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Flussinsel Harriersand 4500 Kubikmeter Sand landen am Strand

Auf Harriersand werden Uferbereiche gesichert. Rund 4500 Kubikmeter Sand landen dafür am Strand. Wie das Material an Land kommt.
14.03.2023, 19:00 Uhr
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4500 Kubikmeter Sand landen am Strand
Von Gabriela Keller

In hohem Bogen schießt das Sand-Wasser-Gemisch aus dem Laderaum der "Anke" auf den Strand von Harriersand. Rund 280 Kubikmeter Sand ergießen sich nach und nach aus dem Bauch des Laderaum-Saugbaggers, der dicht vor der Weserinsel liegt. Rund eine Stunde wird es dauern, bis die Ladung aus dem Arbeitsschiff an Land verspült ist.

Seit Montag führt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) Weser-Jade-Nordsee Arbeiten zur Ufersicherung auf dem Harriersand durch. Zuletzt wurde 2017 auf der Flussinsel im großen Stil im Bereich des Strandbades Sand aufgespült. "Damals waren es fast 100.000 Kubikmeter", erzählt Brigitta Müller. "Diesmal spülen wir das Weserufer punktuell auf", erklärt die Baubevollmächtigte des WSV Weser-Jade-Nordsee. Zwei Priele bei Weser-Kilometer 38,75 und 40,0 werden geschlossen.

Nicht nur Strömungen, Schiffswellen und Sturmfluten setzen dem Ufer zu, waschen Sand weg oder hinterlassen Abbruchkanten. Auch Priele, sagt Müller, sind ein Problem. "Sie fressen sich immer weiter ins Land hinein und nehmen dabei Material mit." Durch Auswaschungen werden Sand und Gehölze mitgerissen, Bäume können durch Unterspülungen umfallen. Gelangt das alles in die Weser, kann die Schifffahrt gefährdet werden. "Als Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt haben wir Aufgabe, Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt zu gewährleisten", sagt Müller.

In hohem Bogen an Land

Deshalb werden die Priele jetzt mit Sand verfüllt. Dabei wird das sogenannte Rainbow (Regenbogen)-Verfahren angewendet. Der Sand wird direkt aus dem Laderaum der "Anke" unter Zugabe von Weserwasser gepumpt und über eine Düse in hohem Bogen auf den Strand gespült, deshalb der Name. "Wenn wir über größere Längen Ufer aufspülen, verwenden wir Spülleitungen. Für punktuelle Aufspülungen ist das Rainbow-Verfahren wirtschaftlicher", erläutert Brigitta Müller.

Auf dem Strandabschnitt bei Flusskilometer 38,75 werden rund 2.500 Kubikmeter Sand landen, auf dem Abschnitt bei Kilometer 40 sind es rund 2000 Kubikmeter. Eine Fachfirma aus Varel hat den Auftrag für die Maßnahme erhalten. Den Sand holt die "Anke" aus mehreren Baggerstellen in der Weser. "Gebaggert werden darf nur Material, das ein Hindernis für die Schifffahrt darstellt", sagt die Baubevollmächtigte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. Neun Meter, das sei die für die Unterweser-Fahrrinne planfestgestellte Soll-Sohltiefe. Durch Sedimentablagerungen entstehen aber immer wieder kleine "Berge", die Müller zufolge teilweise über einen Meter hoch sein können. Sie müssen gebaggert werden, damit sie die Schiffe nicht behindern. Alle vier Wochen werde die Unterweser gepeilt, so Müller. Anhand eines Vergleichs der Peildaten mit der Solltiefe werde dann festgelegt, wo gebaggert werden darf.

So dicht wie möglich an den Strand

Rund eine Stunde dauert es, den Bauch der  "Anke" mit Sand von der Sohle der Weser zu füllen. Ebenso lange, ihn beim Aufspülen zu entladen. Der Laderaum-Saugbagger hat einen geringen Tiefgang, 2,90 Meter leer und 3,50 Meter beladen. Wie geschaffen für das Rainbow-Verfahren. So kann das fast 50 Meter lange und knapp 8,50 Meter breite Schiff Müller zufolge bis kurz vor die Unterwasser-Spundwand am Ufer heranfahren, um den Sand so hoch wie möglich auf den Strand zu spülen. An Land wird dann bei Niedrigwasser gearbeitet: Zwei Raupen-Fahrzeuge verteilen den Sand und verfüllen damit Priele. Dabei werde das Material so eingearbeitet, dass sich die Fläche an die Neigung und das Gefälle der Umgebung anpasst, erklärt Brigitta Müller.

Rund eineinhalb Wochen sind für die Ufersicherung bei Harriersand eingeplant. Danach geht es weiter stromaufwärts. Auf dem linken Weserufer wird bei Kilometer 37,70 ein Strandabschnitt bei Käseburg/Brake aufgespült, anschließend folgen Teilbereiche auf dem Elsflether Sand (Kilometer 29,5, 29,0 und 28,35). Am 16. April sollen die Arbeiten abgeschlossen ein. Insgesamt werden auf den Strandabschnitten rund 12.000 Kubikmeter Sand eingespült. Die Kosten belaufen sich auf rund 90.000 Euro.



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