Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Warmwasser in Osterholz Landrat kündigt Gespräche an, aber die Duschen bleiben erst mal kalt

Bernd Lütjen kündigt in einer Pressemitteilung Gespräche mit den Vereinen an, will aber grundsätzlich am Abschalten des Warmwassers festhalten. Hier der komplette Wortlaut der Mitteilung.
21.10.2022, 19:30 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von WK

Landkreis Osterholz. Am Freitagvormittag hat sich auch der Landkreis Osterholz zu der Warmwasser-Thematik in den kreis- und gemeindeeigenen Hallen geäußert. Dies ist der Wortlaut der Pressmitteilung, die mit der Überschrift "Verantwortungsvolle Instrumente zur Vermeidung einer Gasmangellage: Sportbetrieb in beheizten Sporthallen weiter möglich – Erfordernis von Warmwasser in kreisgetragenen Sporthallen wird mit Vereinen geklärt" verschickt wurde:

Nachdem sich die kreisgetragenen Schulen aufgrund der aktuellen Energiesituation am Ende der Sommerferien sofort zum Verzicht auf warmes Wasser in den insgesamt vier kreisgetragenen Sporthallen bereit erklärt hatten, fällt dieser Schritt Sportvereinen schwerer. Hinsichtlich der Nutzungsbedingungen der gemeindlichen Sporthallen kann der Landkreis keine Vorgaben machen. Auf der Grundlage von gemeinsamen Abstimmungsgesprächen hat jede Gemeinde für sich eine Entscheidung über umzusetzende Energiesparmaßnahmen getroffen. Zum Hintergrund: Zur Vermeidung einer Gasmangellage 2023/2024 insbesondere im übernächsten Winter sind alle Menschen, Institutionen, Firmen und Behörden aufgerufen, Energiesparbeiträge zu leisten. Von der EU ausgegeben wurde ein Energiesparziel von mindestens 15 Prozent.

Verschiedene Rahmenbedingungen sind dazu schon vom Bundes- und Landesgesetzgeber vorgegeben, so die Absenkung der Raumtemperatur in Büroräumen öffentlicher Gebäude auf 19 Grad. Weitere Maßnahmen obliegen der Verantwortung des jeweiligen Gebäudeeigentümers oder Firmeninhabers. Konkrete Vorgaben zur Nutzung von Sporthallen sind bisher nicht erlassen worden. Der Landkreis möchte auf jeden Fall so lange es geht, seine vier kreisgetragenen Sporthallen weiter den Schulen und dem Vereinssport zur Verfügung stellen. Die Hallen werden daher weiter beheizt und es gibt auch keine zeitlichen Nutzungsverkürzungen.

Lesen Sie auch

Ein großes Energieeinsparpotenzial bietet allerdings das Abschalten der Warmwasserbereitung in den Sporthallen, so dass der Landkreis diese Maßnahme in seinen vier Hallen als gut geeigneten Beitrag zur künftigen Energiesicherung nach Rücksprache mit den Schulen auch sofort zum 1. September umgesetzt hat. Bis zu 20 Prozent des Energiebedarfs der Sporthallen könnten so eingespart werden. Es ist auch nicht zu befürchten, dass ein vergleichbarer Mehrverbrauch dann durch privates Duschen anfällt – denn systembedingt sind häusliche Duschen viel effizienter zu betreiben als öffentliche Duschanlagen.

Der Landkreis ist davon ausgegangen, dass, wenn Schülerinnen und Schüler auf warmes Wasser zum Duschen verzichten, dies auch den sporttreibenden Vereinen möglich sein sollte. Ausnahmen beispielsweise bei überregionalen Sportereignissen sollten im Einzelfall abgesprochen werden können. Nunmehr haben Vereine nochmals auf die aus ihrer Sicht unbedingt notwendige Möglichkeit des Duschens mit warmem Wasser in den Sporthallen hingewiesen. Sie beklagen Vereinsaustritte und eine mangelnde Wertschätzung des Sports und des Ehrensamtes allgemein durch das Abschalten des warmen Wassers.

Lesen Sie auch

Dem tritt Landrat Bernd Lütjen entschieden entgegen: „Jeder weiß, dass der Landkreis und auch ich persönlich dem Sport sehr verbunden bin. Allerdings müssen wir uns alle der derzeitigen Energiekrise stellen, und das betrifft uns alle in allen Lebensbereichen: Jung und Alt, Vereine und Firmen; Freizeit und Sport. Niemand ist ausgenommen und sollte einen Beitrag zur Energiesicherung leisten. Allerdings haben wir bereits angekündigt, mit den unsere kreisgetragenen Sporthallen nutzenden Vereinen nochmal ins Gespräch zu gehen und die tatsächlichen Notwendigkeiten für warme Duschen zu klären. Zudem wollen wir gemeinsam schauen, wann wie viele Sportler in welcher Halle tatsächlich duschen, um bedarfsgerechte Lösungen zu finden. Energetisch keinen Sinn würde es allerdings machen, für jede Abendnutzung das Wasser aufzuheizen. Dies wäre auch gegenüber den Schülerinnen und Schülern nicht vertretbar, die nach ihrer Hallennutzung auf warmes Wasser verzichten.“ Insgesamt elf Sportvereine nutzen in den Nachmittags- und Abendstunden die vier Sporthallen des Landkreises in Osterholz-Scharmbeck, Grasberg und Lilienthal.

„Ich hoffe“, so Bernd Lütjen weiter, „dass wir auf diese Weise einen Weg zueinander finden und den Sport mit den unausweichlichen Energiesparzielen verknüpfen können. Am warmen Wasser lasse ich jedenfalls den Grad meiner Wertschätzung für den Sport nicht messen.“

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)