Pennigbüttel. Seit mittlerweile sieben Spielen wartet der SV Komet Pennigbüttel in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3 nun schon auf einen Sieg – und fast genauso lange tauchte der Name Malte Jaskosch im Zusammenhang mit den Lila-Weißen nicht mehr auf. Der Trainer der "Kometen" hatte Anfang Oktober eine komplizierte Augen-Operation, deren Nachwirkungen ihn zu einer langen Pause zwingen.
Auch jetzt, fast sieben Wochen später, kann Jaskosch noch immer nicht wieder bei der Mannschaft sein. Dabei könnte sein Team dringend Unterstützung von ihrem Cheftrainer gebrauchen. Das bislang letzte Spiel, bei dem der Pennigbütteler Coach an der Seitenlinie stand, gewannen die "Kometen" mit 4:2 gegen SV Anderlingen. Mit starken 15 Punkten aus den ersten sieben Saisonspielen standen die Lila-Weißen damals auf dem siebten Platz – nur vier Zähler hinter dem Tabellenzweiten und das Ganze sogar noch bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz vor ihnen. Es sah zu diesem Zeitpunkt ganz danach aus, als ob die Pennigbütteler zu einer echten Positiv-Überraschung der Saison werden könnten.
Doch seit besagtem Anderlingen-Heimspiel läuft beim Jaskosch-Team nicht mehr viel zusammen. Zwei Unentschieden und fünf Niederlagen haben sich mittlerweile angesammelt, die "Kometen" haben ihre komfortable Tabellenposition längst eingebüßt und stehen vor dem Auswärtsspiel bei Tabellennachbar SV Vorwärts Hülsen nur noch einen Zähler vor einem Abstiegsplatz. "Es wissen alle, worum es geht", sagt Co-Trainer René Thiel, der den fehlenden Chefcoach seit vielen Wochen im Training vertritt und weiß, dass der Jaskosch-Ausfall nur ein Teilaspekt des Ganzen ist: "Wir haben in den vergangenen Wochen nicht einmal mit derselben Aufstellung spielen können."
Thiel immer noch unverzichtbar
In der Tat ziehen sich krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle durch die vergangenen Wochen. Alleine drei Spieler fallen derzeit mit Long-Covid aus, andere zogen sich zum Teil schwerere Verletzungen zu. So kam es, dass die Lila-Weißen sogar Sönke Ahlers und Magnus Siewert reaktivierten. "Ich weiß nicht, auf wie vielen Positionen Rafael Monsees diese Saison schon gespielt hat", gibt Thiel ein anschauliches Beispiel für die großen Unwägbarkeiten in der Aufstellung. In der Tat ist Allrounder Monsees derzeit überall gefragt – und es sagt durchaus etwas aus, wenn Monsees dabei mit fünf Treffern sogar zweitbester Torschütze des Teams ist. Übrigens gemeinsam mit dem 45 Jahre alten Oldie René Thiel, der immer noch viel öfter spielt, beziehungsweise spielen muss, als es ihm eigentlich lieb ist. Gerade in den vergangenen Wochen gestaltete sich diese Doppelbelastung als spielender Co-Trainer als sehr herausfordernd.
Bester Torschütze ist mit neun Treffern übrigens Joshua Zurek – ein zentraler Mittelfeldspieler. Die beiden etatmäßigen Stürmer Tim Weinmann und Konstantinos Katsanos kommen bei jeweils zwölf Einsätzen auf lediglich drei Treffer. Für Kapitän Eike Pupat ist derzeit aber vor allem die Schwäche bei gegnerischen Standards ein kaum zu erklärendes Phänomen, er sagt aber auch: "Die Stimmung ist gut, die Jungs sind beim Training und ziehen alle mit. Aber am Ende müssen wir jetzt auch mal wieder einen Sieg holen." Pupat weiß, dass die traditionell große Harmonie im Team der Lila-Hemden auch Gefahren bergen kann: "Wenn wir uns in so einer Situation alle nur anlächeln, dann kommen wir nicht weiter."
Dass es trotz 3:1-Führung im Heimspiel gegen Schlusslicht Riede am Ende nur zu einem 3:3 reichte, ärgert Pupat auch Tage danach noch. Ob es mit Trainer Malte Jaskosch an der Seitenlinie anders gelaufen wäre, ist rein hypothetisch. Fakt ist, dass die "Kometen" auch in Hülsen und danach im Stadtderby gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck noch auf ihren Trainer verzichten müssen. "Ich hoffe, die letzten beiden Spiele im Dezember wieder dabei sein zu können", sagt Malte Jaskosch, für den die vergangenen Wochen verständlicherweise doppelt schwer waren. "Aber ich musste und muss mich da momentan wirklich zurückhalten."
Auch die Aufstellung und Trainingsplanung habe er komplett seinen Co-Trainern René Thiel, Jan Kleen und Torwarttrainer Filip Rucki überlassen. "Ich vertraue den Jungs da total. Es wäre auch nicht fair, ihnen da reinzureden", sagt Jaskosch, wohl wissend, dass die Situation derzeit für alle ziemlich herausfordernd ist. Mannschaftsführer Eike Pupat will sich dieser Herausforderung jedenfalls stellen – und freut sich bereits auf die anstehenden Aufgaben: "Was gibt es Schöneres, als in so einer Situation bei 2 Grad und Regen nach Hülsen zu fahren und sich dort gemeinsam endlich wieder einen Sieg zu erkämpfen?"