Gegen die geplante Ansiedlung der Firma Amazon im Gewerbegebiet Uesener Feld und die damit einhergehende zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkw und Mitarbeiter-Autos hat es aus den Reihen der Bürger bereits vereinzelte Kritik – etwa in Bürgersprechstunden oder in Leserbriefen – gegeben. Nun haben sich weitere Achimer gegen den Bebauungsplan Nr. 65 gewendet, der die Verkehrsentwicklung Achim-Ost betrachtet, die Auswirkungen einer Amazon-Ansiedlung auf die Ueser Kreuzung aber außer Acht lässt.
Jens Meyer etwa wohnt im „Dunstkreis der Kreuzung“ und erklärt dazu, dass er diese oft schon heute, wenn überhaupt möglich, großräumig umfahren müsse. Immer denn, wenn eine Verkehrsbehinderung auf der Autobahn vorliegt oder zu Zeiten, in denen die Ueser Brücke teilgesperrt ist, „was in den letzten Jahren regelmäßig für mehrere Monate vorkam“ sowie zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs, „morgens auswärts und abends einwärts“. Zum Teil werde allerdings auch das Umfahren schwierig, da kleinere Wohnstraßen wie die Eichenstraße als Schleichweg genutzt würden. Meyer befürchtet, dass es insbesondere während der Bauzeit „zu einem Erliegen des gesamten Achimer Stadtverkehrs“ kommen werde und Amazon Regressansprüche gegenüber der Stadt Achim geltend machen könnte.
Anwohner werden Auswirkungen zu spüren bekommen
Meyer glaubt, dass die Anwohner der Obernstraße in Uesen auf jeden Fall die Auswirkungen zu spüren bekommen werden. Zu denen zählen Hans-Jürgen Behnke und Egbert Stürze, die sich mit einem Schreiben wie Meyer an die Stadtverwaltung, aber auch an den Stadtrat gewandt hatten. Sie drücken darin ihren Protest gegen den Planentwurf aus und monieren, dass die Auswirkungen auf die Kreuzung in Uesen nicht in den Plänen auftauchen.
„Bei der Abwägung von Bebauungsplänen sind die Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind, zu ermitteln und zu bewerten“, schreiben sie. Die Anwohner der Obernstraße in dem Bereich seien insbesondere in den jüngsten Jahren einem zunehmenden Verkehr ausgesetzt – „mit allen negativen Begleiterscheinungen“. Die beiden Anwohner kritisieren wie Meyer die Situation, wenn es zu Staus auf den Autobahnen 1 und 27 kommt, die sich ihrer Meinung nach noch verschlimmern würde. Auch, dass ein Lärmgutachten noch nicht vorliegt, prangern die beiden Achimer an.
Wie der Erste Stadtrat Bernd Kettenburg zu der Thematik öffentlich erklärt hatte, soll es nach dem nun eingetretenen Ende der Einspruchsfrist für Bürger ein Gutachten über die Auswirkungen einer Amazon-Ansiedlung auf die Ueser Kreuzung geben.