Nach einer aktuellen Statistik leben rund acht Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Die Katze nimmt also eindeutig den ersten Platz unter den Haustieren ein. Aber auch in Japan sind die Samtpfoten beliebt. Die Borgfelder Künstlerin Yuki Sekikawa-Klink ist in die Vierbeiner vernarrt.
Katzen. Überall Katzen. Bei der Puppenkünstlerin Yuki Sekikawa-Klink grinsen, winken, stehen oder liegen sie auf Stuhlkissen, Teetassen und Kannen, sitzen im Regal und auf den Gästepantoffeln oder sind ganz lebendig, wenn Kater Oskar über den Arbeitstisch der Borgfelder Künstlerin schlendert und an einer Katzenfigur in Kimonostoff schnüffelt. Ohne Frage, die Japanerin ist vernarrt in die geschmeidigen Vierbeiner, und sie teilt diese Leidenschaft.
Der 15-jährige Hugo Hoffmann schabt und feilt neben ihr im Atelier an seinen Heavy-Metal-Katzen. Bald soll eine tierische Rock-Band fertig sein, denn am Sonntag, 1. Februar, eröffnen die beiden Katzenfreunde ihre Ausstellung „Weil ich eine Katze bin“. Anlass für die Ausstellung ist der 22. Februar. Diesen Tag begehen japanische Katzenfreunde als Katzentag. Das offenbart, dass die Tiere sich in Sekikawa-Klinks Heimat großer Beliebtheit erfreuen. Dazu noch ein Quantum Kreativität, und es werden daraus Katzencafés, in denen man die Tiere streicheln kann. Und eben der Katzentag.
Yuki Sekikawa-Klink erklärt schmunzelnd, wie es dazu kam: „Nian“ heißt im Chinesischen zwei. Im Japanischen bedeutet das Wort „miau“. Der chinesische 22.2. klingt demzufolge „nian, nian, nian“, in japanischen Ohren also „miau, miau, miau“. Darum erklärte im Jahr 1987 ein japanischer Katzenverein dieses Datum zum Katzentag. In ihrer Ausstellung zeigen Yuki Sekikawa-Klink und Hugo Hoffmann, wie sie das Thema Katze interpretieren: von traditionell bis äußerst fröhlich. Etwa, wenn der 15-jährige Japan-Fan Hoffmann seine handgroßen Katzen mit Gitarren und am Schlagzeug rocken lässt. Vor etwa einem Jahr hat er damit begonnen. Erst skizziert, dann aus Modelliermasse geformt. Jetzt schleift er, pustet den Staub weg, schaut und schleift wieder. „Ich will, dass sie gut aussehen“, sagt er.
Heavy-Metal- und Glückskatzen
Vor der Metal-Band hatte er Glückskatzen modelliert, erzählt Hoffmann. Das war nett, aber ihm nicht witzig genug. Und weil seine Japanisch-Lehrerin nicht nur japanische Schriftzeichen auf dünnes Papier zeichnet, japanische Puppen fertigt und Katzen liebt, sondern auch Heavy Metal, begann er den Sänger Odin zu modellieren, den Schlagzeuger Ymir und die anderen sechs Musik-Katzen. Dass Hoffmann modelliert, war ursprünglich nicht geplant. Er wollte Japanisch bei Yuki Sekikawa-Klink lernen. Ihn interessieren das Land, die Kultur, die Sprache, eben alles an Japan, erklärt er.
Regelmäßig unregelmäßig, so Sekikawa-Klink, kommt er darum zum Sprachunterricht zu ihr. Irgendwann fiel ihr auf: „Hugo hat ein ganz außergewöhnliches künstlerisches Talent.“
Außerdem eint sie eine intensive Leidenschaft für Katzen und japanische Anime-Filme. So bunt wie die Tiere in manchen dieser Zeichentrickfilme schauen auch Sekikawa-Klinks Glückskatzen aus. Sie überzieht die Figürchen mit japanischem Kimonostoff. „Maneki Neko“ heißen diese Winke-Katzen, erzählt Yuki Sekikawa-Klink. Dieser Name impliziert, dass sie das Glück herbei winken. So habe es einst eine Katze für einen verarmten Tempel getan. Sie winkte einen reichen Samurai herein, nachdem ein Mönch sie gefüttert hatte. Der Tempel steht in Tokio, erzählt die Puppenkünstlerin fröhlich. Sie habe ihn besucht. Dann grinst sie. Überall in Japan stehen Tempel zu dieser Geschichte.
Das Thema Katze lässt sich indes künstlerisch noch weiter interpretieren, beispielsweise als mit Stoff überzogene Katzen-Haarklemmen oder als Skulpturen, sei es in Originalgröße oder als Winzling, gerade mal so groß wie ein Daumen. Selbst die japanischen Schriftzeichen für das Wort Katze hat Yuki Sekikawa-Klink mit schwungvollen Pinselstrichen in Katzenform gebracht. Da liegen und hocken sie nun in Tusche auf dem Papier und sind demnächst in Borgfeld zu sehen.
„Weil ich eine Katze bin“ – Katzenfiguren von Yuki Sekikawa-Klink und Hugo Hoffmann sind vom 1. bis 8. Februar im Atelier Yuki, Suhrsweg 1, in Borgfeld zu sehen. Sonnabend und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, in der Woche nach Absprache, Vernissage am Sonntag, 1. Februar, um 15 Uhr, Infos unter www.japanpuppen.de im Internet.