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Vielharmonie Kirchlinteln Comeback mit musikalischer Wundertüte

Das Flötenorchester Vielharmonie aus Kirchlinteln gab kürzlich ein Konzert in der Verdener Stadthalle. Das abwechslungsreiche Programm inklusive Filmmusik begeisterte das Publikum.
31.10.2021, 14:36 Uhr
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Von Susanne Ehrlich

"The show must go on" – dieses Motto des Kirchlintler Flötenorchesters Vielharmonie wirkte beim Konzert in der Verdener Stadthalle wie ein befreiter Stoßseufzer. Endlich wieder Musik machen und vor einem begeisterten Publikum stehen, darauf hatten die Musiker und ihre Fans lange warten müssen. Nun konnte das Ensemble mit dem unverwechselbaren Sound gleich zweimal hintereinander sein Talent zeigen. 

Denn mit nur einem Auftritt hätten die Organisatoren und die Musiker gar nicht alle Fans bedienen können, so groß war der Andrang auf die Karten. So legte die Vielharmonie mit der gesamten Flötenpalette und einem Riesenaufgebot an Schlagwerk einen Konzertmarathon hin, bei dem bis zum Schluss mit mehreren Zugaben keinerlei Ermüdungserscheinungen festzustellen waren - nur pure Musizierfreude und allerbeste Stimmung auf und vor der Bühne.

Vielseitiges Programm mit Filmmusik

Durch das vielseitige Programm aus Musical, Bigband-Evergreens, Rock- und Pop-Arrangements und Filmmusik führten Lena Eggers und Katharina Kroll, die mit einer Mischung aus Spaß und vertrautem Talk das Publikum am Gängelband führten. Aus jedem ihrer Worte sprach ihre persönliche Begeisterung für das Orchester und seine Arbeit. "Wir konnten so lange nicht spielen, und alle haben vorher so viel geprobt, nun muss es einfach raus", erklärte Katharina Kroll. Man habe viele Monate lang in Zoom-Sessions neue Stücke einstudiert, dann endlich wieder gemeinsam proben können und seitdem nur noch dem Konzert entgegengefiebert.

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Mit dem Blasorchester-Klassiker "Ross Roy" von Jacob de Haan gab es zum Auftakt unter Leitung von Johanna Meyer eine Premiere für das Orchester. Mit einer breiten Klangpalette der gesamten Flötenfamilie und einem imposanten Percussion-Aufgebot, das hinter den Flöten durch den gesamten Bühnenhintergrund ausgebreitet war, ließen es die Musiker klanglich an nichts fehlen. 

Holger Herrmann, Pfarrer in der Gemeinde St. Nikolai und damit Gastgeber der Präsenzproben im Gemeinde- und Begegnungszentrum am Plattenberg, freute sich sehr, Mitveranstalter dieses Konzerts zu sein. "Lasst uns diesen Abend so richtig feiern", forderte er das Publikum auf und Co-Moderatorin Lena Eggers setzte mit Leidenschaft hinzu: "Auch mir ist in dieser Zeit klar geworden, wie viel mir Live-Musik bedeutet."

Den Song "How far I'll go" aus dem Disney-Film "Vaiana" sang Paula Römer als Gast mit Luisa Win­kel­mann aus dem Orchester. Beide Stimmen ergänzten sich vor dem strahlenden Orchestersound so schön, dass Katharina Kroll sicher für viele sprach, als sie danach erklärte: "Ich habe Gänsehaut." Der Queen-Song "Don't stop me now" bestach mit einem besonders zarten Intro, woraufhin die Musiker dann so richtig loslegten. Mit einer meisterhaft inszenierten lautmalerischen Version des Oldies "Africa" von der Band Toto erlebten die Zuhörer danach einen erst rauschenden, dann prasselnden und sich zuletzt in einem Unwetter entladenden großen Regen nach langer Dürre, womit sich vor allem die Percussion-Gruppe ein riesiges Bravo verdiente. Mit Paula Römer im Duett sang nun Sandra Bysäth, die außerdem noch im folgenden Stück "Dance of the whale" an der Soloflöte brillierte und in mehreren Stücken die musikalische Leitung übernahm.

140. Jubiläum der Vielharmonie

Der Kirchlintler Spielmannszug besteht im Oktober seit genau 140 Jahren; die Jubiläumsfeier musste jedoch ins Jahr 2022 verschoben werden. Zum Trost gab es für die Fans ein Jubiläumsbier in Zusammenarbeit mit der Verdener Braumanufaktur zu kaufen. Der Erlös kommt dem Orchester und seinem Nachwuchs zugute.

In den Stücken "Seven nation army" und "Oye como va", Letzteres als reines Percussion-Stück mit Marimba- und Metallofon-Virtuosität, durfte das Jugendorchester ganz allein sein Können zeigen. Übrigens erlebten einige ganz junge Mitglieder an diesem Tag mit ihrem ersten Auftritt in der Vielharmonie ein aufregendes Debüt. Auch Musik aus der Serie "Game of Thrones" und eine episch arrangierte "Lord of the Rings"-Suite steckten in der Wundertüte der Vielharmonie, die sich in jedem Genre mit bester Sicherheit und überzeugender Klanggestaltung bewegen kann. Erst nach zwei Zugaben endete das Abendkonzert. Und weil, wie die Moderatorinnen zu berichten wussten, bereits am Nachmittag "die Hütte abgerissen wurde", konnte man nach diesem langen Tag über die Energie und Leidenschaft des gesamten Ensembles nicht genug staunen, und stehende Ovationen und Jubel des Publikums wollten kein Ende nehmen.   

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