Hinterm Ortsausgang in Richtung Westertimke, rechts von der Landesstraße, könnte Tarmstedts erstes und vielleicht einziges großflächiges Solarkraftwerk entstehen. Auf einer Fläche von 13,7 Hektar sollen dort Module mit einer Leistung von 14 Megawatt installiert werden, die im Jahr 12 bis 14 Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugen – was dem Durchschnittsverbrauch von rund 4000 Haushalten entspricht. Mit acht Ja-Stimmen bei drei Mal Nein und einer Enthaltung hat der Gemeinderat jetzt grünes Licht für dieses Vorhaben des Projektentwicklers UKA gegeben.
Die bislang intensiv mit Maisanbau genutzte Fläche werde ökologisch zu "extensivem Grünland" aufgewertet, versprach UKA-Projektentwickler Torsten Roth. Dünger und Pestizide würden künftig überflüssig. Die Fläche werde von einer Hecke eingerahmt, zudem seien Blühstreifen und Wildbienenkästen geplant. Der Zaun werde so beschaffen sein, dass kleine Wildtiere wie Hasen und Füchse ihn passieren könnten. Eingespeist werde der Strom in vier Kilometern Entfernung am Weidedamm, ein eigenes Umspannwerk sei nicht erforderlich.
42.000 Euro jährlich für Tarmstedt
Auf großes Interesse im Gemeinderat stieß auch der finanzielle Aspekt des Projekts. Denn pro eingespeister Kilowattstunde Strom bekomme die Gemeinde Tarmstedt vom Betreiber der Anlage eine Akzeptanzabgabe in Höhe von 0,3 Cent. Das summiere sich auf rund 42.000 Euro jährlich, sagt Roth, und sei für 20 Jahre garantiert. Das Geld dürfe die Gemeinde für "akzeptanzverbessernde Maßnahmen" verwenden. Auch andere Modelle der Beteiligung seien möglich, sagte Roth. Beispielsweise könnte auch ein Drittel der Akzeptanzabgabe direkt an die Tarmstedter Haushalte ausgezahlt werden. Die Rede war von einem Betrag von etwa 50 Euro im Jahr, der ebenfalls 20 Jahre lang gezahlt würde. Welches Modell letztlich zum Tragen kommt, werde erst nach Inbetriebnahme des Solarparks in einem Vertrag geregelt. Laut UKA-Mann Roth könnte der erste Strom 2027 ins Netz gehen, wenn denn alles wie geplant laufe.