Wenn das mal kein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk ist: Eine Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhält die Gemeinde Worpswede für den Neubau ihres Feuerwehrhauses vom Land Niedersachsen. Nachdem die Gemeinde bereits in den vergangenen Jahren beim Grunderwerb für das Vorhaben und der Planung des Neubaus vom Land finanziell unterstützt wurde, soll diese Bedarfszuweisung laut Mitteilung des hiesigen CDU-Landtagsabgeordneten Axel Miesner einen Teil der Baukosten abdecken.
Im Laufe der vergangenen Jahre war deutlich geworden, dass das Worpsweder Feuerwehrhaus nicht mehr den Anforderungen genügt und sich notwendige bauliche Maßnahmen an dem in die Jahre gekommenen Gebäude an der Straße Auf der Wurth nicht mehr umsetzen lassen. Deshalb kam die Gemeinde zu dem Entschluss, den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses ins Auge zu fassen.
Dieses soll auf einer Fläche zwischen der Bergedorfer Straße und dem Alt-Bergedorfer Schiffgraben entstehen. Die Gemeinde Worpswede hat dort zwei Grundstücke erworben, die zusammen ungefähr 21.000 Quadratmeter umfassen. Von dort, wo aktuell noch das Gras in die Höhe wächst, soll also in absehbarer Zeit die Worpsweder Feuerwehr zu ihren Einsätzen aufbrechen. Auch der Bauhof könnte dorthin umziehen. Derzeit steckt die Gemeinde mitten in der Planungsphase, auch ein Architekt ist bereits gefunden. „Wir befinden uns zwar noch relativ am Anfang der Planungen, doch es geht voran. Mit der Auswahl eines Architekten haben wir nun den nächsten Schritt gemacht“, sagt Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke. Insgesamt hat die Gemeinde Worpswede für ihr neues Feuerwehrhaus vom Land Niedersachsen bereits 3,58 Millionen Euro Fördermittel erhalten.
Bedarfszuweisungen sind laut Mitteilung von Axel Miesner gesonderte Finanzmittel innerhalb des kommunalen Finanzausgleichs, die das Innenministerium auf Antrag besonders finanzschwachen Kommunen gewährt, um so ihre Finanzkraft zu stärken. Es handele sich bei den davon profitierenden Kommunen im Wesentlichen um solche, deren eigene Steuereinnahmekraft nicht annähernd ausreiche, um die erforderlichen Mittel zur Deckung der notwendigen Ausgaben zu erwirtschaften. Dies sei bei Worpswede der Fall.
Erster Spatenstich wohl 2026
In der Gemeinde zeigt man sich über die beachtliche Finanzspritze, um die sie sich beworben hatte, begeistert. „Das ist wirklich ein tolles vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, über das wir uns sehr freuen. Ich bin sehr dankbar, weil uns die Summe sehr weiterhelfen wird“, sagt Stefan Schwenke.
Wie hoch am Ende die Baukosten ausfallen werden, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Stefan Schwenke schätzt die anfallenden Kosten auf sechs bis sieben Millionen Euro. Dank des Landes Niedersachsen habe man also schon mindestens die Hälfte der anfallenden Kosten zusammen, ganz zur Freude des Bürgermeisters: „Wir brauchen ein neues Feuerwehrhaus, da kommen wir nicht drumherum. Und die Fördermittel tun da natürlich extrem gut. Dennoch werden wir wahrscheinlich Kredite aufnehmen müssen, damit wir das gesamte Geld zusammenbekommen.“ Schwenke zufolge beginnt jetzt die heiße Phase. Gemeinsam mit dem Architekten, der Politik und der Feuerwehr gehe es nun darum, ein für alle Seiten passendes Format zu entwickeln. Der erste Spatenstich sei für Anfang 2026 geplant.