Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Wer soll zahlen? Personalkosten für Hüttenbuscher Schule werfen Fragen auf

Die Finanzierung der Hüttenbuscher Schule ist komplex. Steigende Personalkosten stellen die Verantwortlichen vor Herausforderungen.
05.11.2024, 16:14 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Johannes Kessels

. Vielleicht bekommt die Grundschule Hüttenbusch doch noch ein grünes Klassenzimmer auf dem Dach und ohne Decke. Bei der Genehmigung des diesjährigen Haushalts hatte der Landkreis Osterholz als Kommunalaufsicht zwar die 3500 Euro, die die Gemeinde dazuzahlen wollte, gestrichen. Aber der Schulausschuss wusste sich in seiner jüngsten Sitzung, mit der die Gremien des Gemeinderats die Haushaltsberatungen für 2025 einleiteten, zu helfen: Er setzte den Betrag einfach noch einmal ein, diesmal für das nächste Jahr.

668.300 Euro kosten die beiden Grundschulen die Gemeinde im Jahr 2025, das sind 61.200 Euro mehr als in diesem Jahr – die Gehälter der Lehrkräfte sind darin nicht enthalten, dafür aber die Löhne des nicht-pädagogischen Personals. Und diese Löhne steigen, wie Fachbereichsleiter Michael Blechmann dem Ausschuss erklärte, allgemein und außerdem durch eine zusätzliche Reinigungskraft für die Worpsweder Grundschule mit 17 Wochenstunden.

Als Budget zur eigenen Verwaltung hat die Schule in Worpswede 35.600 Euro zur Verfügung, für Hüttenbusch sind es 22.700 Euro. Sabine Kleinau, die Worpsweder Schulleiterin, ist bei genauerem Studium des Haushaltsentwurfs darüber gestolpert, dass die vor einem Jahr beschlossene Erhöhung der Büroausgaben wieder rückgängig gemacht wurde. Sie sollte doch auch im nächsten Jahr gelten, stehe im Protokoll. Das wird Michael Blechmann, der das auch noch so in Erinnerung hat, nachprüfen.

Zu dem Betrag, der im Haushaltsentwurf genannt war, kamen während der Sitzung noch einige Ausgaben hinzu. Die Osterholz-Scharmbecker Schule am Klosterplatz zieht aus der Worpsweder Grundschule aus, ihr Raum, in dem derzeit auch eine Teeküche untergebracht ist, soll für 15.000 Euro in einen Unterrichtsraum umgewandelt werden. Genau zehnmal so teuer wird die Erstausstattung des Neubauteils der Grundschule – 100.000 Euro für Möbel, 50.000 Euro für Sonstiges und als Polster. "Unsere jetzigen Möbel sind so alt wie der alte Gebäudeteil aus den 1970er-Jahren", sagte Sabine Kleinau.

Alle Schulen in Niedersachsen sind am Stöhnen.
Schulleiterin Anette Bode

Die Hüttenbuscher Grundschule hatte vier Änderungswünsche, von denen drei unstrittig waren. 2000 Euro werden zusätzlich benötigt, weil die Kosten für den Bustransport gestiegen sind. Heiko Pankoke (CDU) meinte, für den Schülertransport müsse doch der Landkreis aufkommen. Das stimmt auch, erwiderte Michael Blechmann, hier gehe es aber um die Fahrten zum Worpsweder Hallenbad, und die müsse die Gemeinde zahlen. Dass für einen Glasfaseranschluss 500 und für einen Klassensatz Tische und Stühle 4300 Euro eingesetzt werden, war ebenfalls ohne Diskussion klar.

Dass aber 2000 Euro mehr für das Personal der Ganztagsbetreuung ausgegeben werden sollen, hatte schon der Verwaltung nicht recht gepasst. Für Personalausgaben sei das Land zuständig, sagte Michael Blechmann. Das zahlt aber nur 75 Prozent, und ihre Schule wolle überdies einen zusätzlichen betreuten Nachmittag einführen, erklärte die neue Hüttenbuscher Schulleiterin Anette Bode. Die Schule, und nicht nur ihre, wisse nicht, wo sie die fehlenden 25 Prozent hernehmen solle. "Alle Schulen in Niedersachsen sind am Stöhnen."

Lesen Sie auch

Werner Schlüter (UWG) fand, die Gemeinde solle einspringen, denn sie wolle ja die Ganztagsbetreuung. "Aber dass Niedersachsen pennt, ist eine Katastrophe." Almut Helvogt (Grüne) dagegen fand es schwierig für die Gemeinde, die Kosten zu übernehmen, und Heiko Pankoke kündigte zunächst an, die drei CDU-Mitglieder des Ausschusses würden sich enthalten. Eine Beschlussempfehlung für den Gemeinderat solle der Finanzausschuss abgeben, der sich mit dem Haushalt beschäftigen wird, wenn alle anderen Fachausschüsse ihn behandelt haben. Dann könne man aber doch genau dies, nämlich die Verweisung in den Finanzausschuss, beschließen, meinte Almut Helvogt, was dann doch noch einstimmig geschah.

Als es um den gesamten Teilhaushalt für die Schulen ging, wollte Anette Faouzi (CDU) wissen, wie viel an freiwilligen Leistungen bereits für das grüne Klassenzimmer in Hüttenbusch zusammengekommen sind, entweder von Sponsoren oder von den Eltern oder vom Förderverein. Abgesehen von den 3500 Euro Gemeindeanteil sei das nötige Geld vorhanden, erklärte Anette Bode. Man versuche, den Bau abzuspecken, dann reiche es vielleicht. Dann solle die Gemeinde die für dieses Jahr gestrichenen 3500 Euro noch einmal in den Haushalt einsetzen, schlug Werner Schlüter vor, was einstimmig gebilligt wurde. Ebenso einstimmig wurde dann der gesamte Haushalt für die Schulen zur Kenntnis genommen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)