Die Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde 2021 sind Geschichte. Nahezu eine ganze Woche voller Spitzensport mit Spitzenpferden liegt hinter dem Veranstalter pVerd-event GmbH auf dem Turniergelände in Verden. Das Fazit, das Geschäftsführer Wilken Treu zieht, ist überwiegend positiv. „Wir sind sehr dankbar über das ganze gute Feedback. Seit vergangenem Dezember haben wir auf Hochtouren daran gearbeitet, die neue Outdoor-Arena zu gestalten, um die WM in diesem Jahr ausrichten zu können.“
Die große Arena mit der Tribühne als Mittelpunkt der Veranstaltung trug den Namen „Gut Wettlkam-Arena“. Das Gestüt Gut Wettlkam, das Thomas und Lisa Müller in der Schweiz betreiben, war Namensgeber für die Arena. Dies hatte auch einen triftigen Grund: Der dort stationierte Hengst D’Avie wurde zweimal Weltmeister in Verden. Außerdem fungierte das Gestüt als Sponsor der hochkarätigen Veranstaltung.

Die geleistete Arbeit hat sich für Wilken Treu und sein Team gelohnt.
Das für ein internationales Turnier mit solch hochkarätigen Pferd-Reiter-Paaren die Rahmenbedingungen stimmen müssen, war der Gesellschaft von vornherein klar. Der große Vorteil, den das Turniergelände bietet, sind die großen Stalltrakte in denen Hengste, Stuten und Wallache gleichermaßen gut untergebracht werden können. „Wir wollen weg von diesen Stallzelten, in denen es im Sommer teilweise 40 Grad heiß wird. Die Unterbringung und das Wohlbefinden der Pferde ist der wichtigste Punkt bei so einem Turnier – und das ist hier wirklich top“, sagte Andreas Helgstrand, der zahlreiche seiner Pferde in Verden an den Start brachte und selbst im Sattel von Jovian Platz nahm – dem neuen Weltmeister der Siebenjährigen.
Viel los in den Stallgassen
Besonders für Hengste müssen die Stallungen sicher genug sein, erklärt Helgstrand. Durch die zahlreichen Auktionen und Veranstaltungen, die der Hannoveraner Verband am Standort ausrichtet, können die Turnierausrichter von den Gegebenheiten vor Ort profitieren. In den Stalltrakten herrschte an allen Turniertagen geschäftiges Treiben. Die Stallgassen waren nach den verschiedenen Ländern unterteilt, für die die Reiter und Pferde an den Start gingen und so wehten in dem einen Stall niederländische Flaggen gleich neben dänischen. Die Pferde hatten in den hellen Boxen allerdings deutlich mehr Platz als ihre Pfleger auf der Stallgasse, denn die riesigen Sattelschränke, die neben Sätteln und Trensen auch noch etliche Pflegeutensilien, Schabracken, Bandagen und weiteres Equipment bereit hielten, nahmen fast die Hälfte des Platzes ein. Kein Wunder also, dass die großen Lastwagen am Abreisetag teilweise erst nach einer Stunde voll Beladen waren. Wer auf ein internationales Turnier reist, muss eben an alles denken. Das wissen die erfahrenen Pferdepfleger und Begleitpersonen der Reiter ganz genau.
Trotz des positiven Feedbacks von allen Seiten gab es einen Wermutstropfen für die frisch gekürten Weltmeister – die Medaillen fehlten. „Ich bin unheimlich sauer, auch wenn man mir das nicht anmerkt. Natürlich hätten wir den Reitern gerne ihre Medaillen überreicht, sie sind aber bis heute nicht in Verden angekommen. Das macht einen extrem unprofessionellen Eindruck und ich möchte mich bei allen Gewinnern entschuldigen“, sagte Wilken Treu. Die Medaillen waren zum Zeitpunkt der WM noch auf dem Postweg und müssen nun in den nächsten Tagen an die Gewinner weitergeleitet werden.
Pferdefreundliche Bedingungen
Verden wird sich erneut um die Ausrichtung das Turnier, das offiziell den Namenr FEI WBFSH Dressage World Breeding Championships for Young Horses trägt, bewerben. Die Reiterstadt und hat – folgt man den Aussagen von WBFSH-Präsident Jan Pedersen – dank der aktuellen Veranstaltung gute Chancen. Die Abläufe, das Sportareal, die Stallungen und die Böden – dafür stellten sowohl die Aktiven, als auch Pedersen den Verdener Turniermachern ein gutes Zeugnis aus. Die Modernisierung habe dem Gelände sehr gutgetan, generell seien die Verhältnisse überaus pferdefreundlich.
Aktuelle Bewerbungen für zukünftige WM in den drei Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit gebe es nicht. Allerdings bekräftigte Andreas Helgstrand das unverändert hohe Interesse Dänemarks an der Ausrichtung einer Weltmeisterschaft.