Herr Poplawski, als Sie im Sommer beim SV Bornreihe zugesagt haben, war Ihnen da eigentlich bewusst, welches Erbe Sie da antreten würden?
Nicht direkt. Es war ja sowieso sehr kompliziert, weil ich im Sommer viel unterwegs gewesen bin und versucht habe, in der Regionalliga unterzukommen. Ich war in Berlin über drei, vier Wochen, wo es aber aus verschiedenen Gründen nicht geklappt hat. Deshalb bin ich zurück nach Bremen gegangen, und von da an hat sich Bornreihe auch sehr um mich bemüht und mir ein gutes Gefühl gegeben.
Die Frage zielte eigentlich auf Ihren Vorgänger Justin Dähnenkamp ab, der in der Vorsaison Torschützenkönig wurde und inzwischen beim Ligakonkurrenten SV Atlas Delmenhorst spielt. Wie gehen Sie mit diesem Vergleich um?
Ehrlich gesagt, höre ich zum ersten Mal, dass Justin Dähnenkamp Torschützenkönig war. Von daher mache ich mir da überhaupt keine Gedanken.
Aber die Erwartungshaltung an Sie ist klar formuliert: Nun sollen Sie die Tore liefern, die Justin Dähnenkamp in der letzten Saison erzielt hat. Das ist Ihnen bewusst?
Natürlich. Ich will der Mannschaft und dem Verein mit meinen Toren helfen, in der Liga zu bleiben. Und natürlich will ich auch für mich treffen, um selbst die nächsten Schritte in meiner Entwicklung zu machen. Meine Erwartungshaltung ist ohnehin sehr hoch, denn im Moment setze ich alles auf die Karte Fußball.
Der SV Bornreihe hat nach zehn Saisonspielen die wenigsten erzielten Treffer vorzuweisen. Gerade einmal sieben Mal hat Ihr Team getroffen, Sie haben zwei Tore auf Ihrem Konto. Diese geringe Ausbeute muss Sie als Stürmer doch besonders stören, oder nicht?
Allerdings, vor allem im Vergleich zur letzten Saison. Das war beim FC Oberneuland viel einfacher, Tore zu erzielen. Da wurde ich als Stürmer mit Bällen gefüttert. Das war bei uns vor allem am Anfang der Saison unser Manko, aber in den letzten Spielen hat das immer besser geklappt. Und ich habe in den letzten beiden Spielen auch vier Scorerpunkte gesammelt.
Die Defensivarbeit des SV Bornreihe ist soweit ganz okay, geht aber zu Lasten der eigenen Offensivbemühungen. Wünschten Sie sich als Stürmer nicht etwas mehr Unterstützung?
Natürlich bin ich als Stürmer auf die Bälle meiner Mitspieler angewiesen. Aber es ist okay. Wie gesagt: Es ist ja auch besser geworden. Wir kriegen das gemeinsam schon hin.
Aber bei lediglich sieben Toren ist man schon geneigt zu fragen: Hat der SV Bornreihe ein Sturmproblem?
Nein, weil wir für die Offensive gute Leute haben. Es fehlt manchmal das Zusammenspiel und das Selbstverständnis untereinander. Oft fehlt auch einfach der letzte Pass oder das letzte Quäntchen.
Zuletzt haben Sie mit dem Team einen Dämpfer erleiden müssen. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Celle gab es eine enttäuschende 1:2-Niederlage gegen den SV Meppen II. Wie wichtig ist nun das Spiel gegen Arminia Hannover?
Das ist ein Zehn-Punkte-Spiel. Wir spielen gegen einen direkten Konkurrenten und da müssen auf jeden Fall Punkte her. Da gibt es überhaupt keine Ausreden.
Steht die Mannschaft Ihrer Meinung nach vor einer wichtigen Weichenstellung? Arminia Hannover ist der dritte Gegner hintereinander aus dem Tabellenkeller.
Entscheidend sind die Spiele nicht, dafür gibt es noch zu viele Punkte zu vergeben. Aber danach ist die Richtung erstmal vorgegeben. Gerade die Spiele gegen die direkten Konkurrenten sind ja die, wo man am meisten gewinnen kann. Und wenn man die Klasse halten will, und das wollen wir, muss man solche Gegner schlagen.
Das Gespräch führte Dennis Schott.