Im Bereich Oyten-Süd besteht der dringende Bedarf eines Treffpunkts. Davon zumindest ist man bei der SPD überzeugt. Deshalb hat die Gemeinderatsfraktion die Schaffung eines multifunktionalen Bürgerraums in Oyten-Süd beantragt – einer "Berghütte 2.0". "Es besteht bei den Bürgern und Bürgerinnen, insbesondere nach der Corona-Pandemie, der Wunsch nach Ortsteiltreffpunkten, um zusammenzukommen und die Identifikation mit ,meinem' Ortsteil zu stärken", heißt es in dem Antrag, der in diesem August gestellt und kürzlich auch bereits politisch vorberaten wurde.
Was einen möglichen Standort für diesen Treffpunkt in Oyten-Süd angeht, so haben die Sozialdemokraten auch schon eine genaue Vorstellung. So sollte dieser in den Räumen des ehemaligen Drogeriemarktes an der Bergstraße 58 entstehen. Bereits seit geraumer Zeit steht diese Fläche leer, inzwischen wird die Immobilie auch komplett zur Vermietung angeboten. "Wir sollten jetzt schnell dieses kleine Zeitfenster nutzen und versuchen, in dieser zentralen Lage, im bevölkerungsreichsten Ortsteil Oytens, einen multifunktionalen
Treffpunkt zu schaffen", findet die SPD.
Gemeinde analysiert Bedarf
Ganz so schnell wird dieser Wunsch jedoch nicht umgesetzt werden können. Aber immerhin hat die Politik im Fachausschuss vor einigen Wochen mehrheitlich dafür gestimmt, die Verwaltung zu beauftragen, den Bedarf für eine Begegnungsstätte und Beratungsangebote im Ortsteil Oyten-Süd zu ermitteln. Damit hat man im Rathaus auch schon langsam begonnen, wie Bürgermeisterin Sandra Röse erklärt. "Wir haben den Gesprächsfaden aufgenommen", spricht sie von ersten Gesprächen mit potenziellen Vermietern – auch von der Immobilie an der Bergstraße 58. Über allem aber stehe zunächst einmal die Überlegung, welches Angebot in Oyten-Süd überhaupt konkret benötigt werde. Schließlich solle dieses laut Röse "so zielgerichtet wie möglich sein".
Für welche Altersgruppe besteht der Bedarf? Welche Hilfsangebote machen Sinn? Welche Räumlichkeiten werden benötigt? Nur einige der Fragen, die es zu beantworten gilt, bevor es wirklich konkret wird. Röse räumt jedoch auch ein, dass es gar nicht so einfach ist, solche Bedarfe zu analysieren. Unter Mithilfe beispielsweise der Sozialarbeiter aus dem Freiraum, dem DRK, das in Oyten-Süd regelmäßig mit einem Spielemobil vor Ort ist, oder der Ortsvorsteherin soll dies aber gelingen. In einem nächsten Schritt müsse dann ein Konzept erarbeitet werden.
Zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten
Bei der SPD werden in jedem Fall zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten gesehen, die die Einrichtung eines solchen Bürgerraums rechtfertigen würden. "So könnten dort neben Bürgerversammlungen, die unterschiedlichsten Aktivitäten angeboten werden, wie zum Beispiel: VHS Kurse, Fitness- und Gymnastikkurse, Seniorencafé, Jugendgruppen, Handarbeits- oder Bastelgruppen, Lesungen, Spieleabende, kommunales Kino, diverse Informationsveranstaltungen, Senioren-, Behinderten-, Rentenberatung, etc", zählt die Oytener SPD in dem Antrag auf. Weiterhin können sich die Sozialdemokraten für die Attraktivierung des Ortsteils vorstellen, die ehemalige Fläche der Bäckerei im gleichen Gebäude als genossenschaftlichen Bürgerkiosk an den Bürgerraum anzugliedern.
Auch zur Finanzierung des Vorhabens hat sich die SPD bereits Gedanken gemacht. So stehe die eingesparte Miete der „Berghütte“ zur Verfügung, dazu sollte die Gemeinde versuchen, Fördermittel zu generieren. "Aber auch ein Sponsoring örtlicher Banken oder anderer Firmen ist vorstellbar", heißt es von der SPD. Die Ratsfraktion hat sich also schon einige Gedanken gemacht, nun muss aber erst einmal abgewartet werden, wie die Umsetzbarkeit von der Verwaltung eingeschätzt wird.