Worpswede. War das der vorentscheidende Schritt zum Aufstieg? Oliver Schilling, der den Fußball-Bezirksligisten FC Worpswede gemeinsam mit Gerd Buttgereit trainiert, übte sich nach dem 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg gegen den Mitkonkurrenten Heeslinger SC II in Zurückhaltung. "Wir waren in den letzten Spielen auch nicht immer so konstant", warf er ein, wohl wissend, dass die Ausgangssituation nun günstiger kaum sein kann. Die Kicker vom Weyerberg schoben sich nicht nur an den Heeslingern vorbei auf Platz zwei, der zum Aufstieg berechtigen würde. Sie haben zudem noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand. Was soll da noch schiefgehen?
Die Bedeutung des direkten Aufeinandertreffens der verbliebenen Aufstiegsanwärter, nachdem Tabellenführer SV Ippensen aufgrund einer fehlenden Jugendmannschaft nicht in die Landesliga hochgehen darf, spiegelte sich in einer stattlichen Kulisse wider. 400 Zuschauer fanden sich bei diesem Flutlichtspiel am Freitagabend in Heeslingen ein. "Auch wir hatten eine richtig gute Unterstützung", meinte Schilling. Der Rahmen also passte.
Guter Beginn
Und auch auf dem Platz stimmte es zunächst. Die Gäste verbuchten in einem von Anfang an intensiven Spiel den besseren Start, ließen nach zehn Minuten aber etwas nach. "Wir hatten einige Ballverluste und waren auch nicht mehr so in den Zweikämpfen drin", beobachtete Worpswedes Coach. Die Führung der Worpsweder hatte sich demnach nicht unbedingt angekündigt, trotzdem fiel sie, weil der Abschluss aus 20 Metern von Jacob Geber zu platziert war (28.). Ein Tor, das zwei weitere Vorteile mit sich brachte: Die Kulisse wurde merklich ruhiger und der FC Worpswede konnte danach wieder an die souveräne Leistung zu Beginn anknüpfen. Auch die verletzungsbedingt frühe Auswechslung von Innenverteidiger Dimitri Khoroshun, der durch Azad Kurnaz ersetzt wurde, sollte die Statik des Worpsweder Spiels nicht nachhaltig beeinflussen.
Komplett auszuschalten war die Heeslinger Oberliga-Reserve wiederum auch nicht. So musste FCW-Keeper Jakob Reiter in einer Situation in letzter Not klären. "Den hält er wirklich überragend. Das hätte das 1:1 bedeuten können", beobachtete Coach Oliver Schilling. Auch bei zwei weiteren Heeslinger Möglichkeiten, die allerdings von der Gefährlichkeit nicht zu vergleichen waren, gab sich Worpswedes Schlussmann keine Blöße und hielt seinen Kasten sauber. "Wir haben dann in der zweiten Halbzeit aber auch ein richtig gutes Spiel gemacht", freute sich Schilling. Als Derrick Ampofo schließlich auf 2:0 erhöhte, war die Gegenwehr deutlich eingeschränkter. Das mag auch mit der Art und Weise zu tun gehabt haben, wie der Treffer fiel. Denn nach einem sehenswerten Pass über die HSC-Abwehr von Jan-Henrik Kück schloss Worpswedes Goalgetter gegen den herausstürmenden Keeper ebenfalls per Lupfer ab (70.).
Noch drei Siege
Michel Waldow per Freistoß und vor allem Alpha Fadiga besaßen noch weitere Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen. Ein Umstand, der in diesem Spiel etwas untypisch für die Worpsweder war, hatten sie sich zuvor doch durch eine hohe Effizienz ausgezeichnet. "Jacob und Derrick hatten nicht viele Aktionen, waren aber an den entscheidenden Aktionen beteiligt", lobte Coach Schilling seine Torschützen. Viel mehr wollte er gar nicht mehr sagen. Zum Thema Aufstieg sowieso nicht. Trotzdem: Holt der FC Worpswede aus seinen verbleibenden fünf Spielen drei Siege, spielt er in der kommenden Saison in der Landesliga Lüneburg.