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Fußball-Bezirksliga Lüneburg Tschüss, Bezirksliga: FC Hambergen zieht sich aus Spielbetrieb zurück

Jetzt ist es amtlich: Der FC Hambergen wird in der Bezirksliga Lüneburg nicht mehr antreten. Die Spieler sollen die ebenfalls in sportliche Schieflage geratene zweite Herren unterstützen.
17.10.2024, 16:02 Uhr
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Tschüss, Bezirksliga: FC Hambergen zieht sich aus Spielbetrieb zurück
Von Dennis Schott

Die Nachricht ging um wie ein Lauffeuer. Die interne Mannschaftssitzung des FC Hambergen am Dienstagabend war kaum vorüber, da gingen bereits die ersten Nachrichten um. Die in der Fußball-Bezirksliga beheimatete 1. Herren soll aus dem Spielbetrieb genommen werden. Rumms. Die Osterholzer Fußballszene reagierte regelrecht geschockt darauf, dass da ein Bezirksligist nach nur einem Drittel der Saison tatsächlich nicht mehr antreten will. Am Tag danach wollten sich Trainer Gürkan Ertas und Jan Hertz-Kleptow aus dem Vorstand nicht dazu äußern, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wurde. Am Donnerstagmittag vermeldete der Verein via Pressemitteilung nun, dass es tatsächlich stimmt. Der FC Hambergen wird nicht mehr in der Bezirksliga antreten.

Der Verein aus der Samtgemeinde habe "nach intensiven Gesprächen mit der Mannschaft und dem Trainerstab beschlossen, die 1. Herrenmannschaft vom Spielbetrieb der Bezirksliga zurückzuziehen", heißt es in der Pressemitteilung. Dieser Schritt sei notwendig geworden, um die sportliche Situation im Verein zu stabilisieren und den Fokus auf den Klassenerhalt der 2. Herrenmannschaft zu legen. Die 1. Herren rangiert nach einem großen Umbruch mit nur einem Punkt auf der Habenseite nach elf Spielen am Tabellenende, gar null Zähler hat die zweite Hamberger Mannschaft in der Kreisliga vorzuweisen. Auch sie weilt abgeschlagen am Tabellenende.

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Eine Situation, die von den Trainern Gürkan Ertas (1. Herren) und Janik Müller (2. Herren) sowie einem Großteil beider Mannschaften als besorgniserregend erachtet wurde. Mit dieser Sorge waren sie an den Vorstand herangetreten und unterbreiteten dabei Vorschläge, um einen Weg aus dieser Misere zu finden. Einer beinhaltete, ab Sommer 2025 nur noch eine Herrenmannschaft zu melden, mit Ab- aber ohne Zugängen. Der andere beinhaltete eine sofortige Lösung, dergestalt, beide Herrenmannschaften zusammenzulegen, um eine starke Kreisliga-Mannschaft zu haben, die dann in der kommenden Saison eine Perspektive hat, wieder in oberen Gefilden anzugreifen. Die letzte Alternative schien für den Vorstand dabei die passendere.

Wir handeln durchaus überlegt. Wir haben öfter zusammengesessen, uns darüber unterhalten und keine andere Möglichkeit gesehen.
Teammanager Jan Hertz-Kleptow

Klar war: Ein "Weiter so" sollte es nicht mehr geben. Die anhaltend negativen Ergebnisse hätten "nicht nur die sportliche Performance, sondern auch das Mannschaftsklima stark belastet", heißt es in der Pressemitteilung. Es bestand die Befürchtung, dass sich die Situation weiter zuspitzt und zur nächsten Saison gar keine spielfähige Mannschaft mehr gestellt werden könne, schreibt der Vorstand um Jens Brauns, Jan Hertz-Kleptow und Jens Schäfer weiter. Heißt konkret: Der Vorstand hatte Angst, dass den Spielern die sportliche Misere so sehr aufs Gemüt schlägt, dass sie sich in der Winterpause umorientieren und den Verein verlassen werden, wohl wissend, dass der Schritt, eine Mannschaft auf Bezirksliga-Ebene zurückzuziehen, äußerst selten ist. "Wir handeln durchaus überlegt. Wir haben öfter zusammengesessen, uns darüber unterhalten und keine andere Möglichkeit gesehen", erklärte Jan Hertz-Kleptow auf Nachfrage. Bevor mehrere Spieler den Verein frustriert verließen, musste etwas passieren, so der 2. Vorsitzende weiter.

"Der Verein wird seine Kräfte nun bündeln und den Fokus auf den Klassenerhalt der 2. Herrenmannschaft legen. Dies soll dazu beitragen, die Stimmung innerhalb der Mannschaft zu verbessern, sportliche Erfolge zu erzielen und sich nachhaltig zu stabilisieren", schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung dazu.

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„Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten sehr belastend“, sagte Jens Brauns, Vorsitzender des FC Hambergen. „Wir haben uns gemeinsam darauf geeinigt, die 1. Herrenmannschaft abzumelden, um die 2. Mannschaft zu stärken und so die Basis für einen erfolgreichen Neuaufbau in der nächsten Saison zu legen."

Die 1. Herren provoziert ihren Rückzug nun, indem sie nicht mehr zu den Spielen antreten wird. Nach drei Nicht-Antritten wird der FC Hambergen als erster Absteiger feststehen. Eine Abmeldung kam nicht infrage, weil dies nur bei der untersten Mannschaften gehe, sagt Jan Hertz-Kleptow. "Wir wussten im Sommer, dass es für beide Herrenmannschaften eine schwere Saison werden würde. Wir sind es angegangen, haben aber gemerkt, dass wir es nicht schaffen werden und gehen nun diesen Schritt", erklärt Hertz-Kleptow, um anzufügen: "Wir wollen wieder den Spaß reinbringen." Der hatte unter dem sportlichen Misserfolg ziemlich gelitten.

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