Landkreise Osterholz/Cuxhaven. Die Osterholzer Kreisverwaltung weist auf einen Informationstermin der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer zum Schutz von Weidetieren vor dem Wolf hin. Dieser sogenannte Herdenschutztag richtet sich an alle Halter von Weidetieren im Kreisgebiet. Er findet statt am Freitag, 29. Juli, von 14 bis 16 Uhr auf dem Betrieb Bleis, Alter Kirchweg 9 in Axstedt. Vorgestellt werden "Praxisbeispiele für wolfsabweisenden Herdenschutz" nach der niedersächsischen "Richtlinie Wolf".
Kammer- und Behördenvertreter sowie Fachfirmen, das Kreislandvolk und die für den Landkreis zuständigen Wolfsberater stehen Rede und Antwort. Die Themenpalette reicht von der Landesförderung über das Aufstellen und die Wartung mobiler und ortsfester Zäunungen bis hin zu sogenannten Freischneidetechniken. Erläutert wird außerdem das Verfahren der sogenannten Rissaufnahme bei Nutztieren.
Fragen zum Termin in Axstedt beantwortet Herdenschutzberater Michael Sluiter, Telefon 0441/80 16 31. Er ist für Halter aus dem Landkreis Cuxhaven mit dem gesamten Informationsprogramm am 29. Juli bereits ab 10 Uhr zunächst in Debstedt aktiv, und zwar auf einer Fläche des Betriebs Winkler an der Straße Pistelberg. Auslöser des zweigeteilten Info-Tags sind die aktuellen Rissgeschehnisse in den Kreisen Cuxhaven und Osterholz, so die Kammer. Es gehe darum, Schafe, Ziegen, Rinder oder Pferde vor möglichen Angriffen zu schützen. Winkler und Bleis verfügen bereits über wolfsabweisende Zäune und können aus ihren Erfahrungen berichten.
15 Kamerun-Schafe getötet
Unterdessen sind in dieser Woche zwei weitere vermeintliche Wolfsangriffe in der Gemeinde Hagen zu den bereits bekannten Fällen hinzugekommen. Nachdem am Sonntagmorgen in Wersabe ein Schaf direkt auf dem Hof eines landwirtschaftlichen Betriebes am Orteingang getötet und auf einer nahegelegen Wiese größtenteils verzehrt wurde, ist es am Dienstagabend erneut zu einem, dem Wolf zugerechneten, Überfall auf Weideschafe gekommen. In Hagen-Aue sind 13 Kamerun-Schafe durch Kehlbisse getötet worden, zwei weitere mussten wegen der schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Vier Tiere konnten nach Behandlung eines Tierarztes gerettet werden.
Der Hagener Hegering organisierte daraufhin eine Suche nach den restlichen Tieren der Herde, die geflüchtet waren und auf einer nahe gelegenen Weide verstört gefunden wurden. Wegen des Verdachts auf einen Wolfsangriff ist in beiden Fällen die Landwirtschaftskammer zur Entnahme einer DNA-Probe eingeschaltet worden.