Osterholz-Scharmbeck. Es hatte niemand ernsthaft bezweifelt, dass sich die Volleyballer des VSK Osterholz-Scharmbeck noch die Butter vom Brot nehmen lassen würden. Der finale Schritt zum Meistertitel in der Landesliga war in gewisser Weise obligatorisch. Zu dominant war die Rolle der Kreisstädter in dieser Saison. Und so kam es denn auch: Mit zwei klaren 3:0-Siegen gegen den BC Cuxhaven II und den SV Grün-Weiß Beckedorf untermauerten die VSK-Routiniers einmal mehr ihre Vormachtstellung. Nach der beantworteten Titelfrage beschäftigt die Mannschaft nun eine weitere Frage: Aufstieg, ja oder nein?
VSK Osterholz-Scharmbeck - BC Cuxhaven II 3:0 (25:13, 25:13, 25:19): Stefan Büttelmann hat die Frage für sich bereits beantwortet. "Ich will aufsteigen", sagt der VSK-Akteur. Er ist nicht der einzige im VSK-Lager mit dieser Ansicht, allerdings spricht er auch von einem geteilten Lager. Das Argument für einen Aufstieg schlechthin liegt für ihn auf der Hand: das sportliche Niveau. Die Kreisstädter schienen in dieser Spielzeit mehr unter- als gefordert zu sein, was sich auch in den finalen Spielen bestätigte. Die Kreisstädter waren nicht einmal in Bestbesetzung angetreten und leisteten sich den Luxus, munter durchzuwechseln, ohne dass es ihnen geschadet hätte. "Wir konnten gar nicht verlieren", meinte Stefan Büttelmann. Die Gegenwehr der Cuxhavener konnte man als solche kaum bezeichnen. Und so heimsten die VSK-Schützlinge auf ziemlich identische Weise Punkt für Punkt ein: Aufschlag VSK, Angriff Cuxhaven, Block vom VSK – Punkt VSK. Nachdem die Kreisstädter die ersten beiden Durchgänge jeweils "zu 13" gewonnen hatten, schlichen sich einzig im letzten Satz einige Unkonzentriertheiten ein, die zu 19 Gegenzählern führten. Immerhin. In ernsthafte Gefahr geriet der Sieg des VSK aber nie. "Richtige Ballwechsel konnte man an einer Hand abzählen", erzählte Büttelmann.
VSK Osterholz-Scharmbeck - SV Grün-Weiß Beckedorf 3:0 (25:13, 25:18, 25:21): Das galt auch für die zweite Begegnung. Wie bereits zuvor machte der VSK den ersten Satzgewinn im Schnellverfahren klar, ehe die Beckedorfer zu mehr Punkten kamen. Im sicheren Gefühl des Sieges gingen die Hausherren nicht mehr mit dem letzten Ehrgeiz in die Ballwechsel. Letztlich brauchten die Kreisstädter zehn Minuten länger, um den Sieg festzuzurren. Zuvor hatten sie nur eine Stunde gebraucht. Nicht gerade viel für Volleyball-Verhältnisse.
Umso schneller konnten die VSK-Volleyballer ihre Meisterschaft beim Griechen ausgelassen feiern. Wobei es bei ihnen eigentlich Usus ist, nach den Spielen noch einmal irgendwo zusammenzusitzen. Die Meisterschaft war als nicht der zwingend ausschlaggebene Grund gewesen. Auch die Frage "Aufstieg, ja oder nein" war an diesem Abend kaum ein Thema gewesen. Die Volleyballer haben ja auch noch etwas Zeit. Wenn die Mannschaft nicht aufsteigen möchte, muss sie dies dem Verband bis Anfang Mai mitteilen. Die Entscheidung ist also vorerst vertagt. "Wir haben donnerstags ja unser Training, da werden wir bestimmt noch drüber sprechen", sieht Büttelmann keine Eile. Gleichwohl sagt er: "Für mich wäre ein weiteres Jahr in der Landesliga verschenkte Zeit, und ich meine, dass es eine leichte Tendenz Richtung Aufstieg gibt, auch wenn manche Spieler meinen, der Aufwand in der Verbandsliga wäre wegen der längeren Fahrten zu groß."
VSK Osterholz-Scharmbeck: Gensigk, Herrmann, Borsing, B. Büttelmann, S. Büttelmann, Heitmann, Ahlers, Tietjen, Bossecker