persönliche Auszeichnung blieb einem Ritterhuder Spieler knapp verwehrt: Chris Hybsz schoss sich mit 22 Treffern auf Rang zwei der Torschützenliste, musste im Kampf um die Torjägerkanone der Bezirksliga 3 allerdings Nick Zander (27 Tore) vom FC Verden 04 II den Vortritt lassen.

Info

Einsatzstatistik: Chris Hybsz (28/22), Eugen Zilke (27/9), Phillip Levitin (24/0), Phillip Brouwer (27/7), Cem Yildirim (24/3), Hilko Kaum (24/1), Mirco Dressler (23/1), Simon Zboron (20/0), Christian Barth (20/5), Paul Pinkawa (19/2), Maik Tiganj (19/1), Mehmet Kut (19/0), Rene Korfesmeyer (17/0), Marius Marowski (14/0), Calvin Vrampe (13/2), Noah Hilse (13/0), Jaro Tegtmeyer (13/0), Janluca Grove (11/3), Enis Albayrak (11/0), Keanu Marks (11/1), Sven Kuhlmann (11/0), Dennis Huhn (10/1), Sophian Bouiyoaran (9/0), Kevin Zilke (8/0), Nick Thies (7/4), Maik Jeschin (6/0), Tim Grahl (6/0), Tobias Richter (1/0)

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