"Immer nur gegen den Abstieg spielen, das kann auf Dauer nicht unser Anspruch sein." Drei Jahre in Folge war Sascha Kunze mit den Handballern der HSG Verden-Aller in der Landesliga als graue Maus unterwegs. Ein ernsthafter Abstiegskandidat waren die Domstädter dabei nie. Acht, neun, neun – so lasen sich die Platzierungen vor der coronabedingten Zwangspause in Zahlen. Mit einer A-Jugend in der Bundesliga als Unterbau und einem nahezu unveränderten und über Jahre eingespielten Kader darf es nun gerne etwas weiter noch oben gehen in der Tabelle, sagt Kunze, der in der Kreisstadt neben den Männern auch die A-Junioren trainiert. Der Aufstieg sei in dieser Spielzeit aber (noch) kein Thema, versichert der 36-jährige Oytener. Eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte sollte es am Ende der Saison aber schon sein. Als Top-Favoriten hat Sascha Kunze die SG Bremen-Ost ausgemacht. Auch dem Kreisrivalen SG Achim/Baden II traut er einiges zu.
Personell hat sich bei der HSG Verden-Aller im vergangenen Jahr wenig getan. Ein neues Gesicht gibt es aber doch: Tom Witte bildet in der neuen Spielzeit mit Tim Gronowski das Torhüter-Duo. Witte stand zuletzt in Bremen beim Ligarivalen TS Woltmershausen zwischen den Pfosten und kennt sich in der Landesliga somit bestens aus. Mit Mirko Thalmann (beruflich in München) und Lutz Evers (als selbstständiger Landschaftsgärtner stark eingespannt) hat Sascha Kunze für Notfälle zwei erfahrene Keeper im Stand-by-Modus in der Hinterhand. Vor ihrer Punktspiel-Premiere im Verdener Trikot stehen neben Keeper Witte auch Thorsten Ornik, Jesper Ahrens und Rico Rosemeyer. Das Trio hatte vor der Spielzeit 2020/21 den Weg zum Team aus der Kreisstadt gefunden. Zu einem Pflichtspieleinsatz ist es dann nicht mehr gekommen.
Heimspiel zum Auftakt
Insgesamt 16 Akteure umfasst das Aufgebot, mit dem die HSG Verden-Aller am kommenden Sonntag, 19. September, mit einem Heimspiel gegen die SG Bremen-Ost in die Saison startet. Nach der Verschmelzung mit dem TuS Vahr hat der Auftaktgegner aus dem Osten der Hansestadt seinen alten Namen wieder angenommen. In der Spielzeit 2019/2020 war das Team von Trainer Thomas Panitz noch als SG Arbergen-Mahndorf unterwegs. "Man hat kaum etwas gehört", sind die Gegner in der Landesliga für Sascha Kunze nur schwer einzuschätzen. Neu in der Liga sind der TuS Zeven und der SV Beckdorf II.
In die erste Partie wird die HSG Verden-Aller nahezu ohne Wettkampfpraxis gehen. "Wir haben an einem Turnier in Bruchhausen-Vilsen teilgenommen und dort gegen die SG Achim/Baden II, den TSV Daverden, die HSG Lilienthal/Grasberg und die HSG Bruchhausen-Vilsen gespielt. Weitere Testspiele sind aus unterschiedlichen Gründen ausgefallen", berichtet Sascha Kunze. Den Leistungsstand seiner Sieben kann der Übungsleiter somit nur schwer einschätzen. Dennoch fiebere man dem Start entgegen. "Alle freuen sich, dass es endlich wieder losgeht."
Druck würde man durch den Aufstieg der A-Jugend in die Bundesliga beim Klub von der Aller keinen verspüren, sagt Sascha Kunze. "Unsere Youngster gehören überwiegend dem jüngeren Jahrgang an. Die sollen sich auf die Bundesliga konzentrieren. In der nächsten Saison schauen wir dann mal, wie es vielleicht auch schon bei den Männern weitergehen könnte." Dass im Saisonverlauf dann doch einmal ein Jungspund aus der Talentschmiede in der Landesliga aufläuft, will Sascha Kunze aber nicht ganz ausschließen. "Geplant ist das aber nicht", betont der Coach mit dem Basecap.