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Hoffnung auf Bundesförderung Wasserstoff-Tankstelle in Heilshorn geplant

Falls der Bund das Projekt "Clean Cargo Connect" fördert, entsteht in Heilshorn eine von sechs Tankstellen für grünen Wasserstoff. Die Beteiligten rechnen sich gute Chancen aus und erwarten die Zusage im April.
16.04.2023, 05:00 Uhr
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Wasserstoff-Tankstelle in Heilshorn geplant
Von Bernhard Komesker

Landkreis Osterholz. Der Heilshorner Gewerbepark A 27 soll Standort einer Tankstelle für grünen Wasserstoff werden. Das Projekt gehört zu einem umfangreicheren Förderantrag, zu dem in der zweiten Monatshälfte der Bescheid aus dem Bundesverkehrsministerium erwartet wird. Nach Angaben der Innovationsagentur Nordostniedersachsen soll damit ein Beitrag dazu geleistet werden, den Güterverkehr auf den Straßen im Hinterland des Hamburger Hafens auf Wasserstoff umzustellen. Mit dem Antrag "Clean Cargo Connect" habe man gute Karten im Rennen um die Bundesmillionen, teilt ein Sprecher des Agenturnetzwerks mit. Insgesamt wolle man mit der Bremerhavener Green Fuels GmbH sechs öffentlich zugängliche Tankstellen für Lkw, Busse und Pkw bauen lassen. 

Das Konzept wurde von den Niedersachsen zusammen der Cluster-Agentur "Erneuerbare Energien Hamburg GmbH" ersonnen. Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Luneort sowie am geplanten Elektrolyse-Standort Fredenbeck (Kreis Stade) soll demnach – mithilfe von Wind- und Solarstrom aus den Anlagen der Umgebung – grüner Wasserstoff für das Tankstellen-Sextett produziert werden. Der Bund will den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in mindestens drei Regionen mit jeweils bis zu 15 Millionen Euro fördern; die erste Hürde haben die Beteiligten mit der Anerkennung als "Hy-Performer-I"-Region bereits vor drei Jahren genommen.

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Als potenzielle Nutzer in Heilshorn kommen Güterverkehrsbetriebe der Region sowie die Osterholzer Stadtwerke und der Müllfahrzeugbauer Faun in Betracht. Das teilt ein Sprecher des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen (H2-NON) mit, in dem die Verantwortlichen mit über 100 weiteren Partnern zwischen Elbe und Weser zusammenarbeiten. Mittelfristig will Green-Fuels-Geschäftsführer Andreas Wellbrock es nicht bei den sechs Tankstandorten von "Clean Cargo Connect" belassen. Auch soll es beileibe nicht das einzige Projekt des Wasserstoffnetzwerks bleiben, das sich nun der Umsetzung nähert. Wichtig sei es vor allem, dass die Wertschöpfung in der Region bleibe, findet Wellbrock und rechnet vor, dass ein Pkw mit einem Kilogramm Wasserstoff rund 100 Kilometer weit fahren könne. Er kalkuliere in Heilshorn mit der Bereitstellung von täglich mindestens 1200 Kilogramm.

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Ein Großkunde könnte perspektivisch dabei auch die Abfall-Service Osterholz GmbH sein. Die Aso und ihre Partner der Kommunalen Entsorgungsanstalt (Kenn) haben den Standort der geplanten Bioabfallvergärungsanlage zwar von Heilshorn nach Pennigbüttel verlegen müssen; statt das Biogas auch für die Wasserstoff-Elektrolyse zu nutzen, wird es zumindest vorläufig dort ins Gasnetz eingespeist. Es bleibt aber dabei, dass die Flotte der Entsorgungsfahrzeuge schrittweise auf klimaneutrale Antriebe umgestellt werden soll. Im Mai erwartet Aso-Geschäftsführer Christof von Schroetter endlich auch die Auslieferung des ersten Faun-Lkw mit Wasserstoff-Antrieb. Die Auslieferung des aus Bundesmitteln geförderten Müllsammelfahrzeugs hatte sich zuletzt mehrfach verzögert.

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Die geplante Heilshorner Wasserstoff-Tankstelle könnte künftig auch Bio-LNG-Zapfpunkte sowie Elektroladesäulen bieten. Osterholz-Scharmbecks Bürgermeister Torsten Rohde spricht bereits von einem wichtigen Beitrag zur angestrebten Energiewende sowie einer Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette. Unterdessen hebt Landrat Bernd Lütjen, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Innovationsagentur, den kreisübergreifenden Ansatz des Projekts hervor: „Andere reden über interkommunale Zusammenarbeit – wir leben sie seit Jahrzehnten”, so Lütjen.

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