Nach unserem Bericht vom Dienstag zum ruhenden Feuerwehrhaus-Neubau in Scharmbeckstotel hat sich der ehemalige stellvertretende Obermeister der Dachdecker-Innung Osterholz bei der Redaktion gemeldet. Marcel Wietis betont, dass bei der Lektüre der Eindruck entstehen könne, Handwerksfirmen würden sich auf Kosten der Kunden derzeit die Taschen vollstopfen. "Das stimmt nicht", sagt der Geschäftsführer eines Osterholzer Dachdeckerbetriebs. Auch könne er kein volles Lager vorweisen, das mit viel zu teuer eingekauftem Material gefüllt sei. "Wir wollen uns den Schwarzen Peter nicht zuschieben lassen", sagt Wietis in Bezug auf die allgemeine Kostenentwicklung auf dem Bau.
Richtig sei, dass die Materialpreise im Handel derzeit wieder nachgäben. Dieser Preisnachlass sei aber nicht so groß, als dass sich bei einem Gerätehaus-Neubau zig Zehntausende Euro einsparen ließen. Und natürlich gehe es immer auch um die Ausstattung des Gebäudes. Ein Mercedes sei eben nicht zum Preis eines Käfers zu bekommen, macht der Handwerksmeister klar.
In Bezug auf das Bauvorhaben in Scharmbeckstotel ist Wietis der Meinung, dass sich die Stadt bei den Kosten schlicht verkalkuliert habe. Auch das Zurückziehen einer Ausschreibung sei ein eher unübliches Vorgehen für einen bauwilligen Auftraggeber, sagt Wietis und stellt klar: "Das Handwerk bereichert sich nicht auf Kosten der Kunden."