Die erste Hälfte war noch verhältnismäßig ruhig verlaufen. Aber in der Halbzeit, als der MTV Eintracht Celle beim SV Blau-Weiß Bornreihe bereits mit 1:3 zurücklag, brach sich der Frust der Gäste-Fans zum ersten Mal Bahn. "So ein Drecksloch", echauffierte sich eine ältere Frau in weißen Schuhen, heller Hose und weißer Jacke wiederholt über die Platzverhältnisse – um gemeinsam mit einem weiteren Fan in der zweiten Halbzeit erst so richtig loszuledern.
Von nun an bekam nicht nur der Platz ("Das Spiel hätte doch gar nicht angepfiffen werden dürfen"), sondern auch Schiedsrichter Nils Haak und sein Gespann ihr Fett weg. Die MTV-Fans hatten gehört, dass ein Assistent mit einem Bornreiher Spieler "über fünf Ecken" verwandt sein soll, was ihnen ausreichte, um die Überparteilichkeit der Unparteiischen in Gänze infrage zu stellen. So wurde in der zweiten Halbzeit nahezu jeder Pfiff gegen den MTV Eintracht Celle lautstark von außen kommentiert. Mal süffisant, mal böse, aber ohne Unterlass.
Inzwischen hatte sich die schlechte Stimmung auf die komplett in weißen Trikots angetretene Mannschaft übertragen. Auch sie fühlte sich vom Schiedsrichtergespann benachteiligt. Nach dem Spiel waren die Gemüter derart erhitzt, dass sich Teile der Celler Mannschaft mit den Bornreiher Spielern anlegten und die Ordner dazwischengehen mussten. Andere Celler Spieler schimpften auf der anderen Seite derweil weiter auf den Schiedsrichter ein. Der zückte nachträglich noch Rot gegen Celles Keeper. "Wenn das mein Keeper gewesen wäre, wäre er für die nächsten Wochen erst einmal draußen gewesen. Das war total unnötig. Er hat mit der Situation gar nichts zu tun gehabt", meinte Bornreihes Trainer Nils Gresens.
