An der Worpsweder Flüchtlingsunterkunft in der Mevenstedter Straße/Ecke Kniependamm ist es in der Nacht zu Sonntag zu einem fremdenfeindlichen Vorfall gekommen. Wie die Polizei berichtet, haben Unbekannte eines der Häuser gegen 2 Uhr beschädigt. Die Täter schlugen dabei mit einem unbekannten Gegenstand auf die mit Wellblechen verkleidete Außenwand ein. Außerdem zerstörten sie zwei am Gebäude installierte Briefkästen. Eine Beschreibung der Täter konnten die Bewohner der Unterkunft den Angaben zufolge nicht abgeben. Es wurde lediglich bekannt, dass die Täter die genannte Anschrift mit einem Auto aufgesucht hätten.
Als „erschreckend“ bewertet Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke den Vorfall. „Zum Glück wurde niemand verletzt“, sagt er. Auf Empfehlung der Polizei habe er eine Sicherheitsfirma beauftragt. Dies sei nur vorsorglich geschehen und habe dem Sicherheitsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner gegolten, so der Bürgermeister. Aktuell werde geklärt, ob eine Fortführung der Bewachung notwendig sei. Laut Schwenke leben derzeit 15 Menschen in der Flüchtlingsunterkunft. Sie stammen unter anderem aus Syrien, Kolumbien und Georgien.

Bei dem Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft in Worpswede hat das Gebäude Schaden genommen.
Schon der zweite Übergriff
Es ist nicht der erste fremdenfeindliche Vorfall, der sich an der Unterkunft ereignete. Im vergangenen Herbst wurden dort zwei fremdenfeindliche Aufkleber mit der Aufschrift „Bitte flüchten Sie weiter! Es gibt hier nichts zu wohnen! Refugees not welcome!“ gefunden. Unbekannte hatten die Aufkleber an ein Fenster und an einem Briefkasten angebracht. Rund 100 Menschen hatten sich daraufhin an einer Solidaritätsaktion vor der Unterkunft für Geflüchtete in Neu Sankt Jürgen getroffen. Zu der Zusammenkunft aufgerufen hatte damals das Worpsweder Bündnis „Für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede und umzu!“.
Mögliche Hinweise zu der jüngsten Tat werden von der Polizei Osterholz unter der Telefonnummer 04791/ 3070 entgegengenommen. Stefan Schwenke lobt zudem eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen.