50 Jahre und kein bisschen leise. So lässt sich das Engagement der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS) zu ihrem 50-jährigen Jubiläum überschreiben. Schon für das erste Halbjahr sind sechs Ausstellungen geplant. Den Auftakt der Feierlichkeiten zum runden Geburtstag macht am Sonnabend, 19. April, eine Präsentation ausgewählter Bilder des Fotowettbewerbs „Die Bremer Schweiz im Sucher“ im Schloss Schönebeck. Auch den Herbst hat der Verein bereits im Blick. „Dann laden wir in die Ökologiestation Bremen ein zu ´Koffie up Platt´“, sagt das langjährige Mitglied Almuth von Groote. Bei Kaffee und Kuchen wird auf Plattdeutsch etwas vorgetragen, das Angebot richtet sich an Mitglieder.
Von Groote gehört seit 1989 der Aktionsgemeinschaft an, die am 15. Mai 1975 aus einer Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau eine Autobahn durch das Auetal in Bremen-Schönebeck und Leuchtenburg hervorgegangen war. Das Ziel des Vereins ist damals wie heute, die Landschaft der Bremer Schweiz zu erhalten. Seit 1992 ist von Groote im 15-köpfigen Arbeitsausschuss des Vereins tätig, bis 2010 war sie zudem zweite Vorsitzende. „Ich wollte mich für die Umwelt engagieren", erklärt sie. Der Erhalt der Natur, gerade vor Ort, sei ihr wichtig.
Als Verein habe die AGBS besondere Möglichkeiten, indem sie als Träger öffentlicher Belange bei Bebauungsplänen mitreden könne. Als Beispiel nennt von Groote den Einsatz zur Rettung einer Orchideenwiese beim geplanten Wohnpark in Löhnhorst. Unter anderem durch eine vom Verein initiierte Unterschriftensammlung sei es gelungen, dass der Wasserzufluss zur und durch die Wiese erhalten bleibt und die Fläche des geplanten Wohngebietes reduziert worden sei.
Vielfältige Arbeitsbereiche
Die Aktionsgemeinschaft ist in vielen Bereichen tätig. Das macht die seit 2014 amtierende Vorsitzende Susanne Wagner deutlich. „Aktuell haben wir ein Auge auf die Amphibienwanderung." Generell zeige der Landschaftsstrich der Bremer Schweiz viele Facetten. Entsprechend vielfältig sei das Arbeitsspektrum. „Wir kümmern uns um ein Feuchtbiotop in Löhnhorst und um die Streuobstwiese in Knoops Wald“, so die Vorsitzende. Im Feuchtbiotop hinter dem Kindergarten in Löhnhorst ist es der AGBS durch ihre Pflege gelungen, den Bestand des dort wachsenden breitblättrigen Knabenkrauts, einer seltenen Orchideenart, zu erhöhen.
Weiter verweist die Vorsitzende auf Arbeitseinsätze an der Schwaneweder Beeke, die der Verein mit Kooperationspartnern in zwei Abschnitten renaturiert hat. „Im Februar gab es vor Ort eine Entkusselungsaktion mit einer Schulklasse der Waldschule Schwanewede“. Dabei wurden am Bach aufwachsende Junggehölze entfernt. Bei solchen Einsätzen mit dabei sind laut Wagner die Biologische Station Osterholz, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Naturschutzbund. „Wir pflegen Kontakte und stimmen uns untereinander ab."
Die Aktionsgemeinschaft selbst kann bei ihrer Arbeit für den Naturschutz auf Spezialisten in den eigenen Reihen zurückgreifen. „Wir haben einen Ornithologen, einen Botaniker und eine Amphibienfachfrau in unseren Reihen.“ Auch Biologielehrer würden ihr Fachwissen beisteuern. Wer Interesse hat, mitzuarbeiten, kann sich unter Telefon 04 21 /62 16 38 an Susanne Wagner wenden.