Worpswede. Die Erntefestsaison ist in vollem Gange – und schon wirft die Erntewagenabschlussparty (EWAP) ihren Schatten voraus. Das Großereignis in Hüttenbusch findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt. Die Organisatoren freuen sich schon auf ein vollgepacktes erstes November-Wochenende mit vielen bunten Lichtern. Doch weil es im vergangenen Jahr während des Umzugs zu mehreren Problemen gekommen ist und es dadurch Beschwerden von Anwohnern hagelte, haben die Organisatoren für die kommende Auflage einige Punkte im Ablaufplan geändert. Gemeinsam mit der Gemeinde Worpswede, dem Landkreis Osterholz und der Polizei sei man sich einig, dass die Sicherheit im Vordergrund steht und die Situation vor allem für Anwohner so entspannt wie möglich sein soll.
Stundenlanger Stau auf der Strecke, mehrere Falschmeldungen, die in den Sozialen Netzwerken kursierten, und Dauerbeschallung auf den Umzugswagen – EWAP-Organisator Tim Röhrs kommen bei den Planungen für die 20. Auflage des Events am Sonnabend, 2. November, immer wieder die Erinnerungen an das vergangene Jahr in den Kopf. „Es sind damals leider verschiedene Umstände zusammengekommen. Das tut uns bis heute sehr leid. Fakt ist aber, dass so etwas nie wieder passieren darf“, sagt Röhrs. In einer umfangreichen Nachbesprechung habe man die Ereignisse aufgearbeitet und gemeinsam mit den Osterholzer Erntefestkomitees bereits bei den Umzügen der aktuellen Erntefestsaison Anpassungen im Sicherheitskonzept vorgenommen.
Ein Thema, mit dem sich die Komitees immer wieder befassen müssen, ist die Lautstärke auf den Umzugswagen. Um die Beschallung für die Menschen am Straßenrand zu reduzieren, sind die Wagen seit diesem Jahr dazu angehalten, die Boxen nach innen auszurichten. „Wir haben durch einen Tontechniker die Dezibelanzahl testen lassen, und bislang klappt das ganz gut. Auch in den Sozialen Netzwerken haben wir bislang noch keine Beschwerden lesen können“, sagt Tim Röhrs. Weiterhin auf den Wagen untersagt bleibt das Abbrennen von Bengalos und das Grillen. Die Komitees sprachen sich außerdem einstimmig dafür aus, dass sich auf jedem Wagen eine Person befindet, die die Verantwortung für das Geschehen auf dem jeweiligen Gefährt übernimmt. Diese Person müsse mit Warnweste gekennzeichnet sein und ihre Kontaktdaten bei den Verantwortlichen der Erntefeste hinterlegen. All diese Regeln sollen auch für die anstehende EWAP gelten.
Umzugsende maximal 22 Uhr
Auch wenn ein Notarzteinsatz im vergangenen Jahr für einen mehr als zweistündigen Stau auf dem Weg zum Schützenhof gesorgt hat, wollen die Organisatoren an der Umzugstrecke in Hüttenbusch keine nennenswerten Änderungen vornehmen. Neu sei allerdings, dass in Fünfhausen sogenannte Nothaltebuchten eingerichtet werden. „Kommt es erneut zu einem Unfall, bei dem die Feuerwehr oder der Notarzt eingreifen müssen, können die betroffenen Wagen in Fünfhausen einfach in diese Haltebuchten fahren. Der restliche Umzug läuft also dann ganz normal weiter“, sagt Röhrs.

Jürgen Bohling (links) und Tim Röhrs organisieren zusammen mit Malte Hagemann und Marcel Lohmann die 20. Auflage der EWAP.
Gerade bei der 20. Auflage der EWAP wird Röhrs gemeinsam mit den anderen Organisatoren Malte Hagemann, Marcel Lohmann und Jürgen Bohling oft auf die Uhr schauen. Denn gemeinsam mit dem Landkreis Osterholz habe man sich darüber verständigt, dass der Umzug bis spätestens 22 Uhr zum Ende gekommen sein muss. „Diese Uhrzeit steht, und die dürfen wir auch nicht überschreiten“, betont Röhrs. Start ist um 18.30 Uhr. Auf der Strecke sollen zudem wieder mehrere Toilettenhäuschen aufgestellt werden, um zu vermeiden, dass Zuschauer in Vorgärten urinieren. „Wir werden wieder einige Toilettenhäuschen aufstellen, und auch viele Umzugswagen sind heutzutage schon mit Toiletten ausgestattet“, so Röhrs.
Schützenhof wird zur Partyzone
Im Zuge der 20. EWAP verwandelt sich der Schützenhof gleich zweimal in eine riesige Partyzone. Bereits einen Tag vor dem Nachtumzug, am Freitag, 1. November, lädt der Schützenhof zur Oldies-Night. Ab 20 Uhr bekommen die Gäste Musik aus den 50er, 60er, 70er, 80er- und 90er-Jahren auf die Ohren. „Am Start sind drei DJs und eine Liveband. Zum 20-Jährigen haben wir uns das mal gegönnt und ich glaube, das wird richtig gut“, freut sich Jürgen Bohling, Mitorganisator und Betreiber des Schützenhofs Hüttenbusch. Nach dem Nachtumzug am Folgetag geht es im Schützenhof wieder zur Sache. Dann seien laut Bohling sogar vier DJs am Start, die für gute Laune sorgen wollen.
Einlassbändchen für die beiden Partys im Schützenhof gibt es direkt im Schützenhof, Mühlendamm 3, oder in der Worpsweder Volksbank, Hembergstraße 24. Der Eintritt kostet pro Party zehn Euro, wer sich Einlassbändchen für beide Partys sichern möchte, zahlt 18 Euro.