Am kommenden Donnerstag wird der Verdener Karateka Stanislav Littich in Rostock operiert, ab Dienstag wird er sich in der Küstenstadt aufhalten. Die Operation findet also erst einige Wochen nach seiner schweren Verletzung statt. Denn es wurde gewartet, bis sich das Innenband stabilisiert hat, erklärt seine Trainerin Ulrike Maaß. Zur Erinnerung: Ende Oktober zog sich der talentierte Sportler im Finale der deutschen Meisterschaft, U 21 in der Klasse bis 84 Kilogramm, einen Innenbandabriss und einen Kreuzbandriss zu. Ob auch der Meniskus Schäden davon getragen hat, wird sich erst bei der OP zeigen. Für den 20-Jährigen war durch die Hiobsbotschaft der Traum von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Dubai geplatzt: Das Großereignis stieg vom 16. bis 21. November ohne den Verdener.
Trainerin und Verband unterstützen Littich
Die ersten Tage nach der Diagnose habe ihr Schützling natürlich gelitten, berichtet Maaß: „Weil er noch nie verletzt war, war das für ihn gruselig. Es war für ihn unbegreiflich – gerade zu diesem Zeitpunkt.“ Inzwischen sei er nicht mehr so geknickt: „Stanislav ist mental stark, das ist sein Vorteil.“ Körperlich sei Littich auf einem guten Weg: „Er kann schon viel, ich staune.“ Der Karatekämpfer bewältigt mit Orthese ein paar Schritte ohne Gehhilfe und trainiert – einbeinige Liegestützen seien etwa möglich. „Ich habe mir angeguckt, was er so trainiert. Das ist alles super. Ich habe noch ein paar Tipps gegeben, was er noch machen könnte.“ Zudem arbeiten ihm die Physiotherapeuten und Athletiktrainer des Deutschen Karate-Verbandes zu. "Gott sei Dank", meint seine Trainerin.
Nach der Operation wird Littich eine Reha absolvieren. Einen Zeitplan werden er und seine Trainerin nach der Operation nicht verfolgen. Der Karatekämpfer soll nicht unter Druck gesetzt werden. „Es ist egal, ob er im Mai oder erst im Oktober wieder fit ist. Es ist, wie es ist, und lässt sich nicht ändern“, sagt Maaß. Sie ergänzt: „Wer weiß, wozu das alles gut ist. Vielleicht kommt er noch stärker zurück.“