Am Ende ging alles ganz schnell. Am Montagabend hatte ein finales Gespräch zwischen Vorstand und Trainer stattgefunden, am Donnerstag wurde die Mannschaft informiert: Sascha Steinbusch ist nicht mehr Coach von Fußball-Bezirksligist TuSG Ritterhude. Dieser Trennung vorausgegangen war allerdings ein durchaus längerer Prozess, der seinen Ursprung vermutlich schon im Sommer hatte.
"Um es vorwegzunehmen: Ich hege überhaupt keinen Groll, wir gehen im Guten auseinander und ich hinterlasse eine intakte Mannschaft mit einem super Teamgeist", sagt Sascha Steinbusch. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht aber eine Hinrunde mit nur zwölf Punkten aus 15 Spielen. Lediglich zwei Partien hat die TuSG gewinnen können, dabei waren die Hammestädter durchaus ehrgeizig in die Saison gestartet.
Der Großteil des Kaders war im Sommer zusammengeblieben, mit Mirco Dressler hatte das Team nur einen Leistungsträger abgeben müssen. In Tobias Böttcher, Dennis Riemer, Nils Sievert und Bonce Ciftci waren erfahrene Spieler hinzugekommen, von der anderen Seite drängten einige junge Nachwuchsspieler in den Kader. Kurzum: Die Erwartungen im Umfeld der Mannschaft waren durchaus groß.
In jedem Fall wurde eine bessere Spielzeit erwartet, als in der vergangenen Saison, zu deren Beginn Sascha Steinbusch die Bezirksliga-Formation als Cheftrainer übernommen hatte. Anfang Juni war die TuSG als Tabellenelfter mit immerhin 42 Punkten eingelaufen. Von dieser Ausbeute ist das Team aktuell noch ziemlich weit entfernt, rund um den Jahnsportplatz hat man sich notgedrungen längst mit einer weiteren Spielzeit im Abstiegskampf abgefunden.
"Fußball ist ein Ergebnissport und am Ende fehlen uns einfach zu viele Punkte", bringt es Sascha Steinbusch auf einen Nenner. Deshalb hatte es bereits vor zwei Wochen einen entsprechenden Teamabend gegeben, auf dem sich Trainerteam und Mannschaft intensiv und sehr offen austauschten. Und obwohl man sich hinterher einig war, auch den weiteren Weg gemeinsam bestreiten zu wollen, reifte in Steinbusch nach diesem Abend endgültig der Entschluss, etwas verändern zu müssen.
Co-Trainer Schumann bleibt vorerst
Denn natürlich wurden an besagtem Teamabend auch negative Dinge angesprochen, Themen, die unterschiedlich gesehen oder interpretiert wurden. "Ich hatte am Ende das Gefühl, dass es für das Team jetzt wichtig wäre, eine neue Ansprache und neue Impulse zu bekommen", erklärt Steinbusch mit Blick auf die vergangenen Monate. Wer diese neuen Reize setzen wird, steht noch nicht fest. Co-Trainer Denis Schumann wird erst einmal dabei bleiben, nun geht es für Spartenvorstand Matthias Bernhardt und Teammanager Volker Guttmann darum, schnellstmöglich einen Nachfolger zu finden. "Am liebsten natürlich schon vor Weihnachten", verkündet Bernhardt, der auf die unverhoffte Trainersuche durchaus gerne verzichtet hätte.
"Wir hätten gerne mit Sascha weitergemacht", verkündet der Spartenvorstand und ergänzt: "Ja, wir waren alle nicht zufrieden mit den Ergebnissen der letzten Monate, aber wir waren definitiv nicht an dem Punkt, dass wir von unserer Seite eine Veränderung auf dem Trainerposten gewollt hätten. Sascha hatte unser Vertrauen." Auch vor diesem Hintergrund sind alle Beteiligten froh, dass man sich an einem Punkt trennt, an dem alle miteinander im Reinen sind.
Der nun zurückgetretene Coach wird der TuSG Ritterhude ohnehin auch zukünftig verbunden bleiben. "Meine beiden Söhne spielen hier, alleine deshalb ist mir der Verein sehr ans Herz gewachsen." Auch die Partien der Bezirksliga-Mannschaft werden für den 42-Jährigen keine Tabuzone sein. "Ich werde mir bestimmt mal das ein oder andere Spiel ansehen." Wer dann an der Seitenlinie stehen wird, ist nun die spannende Frage, die die Ritterhuder Verantwortlichen in den kommenden Tagen zu klären haben.