Neuer Impfstoff ist zu Wochenbeginn im Impfzentrum des Landkreises Verden eingetroffen, wie die Kreisverwaltung am Freitag mitgeteilt hat. Diese zweite tiefgekühlte Lieferung umfasste erneut rund 1100 Impfdosen. Seit Dienstag konnten daher die Impfungen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Beschäftigten in den Pflegeheimen im Landkreis Verden von zwei mobile Impfteams fortgesetzt werden.
Ein Ende der Zwangspause also, wie Dr. Henning Hovorka, Ärztlicher Leiter des Verdener Impfzentrums und zugleich Anästhesist an der Aller-Weser-Klinik in Achim, erklärte. "Wir mussten letzte Woche eine kleine Impfpause einlegen, nachdem die erste Impfcharge zügig in den Heimen verimpft worden war, aber kein weiterer Impfstoff seitens des Landes bereitgestellt werden konnte“, sagte er. Mit der ersten Lieferung wurden Menschen in insgesamt zehn Pflegeeinrichtungen sowie beim Palliativnetzwerk Landkreis Verden geimpft, im Zeitraum von Dienstag bis Donnerstag die Bewohner und Beschäftigten von fünf weiteren Pflegeheimen. „Damit konnten wir bis heute in rund der Hälfte aller Heime die Erstimmunisierung durchführen“, schilderte Hovorka.
Wann sich nun aber die Türen des Impfzentrums öffnen, ist noch nicht abschließend geklärt. Das Land hatte kürzlich angekündigt, sämtliche Impfzentren zum 1. Februar öffnen zu wollen, um dann mit der Impfung der über 80-Jährigen zu beginnen. Vor dem Hintergrund fehlender Impfstofflieferungen habe das Land seine Pläne aber zwischenzeitlich selbst wieder infrage gestellt. „Wir müssen jetzt die Informationen aus Hannover abwarten", hieß es dazu von Landrat Peter Bohlmann. Und: „Sobald wir vom Land einen zugelassenen Impfstoff bekommen, werden wir unser Impfzentrum öffnen – und das hoffentlich schon Anfang Februar. Es ist alles vorbereitet, allein was fehlt, ist der Impfstoff.“
Unterdessen starten Ende Januar auch die Zweitimpfungen in den Heimen. „Dafür hat das Land ausreichend Impfdosen zurückgelegt. Da werden die mobilen Impfteams lückenlos weiterimpfen können“, glaubt Bohlmann. Mit dem baldigen Abschluss der Impfungen von Heimbewohnern und den dortigen Beschäftigten werde man dann „die äußerst Corona-sensiblen und im Falle von Ausbrüchen für das Gesundheitsamt auch äußerst arbeitsintensiven Pflegeeinrichtungen geschützt haben“, sagte er.
Parallel beginnt im Landkreis nun auch die Impfung der priorisierten Gruppen aus dem medizinischen Bereich. Dazu zählt laut Kreisverwaltung das ärztliche und pflegerische Personal, das in Krankenhäusern „in einem sehr hohen Maße den Risiken einer Coronavirus-Infektion ausgesetzt“ sei, beispielsweise auf den Intensivstationen und in den Notaufnahmen, außerdem die Rettungsdienste. Dazu gehörten aber auch Beschäftigte, die in diesen Einrichtungen Menschen behandeln und pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht – etwa in der Onkologie und in Bereichen der Inneren Medizin.
„Wir werden die Impfungen für diese Personengruppen aus beiden Häusern der Aller-Weser-Klinik morgen im Achimer Krankenhaus durchführen“, kündigte Henning Hovorka am Freitag an. Die Impfungen werde das medizinische Personal der Aller-Weser-Klinik selbst durchführen. Verwaltungskräfte aus dem Impfzentrum begleiten den Termin.
Im Verdener Impfzentrum, das im Containerdorf am Kreishaus entstanden ist (wir berichteten), fand nun bereits die Impfung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuzes und des kommunalen Rettungsdienstes des Landkreises statt. Knapp 140 Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter hätten den Termin vor Ort genutzt, wie der Mediziner ausführte. „Auf diese Weise konnten wir gleichzeitig einen Probelauf für das Impfzentrum fahren und schauen, ob sich die Abläufe von der Anmeldung über die Registrierung und das Impfgespräch bis zur eigentlichen Impfung und der Nachbeobachtung zügig und geordnet abspulen lassen“, fügte der Impfzentrumsleiter hinzu. „Im Ergebnis ist das Verdener Impfzentrum technisch und personell gerüstet“, betonte Hovorka.
Fragen rund um die Corona-Schutzimpfung beantwortet eine kostenlose Hotline des Landes unter Telefon 08 00 / 9 98 86 65, die montags bis sonnabends von 8 bis 20 Uhr erreichbar ist. Informationen zur Impfreihenfolge, zur Terminvergabe sowie dem Impfablauf im Impfzentrum sind auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-verden.de/coronaimpfung abrufbar.