Bornreihe. "Wir wussten, dass wir noch unsere Chance bekommen würden", sagte Nils Gresens. Der von ihm trainierte Fußball-Oberligist SV Blau-Weiß Bornreihe lag beim TuS Bersenbrück mit 0:1 zurück, als sich Terry Becker noch tatsächlich diese eine vorhergesagte Chance zum Ausgleich bot. Ausgerechnet Terry Becker, muss man dazu sagen. Bornreihes Angreifer hatte bereits vergangenes Wochenende gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim in der Schlussphase den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an der Querlatte. An diesem Sonntag nun kam Terry Becker erneut aussichtsreich an den Ball, holte zum Schuss aus, wurde aber noch im letzten Moment von einem Gegenspieler geblockt. Damit verlor der Aufsteiger einmal mehr mit dem knappsten aller Ergebnisse, obwohl ein Punktgewinn nicht unverdient gewesen wäre.
Damit haderte Coach Gresens aber gar nicht so sehr. Natürlich hätten die möglichen Punktgewinne letztes und dieses Mal seiner Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg gutgetan, zumal sie gegen die beiden Spitzenteams nicht unbedingt erwartet worden waren. Aktuell bereitet Bornreihes Trainer sein Personal weitaus größere Sorgen. "Es fehlen die Möglichkeiten von der Bank", meinte Gresens. Für das Spiel beim neuen Tabellenführer musste er den Kader mit zwei Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen, nachdem sich die Verletztensituation weiter zugespitzt hatte. Jüngstes "Opfer" ist Keno Liebschner, der sich im Skiurlaub einen Kreuzbandriss zugezogen hat.
Kreuzbandriss bei Liebschner
Angesichts dieser Umstände schlug sich der Aufsteiger außerordentlich gut. Der Beginn ging klar an die "Moorteufel", nachdem sich ihnen schon in der dritten Minute eine Großchance geboten hatte. Nach feinem Steckpass von Philip Bähr stahl sich Nico Poplawski frei, schoss aber aus guter Position nur den gegnerischen Keeper an. Nach Vorarbeit von Terry Becker schloss Philip Bähr kurz darauf zu zentral ab. Der TuS Bersenbrück hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er bereits früh zurückgelegen hätte. Der Gastgeber selbst war nur nach rund einer Viertelstunde nach einem Bornreiher Querschläger zu einem Abschluss gekommen, der aber deutlich über das Tor ging. Und trotzdem mussten die Gäste etwas von Glück sprechen, dass sie zur Pause nicht doch vorzeitig in Rückstand gerieten. Ein unnötiger Ballverlust, in dessen Folge sich Hendrik Lütjen nur mit einem Foul zu helfen wusste, führte zu einem verdienten Elfmeter für die Bersenbrücker. Den hielt aber Bornreihes Keeper Henner Lohmann (29.).
Die favorisierten Hausherren hatten in der zweiten Halbzeit, für die Bornreihes Christoph Müller verletzungsbedingt ausfiel, zwar etwas mehr vom Spiel, bis auf eine gute Möglichkeit, die Henner Lohmann im Eins-gegen-eins-Duell zunichtemachte, "haben wir das aber gut wegverteidigt", so Gresens. Nur noch einmal offenbarten die Gäste in ihrem Defensivverbund eine Lücke – und die wusste schließlich Alexander Bannink nach einem Angriff über die linke Seite zum Tor des Tages zu nutzen (71.). Es besiegelte die zweite 0:1-Niederlage hintereinander.
März der Monat der Wahrheit
Das ist ohne Zweifel ärgerlich, aber allemal zu verschmerzen, da die wichtigen Spiele noch kommen werden. Der März sei der Monat der Wahrheit, blickte Nils Gresens bereits voraus. Das betrifft nicht unbedingt die nächsten Gegner SSV Vorsfelde (7.) und Atlas Delmenhorst (6.), die Gresens eher als Bonusspiele betrachtet, sondern die Gegner danach. Der SV Ramlingen-Ehlershausen (15.), MTV Eintracht Celle (14.), Rotenburger SV (13.) und STK Eilvese (18.) sind allesamt unmittelbare Konkurrenten des Rang-16. aus dem Teufelsmoor, der zudem drei dieser vier "Endspiele" zu Hause austrägt. "Wenn du da die Punkte holst, bist du wieder im Geschäft", meinte Gresens, dessen Team aktuell acht Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz aufweist.