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Tatort Neuenkirchen Fünf Schafe gerissen

Auf einer Weide in Neuenkirchen sind fünf Schafe gerissen worden. Vier Tiere sind tot, eines ist verletzt. Ein Wolf steht in Verdacht.
27.05.2022, 15:42 Uhr
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Fünf Schafe gerissen
Von Gabriela Keller

In der Gemeinde Schwanewede (Landkreis Osterholz) soll erneut ein Wolf zugeschlagen haben. In der Ortschaft Neuenkirchen sind am Freitag auf einer Weide vier Schafe getötet und ein weiteres Tier verletzt worden. Ein Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die zuständig ist für Nutztierrisse, hat den Vorfall am frühen Nachmittag bestätigt. Zwei Mitarbeiter einer Bezirksförsterei sind zum Tatort in Neuenkirchen gefahren, um Spuren zu sichern und die Rissbegutachtung vorzunehmen. Das verletzte Tier wurde den Angaben zufolge von einem Tierarzt versorgt.

Anwohnerin entdeckt Tiere

Die Schafe wurden auf einer Weide an der Heidstraße gerissen. Dort wurden sie am frühen Morgen von Anwohnerin Sarah Flierbaum gefunden. Die Weide, die einem Oldenburger gehört, liegt direkt hinter ihrem Haus. Auf einem Teil der Fläche lässt Sarah Flierbaum auch vier eigene Lämmer grasen. Als sie ihre Lämmer am Freitagmorgen auf die Weide brachte, entdeckte sie die vier toten Schafe und das verletzte Tier. "Alle wiesen einen Kehlbiss auf", sagt Flierbaum, die nach eigenen Worten tiermedizinische Fachangestellte ist. Von einem getöteten Schaf seien nur Pansen, Darm, Becken und Hinterbeine übrig geblieben. Ob ein Wolf für die Risse verantwortlich ist, werden jetzt die Fachleute prüfen

Nutztierrisse häufen sich

In der Gemeinde Schwanewede hat es in den vergangenen Monaten mehrere Nutztierrisse gegeben. Erst Ende April waren auf der Insel Harriersand vier Schafe auf einer Weide getötet worden, im Januar wurde ein Schaf in der Ortschaft Schwanewede getötet. Anfang Dezember 2021 riss ein Wolf 30 Schafe auf einer Weide zwischen Neuenkirchen und Rade.

Denis Ugurcu, CDU-Landtagskandidat für den Wahlkreis Unterweser, meint angesichts der jüngsten Risse in Neuenkirchen: „Es kann so nicht weitergehen. Die neueste gesetzliche Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ist zwar ein erster Schritt, aber wir benötigen vor allem eine Wolfsobergrenze." Es müsse mehr Möglichkeiten geben, die Entnahme eines Wolfes zu erleichtern. Ugurcu fordert eine schnelle Ausnahmegenehmigung. "Im Zweifel ist auch eine ganzjährige Bejagung zu prüfen", meint der Landtagskandidat und verweist darauf, dass die Wolfspopulation in Niedersachsen um bis zu 30 Prozent im Jahr wachse. Es gehe um einen "vernünftigen Ausgleich". Der CDU-Politiker fordert zudem, dass bei Wolfsrissen den Besitzern der getöteten Tiere "schnell und unbürokratisch" Entschädigungen gezahlt werden.

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