Herr Meyer, einen Punkt hat der SV Bornreihe aus den vergangenen zwei Spielen eingefahren. Nur einen Punkt muss man dazu sagen. Muss man sich um Ihre Mannschaft Sorgen machen?
(lacht) Ich hoffe nicht. Es ist halt das eingetreten, was wir die ganze Zeit gesagt haben, auch als wir damit konfrontiert wurden, wann wir über die Meisterschaft reden. Uns war aber bewusst, dass so etwas wie in den letzten zwei Spielen immer passieren kann, weil die Landesliga auch sehr stark ist. Zwei Drittel der Liga spielt gegen den Abstieg, da ist auch klar, dass man kein Spiel mehr geschenkt bekommt. Aber um auf die Frage zurückzukommen: Man muss sich um uns keine Sorgen machen.
Es ist jetzt aber die kritischste Phase der Saison, oder?
Kritisch würde ich das jetzt nicht nennen. Wir holen jetzt gerade nur nicht die Ergebnisse. Was da mit reinspielt, sind sicherlich auch die vielen Verletzten, die wir ersetzen mussten. So eine Phase hat jede Mannschaft mal im Verlauf der Saison, und uns hat es halt in den letzten Wochen stärker getroffen.
Vor der Winterpause ist die Mannschaft von Sieg zu Sieg geeilt und hat sich auch, als der Siegeszug kurzzeitig aussetzte, danach nicht beirren lassen. Ist der Mannschaft seit der Winterpause die Leichtigkeit verloren gegangen?
Vielleicht macht sich der ein oder andere zu viel Gedanken, das kann schon sein. Wenn man so ein großes Ziel wie die Meisterschaft vor Augen hat, lähmt es vielleicht die Beine oder man ist vom Kopf her nicht mehr so klar. Aber uns muss grundsätzlich klar sein, dass wir auf keine Mannschaft treffen, für die es um nichts mehr geht.
Sie haben immer wieder betont, dass der Meisterschaftskampf noch lange nicht durch ist, selbst als der Vorsprung zwischenzeitlich komfortable elf Punkte betrug. Ihre mahnenden Worte scheinen sich jetzt zu bewahrheiten. Trotzdem: Hat sich die Mannschaft zu sehr auf dem Vorsprung verleiten lassen?
Das glaube ich nicht. Es war ja nicht nur die Auffassung der Trainer, dass wir noch lange nicht durch sind, sondern auch von der Mannschaft. Man kann das auch nicht immer erklären, warum es nicht so gut läuft. Es gibt halt mal schlechte und gute Phasen in einer Saison, wir haben leider jetzt eine schlechte Phase erwischt. Wir versuchen natürlich, das jetzt schnellstmöglich aufzufangen und wieder die Ergebnisse einzuholen, an denen man auch letztlich gemessen wird. Es kann in zwei, drei Wochen schon wieder ganz anders aussehen. Wir machen uns auf jeden Fall nicht verrückt, weil wir ohnehin davon ausgegangen ist, dass es bis zum Ende gehen wird. Und danach sieht es ja auch aus.
Aufgrund unterschiedlich absolvierter Spiele gibt die Tabelle bereits seit Monaten ein schiefes Bild ab. Sie suggeriert selbst jetzt noch eine trügerische Sicherheit, weil Ihr Team trotz des Sechs-Punkte-Vorsprungs an der Tabellenspitze von Verfolger FC Verden 04, der zwei Spiele weniger absolviert hat bislang, ein- beziehungsweise aufgrund des besseren Torverhältnisses überholt werden kann. Wie bewerten Sie dieses uneinheitliche Bild in der Tabelle?
Wir können die Tabelle auf jeden Fall alle lesen. Deswegen haben wir auch immer so gesprochen. Natürlich kann man automatisch denken, dass bei elf Punkten Vorsprung doch nichts mehr passieren kann. Solche Stimmen gab es auch. Aber dass jetzt viele Spiele ausgefallen sind und die Tabelle dadurch etwas verzerrt ist, ist jetzt auch nichts Besonderes. Das gab es schon immer und das müssen wir auch so akzeptieren. Und das tun wir auch.
Am Sonntag (15 Uhr) ist der TSV Gellersen zu Gast. Ihr Trainerkollege Nils Gresens hat bereits nach dem 1:1 beim TuS Neetze gesagt, dass ein Sieg Pflicht ist. Formulieren Sie es auch so deutlich?
Natürlich muss ein Sieg her. So formulieren wir das alle. Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, dann darf man sich kaum noch Aussetzer erlauben.